Basketball-Bundesliga Die Telekom Baskets wollen den ersten Platz im Blick behalten

Bonn · Für die bestmögliche Ausgangsposition vor den Playoffs benötigen die Telekom Baskets Siege. Am Mittwochabend tritt Ludwigsburg im Telekom Dome an - neben Berlin die zweite Mannschaft, gegen die Bonn in dieser Saison verloren hat.

Wenn diese beiden etwas austüfteln, wird es für jeden Gegner gefährlich: Trainer Tuomas Iisalo und TJ Shorts.

Wenn diese beiden etwas austüfteln, wird es für jeden Gegner gefährlich: Trainer Tuomas Iisalo und TJ Shorts.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Es war kein besonders schöner Sieg, nicht sehr ansehnlich, nicht so dominant wie sonst. Und doch war es für Tuomas Iisalo einer der wichtigsten Erfolge in dieser Saison. Weil er in seinem Zustandekommen außergewöhnlich – und außergewöhnlich wichtig war. Nachdem die Telekom Baskets in dieser Saison und vor allem zuletzt ihre Siege mit deutlich zweistelligem Vorsprung gefeiert hatten, hatte sich bei Iisalo in Chemnitz tatsächlich das Gefühl eingeschlichen, dass die beeindruckende Siegesserie aus 14 wettbewerbsübergreifenden Erfolgen reißen könnte.

„Es war so ein klassisches Spiel, in dem die bessere Mannschaft verliert und eine Serie zu Ende geht. Unsere Dreierquote war weit unter normal, die Freiwurfquote ebenso. Und dazu hat Chemnitz einen richtig guten Job gemacht“, sagt Iisalo und erklärt, warum der Sieg, bei dem Baskets-Spielmacher TJ Shorts die Führung erst eine Minute vor Spielende erstmals auf die Bonner Seite holte, besonders wertvoll war. „Wir haben wenig Erfahrung in knappen Spielen diese Saison. Jetzt haben wir eine mehr – und die war auch noch positiv. Die wichtigsten Spiele sind die hässlichen, die du am Ende gewinnst.“

Eine Erfahrung also, die ihren Wert in den Playoffs entfalten könnte. Und am Mittwochabend. Denn dann (19 Uhr) ist eine der beiden Mannschaften im Telekom Dome zu Gast, die die Baskets in dieser Bundesliga-Saison bezwingen konnten: Ludwigsburg. Im Hinspiel bei den Riesen mussten sich die Baskets mit 80:84 geschlagen geben. Es war noch recht früh in der Saison und es macht den Eindruck, dass sich die Bonner seitdem weiter entwickelt haben.

Dennoch: nach dem kräftezehrenden Spiel in Sachsen steht den Baskets nur drei Tage später der nächste Kraftakt ins Haus. Dass die Riesen bei der deutlichen Derbyniederlage gegen Ulm (76:93) am Wochenende nicht gerade ihren besten Tag erwischt hatten, lässt Iisalo ahnen, „dass wir es mit einem sehr motivierten Gegner zu tun bekommen.“ Aber das ist ja im Grunde immer der Fall, seit die Baskets zu den Gejagten gehören.

Auch wenn Iisalo kein konkretes Saisonziel formuliert, so hat er doch nach dem Chemnitz-Spiel bekannt, wie wichtig dieser Sieg war, „um den ersten Platz im Visier zu behalten, der wäre sehr wertvoll für uns.“

Denn geht man davon aus, dass Berlin – mit dem etwas leichteren Restprogramm als Bonn – alle seine Spiele gewinnt, dann müsste auch Bonn alle Spiele gewinnen, vor allem das gegen die Berliner (25. April, 19 Uhr, Telekom Dome) mit sogar mehr als fünf Punkten Differenz (Hinspiel 76:81), um von der besten Ausgansgsposition in die Playoffs zu gehen und München oder Alba erst im Finale zu begegnen.

Und so ist das schlechte Chemnitz-Spiel für die Entwicklung der Baskets letztlich ein gutes gewesen. „Take the lesson without the loss“, nennt Iisalo diese wertvolle Erfahrung: Etwas aus der Partie lernen ohne sie zu verlieren. Auch den Spielern war nach der Partie deutlich anzusehen, wie schön dieser knappe Comeback-Sieg war.

Gegen Ludwigsburg wird es wichtig sein, gut auf den Ball aufzupassen. „Wir müssen die Balance zwischen Aggressivität und Geduld finden“, sagt Iisalo. „Viele Ballverluste wären problematisch, zu wenig attackieren aber auch nicht gut.“

Ob Tyson Ward mitwirken kann, entscheidet sich vor der Partie.

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