Telekom Baskets gegen Ratiopharm Ulm Trainer Pohl will die Aufbruchstimmung zum Sieg nutzen

BONN · Es war ein süßer Sieg, den die Telekom Baskets am 24. Oktober bei Ratiopharm Ulm einfuhren. Die zumindest kleine Revanche für das Playoff-Aus in der Vorsaison, Isaiah Philmore freute sich über einen Erfolg gegen den alten Arbeitgeber.

 Das passt: Ausgerechnet gegen seinen alten Verein Ratiopharm Ulm kann Isaiah Philmore nach zehnwöchiger Pause wieder mitspielen.

Das passt: Ausgerechnet gegen seinen alten Verein Ratiopharm Ulm kann Isaiah Philmore nach zehnwöchiger Pause wieder mitspielen.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Am Sonntag tritt Ulm zum Rückrundenauftakt im Telekom Dome an (17 Uhr, live auf Sport 1) und seit dem 97:82 hat sich einiges geändert.

Die Ulmer beendeten ihre Krise, die Bonner schlitterten hinein. Der Erfolg trennte sich von den Baskets und sie sich von Xavier Silas, Michal Chylinski und letztlich auch von Trainer Mathias Fischer. Jimmy McKinneys Vertragslaufzeit wurde verlängert, Langston Hall und Yancy Gates nachverpflichtet. Cheftrainer ist inzwischen Carsten Pohl, der unter Fischer und zuvor unter Michael Koch bereits Co-Trainer war. Aus vier Spielen holte er einen Sieg (gegen Tübingen), allerdings stehen immer noch 17 Niederlagen aus den letzten 18 Spielen zu Buche, immer noch ist mit Center Tadas Klimavicius eine der zentralen Figuren im Team verletzt, die Baskets rangieren auf Platz 13.

Das soll sich jetzt ändern. Mit der Verpflichtung von Gates - ein Center von sportlichem und körperlichem Format - herrscht so etwas wie Aufbruchstimmung. Nach einer knappen Woche Pause über das Allstar-Wochenende, das ohne Bonner Beteiligung stattfand, begann Pohl mit der Integration von Gates und im Grunde auch von Philmore, der nach zehn Wochen Pause wieder dabei ist. Pohl zog die Zügel an und erhöhte die Trainingsintensität. "Alle ziehen mit", sagt Pohl, der ein gutes Spiel erwartet, "in dem beide Teams Chancen auf den Sieg haben. Aber wir wollen die Aufbruchstimmung und den Heimvorteil nutzen und in Punkte umwandeln."

Das Rezept ist einfach und typisch Pohl: "Mehr Punkte machen und weniger kassieren." Sie wollen den Ulmer Schlüsselspielern Günther, Morgan und Rubit ihre Vorlieben wegnehmen. "Abgesehen davon müssen wir alle ernst nehmen, Ulm hat eine tiefe Bank. Sie werden die Scharte aus dem Hinspiel auswetzen wollen", glaubt Pohl und macht sich auf reichlich Gegenwehr gefasst.

Davon geht auch Philmore aus. Mit seiner Knieverletzung am 4. November in der Eurocup-Partie gegen Trient hatte die Niederlagenserie begonnen. Philmore hatte zusehen müssen, wie sich die Vorzeichen, unter denen er nach Bonn gekommen war, komplett änderten. "Es war schrecklich, das mit anzusehen und nichts machen zu können", sagt er. "Aber irgendwie war es trotzdem ganz erstaunlich. Die Stimmung war nie am Boden, nie hat jemand mit dem Finger auf andere gezeigt."

Er ist sich nicht so sicher, wo sein Team steht. "Wir haben ja immer gut trainiert. Ich denke auch, der Testspielsieg gegen Rhöndorf ist nur bedingt aussagekräftig. Sonntag ist der Test unter Wettbewerbsbedingungen. dann muss sich zeigen, ob es uns gelingt, eine bessere Perspektive für den Rest der Saison zu schaffen."

Pohl will gar nicht so anders spielen lassen als vor der Allstar-Pause. "Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht und schnell gespielt. Jetzt wollen wir die richtige Mischung aus diesem schnellen Spiel und der nötigen Geduld finden. Daneben wollen wir die Mismatches konsequent ausnutzen. Außerdem war ja nicht alles schlecht bisher, wir haben es nur nicht lange genug geschafft, es aufs Parkett zu bringen."

Mit dem gewünschten neuen Flügelspieler wird es für das Ulm-Spiel wohl eng. "Die Chancen, dass das bis Sonntag klappt, sind gering", sagt der Baskets-Coach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort