Telekom Baskets Bonn Wohlfarth-Bottermann ist ernsthafte Option gegen BBC Bayreuth

BONN · Nur nicht nervös werden: Für die Telekom Baskets ist die Saison gerade einmal einen Spieltag alt, da sind die meisten Teams in der Basketball-Bundesliga noch Unbekannte.

 Ein Puzzleteil, das ganz gut passt: Center Jonas Wohlfarth-Bottermann hat unübersehbare Fortschritte gemacht.

Ein Puzzleteil, das ganz gut passt: Center Jonas Wohlfarth-Bottermann hat unübersehbare Fortschritte gemacht.

Foto: Norbert Ittermann

Einen Gegner gibt es, den die Baskets schon besser kennengelernt haben: den BBC Bayreuth. Gegen die Franken hat das Team von Headcoach Michael Koch zwei Vorbereitungsspiele absolviert, am Mittwoch kommt es im Telekom Dome unter Wettkampfbedingungen zum dritten Aufeinandertreffen (19.30 Uhr).

Die Baskets hatten nach dem Auftaktsieg gegen den MBC am Wochenende spielfrei, Bayreuth fuhr nach dem Erfolg in Würzburg gegen Tübingen den zweiten Sieg ein.

"Dass wir schon gegeneinander gespielt haben, erleichtert die Vorbereitung, aber das gleiche gilt für Bayreuth", sagt Koch. Er stimmt sein Team auf einen schnörkellosen Gegner ein. "Da kommen harte Arbeiter. Eine Mannschaft ohne Finesse-Spiel, die keinen Schönspielpreis gewinnen will - und kann. Die kämpfen und verteidigen hart. 40 Minuten. Da muss man bereit sein und körperlich dagegenhalten", lautet die Ansage des Trainers.

Beim Test in Bayreuth hatte seine Mannschaft das nicht beherzigt und prompt mit vier Punkten Unterschied verloren. In Bonn nahmen die Baskets den Kampf an und gewannen mit 86:66.

Dagegenhalten ist ein gutes Stichwort für Jonas Wohlfarth-Bottermann. Der junge Center absolvierte nach Startschwierigkeiten, als er die Spielzüge durcheinanderbrachte, gegen den MBC sein bestes Spiel im Baskets-Trikot. Nach und nach kam er ins Spiel, gewann Sicherheit, und zeigte, wie wertvoll er als Gegenentwurf zum Brett-Center alter Schule, Chris Ensminger, für das Spiel der Bonner sein kann.

"Ich muss aber lernen, mit dem Druck umzugehen und so zu spielen, wie ich es auch im Training mache", sagt der 2,08-Meter-Mann, und es ist offensichtlich, dass er auch im Interview nicht ganz ohne anfängliche Nervosität ist. Wenn er Sicherheit gewinnt, läuft's.

Es wirkt rund, wenn er auf dem Feld steht, wie ein Teil des Puzzles, das passt. Das war vergangene Saison anders. "Es hat mir sehr geholfen, dass ich dieses Mal die gesamte Vorbereitung mitmachen konnte", sagt die Nummer 15 der Baskets ruhig. "Letztes Jahr war ich im Sommer zuerst bei der Universiade und dann zwei Wochen verletzt. Da war es schwierig für mich, in die Saison zu kommen. "Jetzt läuft es deutlich besser. Der Coach gibt mir Vertrauen und Minuten - das hilft mir."

Koch erwartet aber auch, dass er den nächsten Schritt geht. "Er ist ein Jahr reifer geworden. Jetzt muss er das machen, was er gut kann: Laufen, verteidigen, und wenn er den Ball am Brett bekommt, muss er das Ding reinmachen. Erstmal die einfachen Dinge machen, das gibt Selbstvertrauen." So simpel ist das. Wenn man nicht darüber nachdenkt, dass 6000 Augenpaare dabei zusehen. Gerade an der Freiwurflinie.

"An der Linie habe ich mir zu viel Stress gemacht. Aber daran arbeite ich. Auch mit Mental-Training. Aber wenn jetzt alle kommen und danach fragen, ist es schon schwierig für mich", sagt er und beobachtet seine nach dem Training noch freiwerfenden Kollegen, "aber ich denke, es pendelt sich so langsam ein."

Sein oberstes Ziel ist "Gewinnen. Als Team. Und für mich persönlich will ich, dass wir nicht zurückfallen, wenn wir, die nicht zur Starting Five gehören, reinkommen." Das gibt den Startern die Möglichkeit, im letzten Viertel noch einmal einen Gang hochzuschalten.

"Die konditionelle Vorgabe, die unsere Athletiktrainer umgesetzt haben, stimmt. Auch die größere Rotation nützt uns, die Frische der Starter zu erhalten", erklärt Koch. "Ich kann mich an ein Spiel im letzten Jahr erinnern, da hat Jared Jordan sich versteckt. Er wollte den Ball gar nicht mehr haben, weil er so lange spielen musste, das er nicht mehr konnte."

Bewährungsprobe Nummer zwei sind die unbequemen Bayreuther, gegen die Koch einen Sieg verlangt. "Wenn man in die Play-offs will, muss man gegen den BBC gewinnen. Vor allem zu Hause."

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