Telekom Baskets Bonn Zwei hochmotivierte Gegner

BONN · Telekom Baskets müssen heute beim Playoff-Kandidaten Würzburg und am Sonntag beim abstiegsbedrohten MBC ran.

Es hat etwas von Schaulaufen, wenn die Telekom Baskets Bonn am kommenden Doppelspieltag auf die Zielgerade der Basketball-Bundesliga einbiegen. Am Freitag (20.30 Uhr, s.Oliver Arena) tritt die Mannschaft von Trainer Silvano Poropat beim starken Aufsteiger s.Oliver Würzburg an, am Sonntagabend geht es zum Mitteldeutschen BC (19 Uhr, Stadthalle Weißenfels). Mit einem weiteren Doppelspieltag am darauffolgenden Wochenende geht die Saison dann für die Baskets zu Ende, denn die Zugabe Playoff-Teilnahme haben sie sich diesmal nicht verdient.

Saison positiv zu Ende bringen

Für Poropat heißt das allerdings nicht, dass sein Team die letzten Aufgaben nicht mehr allzu ernst nehmen muss. „Wir wollen die Saison positiv zu Ende bringen und noch möglichst viele Siege holen“, sagt er. Er erwartet zwei schwere Spiele, „weil wir auf unglaublich motivierte Gegner treffen werden“. Der Tabellenachte Würzburg darf sich keinen Ausrutscher erlauben, wenn die Playoff-Teilnahme sichergestellt werden soll. Der Mitteldeutsche BC hat sich in den vergangenen Wochen am eigenen Schopf aus dem Tabellenkeller gezogen, ohne allerdings das Abstiegsgespenst loswerden zu können. Nur der bessere direkte Vergleich mit den punktgleichen Göttingern und Bremerhavenern hält das Team des Bonner Ex-Trainers Predrag Krunic auf Platz 15.

„Unsere beiden kommenden Gegner brauchen die Punkte unbedingt, das kann für uns auch eine Chance sein. Wir können befreit aufspielen, weil unsere Situation ziemlich klar ist. Bei uns wird hoffentlich die Hand beim offenen Dreier nicht zittern“, blickt Poropat voraus.

Die besondere Herausforderung, zwei Spiele innerhalb von drei Tagen absolvieren zu müssen, besteht für den Baskets-Coach vor allem darin, die Aufmerksamkeit der Mannschaft zunächst nur auf das erste Spiel zu richten. Poropat: „Ich als Trainer und mein Co-Trainer sind schon auf beide Spiele vorbereitet, die Spieler dürfen sich aber erst einmal nur auf Würzburg konzentrieren.“ In Franken wartet auf die Bonner ein Gegner, der mit viel Intensität ein hohes Tempo anschlagen wird. „Wir müssen physisch und mental bereit sein dagegenzuhalten“, so Poropat. Es werde darauf ankommen, das Spiel zu beruhigen, organisiert aufzutreten und die wichtigsten Spieler zu kontrollieren.

Das gilt in erster Linie für Spielmacher Dru Joyce, der mit im Schnitt 11,6 Punkten drittbester Schütze der Würzburger und mit 6,6 Assists pro Spiel drittbester Vorlagengeber der BBL ist. Vor ihm stehen nur Ex-Baskets-Magier Jared Jordan (Tübingen, 8,6 Assists) und Bonns Point Guard Eugene Lawrence (6,8 Assists). Topscorer der Würzburger ist Center Brendan Lane (14,1 Punkte, 5,1 Rebounds) vor dem distanzstarken Flügelspieler Lamonte Ulmer (11,8 Punkte, 5,3 Rebounds).

MBC: Den Abstieg vor Augen

Nach dem Spiel werden die Baskets in Würzburg übernachten, um am Samstag nach Weißenfels weiterzureisen. Dort wartet auf Poropat am Sonntag ein Spiel, „das bei mir für eine höhere Herzfrequenz sorgen wird“. Viereinhalb Jahre hat der 45-Jährige bei den Mitteldeutschen als Trainer gearbeitet. Und für seinen Nachfolger Predrag Krunic, mit dem er des Öfteren Kontakt hat, hegt er viel Sympathie. Poropat: „Wir haben einen guten Draht zueinander.“

Was für Würzburg gilt, wird auch für den MBC gelten: Den Abstieg vor Augen, werden sich die Krunic-Profis zerreißen wollen. Auch dann heißt es cool bleiben für die Bonner, die wieder mit dem zuletzt gesperrten Sean Marshall auflaufen. Was Joyce für Würzburg ist, sind für den MBC im Spielaufbau Topscorer Frantz Massenat (13,1 Punkte, 5,0 Assists) und Marcus Hatten (12,1 Punkte, 4,5 Assists). Krunic muss auf eine kleine Rotation setzen, die allerdings in den vergangenen acht Spielen für fünf Siege sorgte, darunter zu Hause gegen Bayern München.

Poropat hofft darauf, dass sein Team an die defensiv starke Leistung im vergangenen Heimspiel anknüpft. Poropat: „Wir haben Bayreuth in der zweiten Halbzeit müde gespielt. Da haben die Jungs defensiv sehr gute Arbeit geleistet. Wir wissen inzwischen, was wir tun sollen und wollen. Es zahlt sich allmählich aus, dass wir jetzt schon länger zusammenarbeiten.“

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