Kommentar zur Trainerentlassung Zwingend notwendig

Lange haben sich die Telekom Baskets Bonn Zeit gelassen, um auf die sportliche Krise angemessen zu reagieren und Trainer Mathias Fischer zu beurlauben.

Erst jetzt, da sie sich nicht nur von den Playoff-Ambitionen verabschieden mussten, sondern ihnen angesichts der Dynamik, die der sportliche Absturz entwickelt hat, auch der Kampf um den Klassenerhalt droht, haben sie sich zu dem folgerichtigen und zwingend notwendigen Schritt entschlossen. Spät, aber vermutlich nicht zu spät.

Als Nachfolger waren sicherlich namhaftere Kandidaten auf dem Markt. Henrik Rödl beispielsweise, oder auch Ex-Baskets-Coach Predrag Krunic. Dennoch ist die Ernennung von Carsten Pohl zum Cheftrainer absolut nachvollziehbar. In einer Situation, in der zum sportlichen Misserfolg auch noch Verletzungspech kommt und der Spielplan innerhalb von zwölf Tagen vier Bundesligaspiele bereithält, hätte ein Trainer von außen, der sich auch erst einmal mit der Mannschaft hätte vertraut machen müssen, ein zusätzliches Risiko bedeutet. Pohl kennt die Mannschaft, hat mit einigen Spielern schon persönlich gearbeitet und verfügt als Trainer schon über viel Erfahrung. Der 50-Jährige, der als harter Hund gilt und immer ein wenig bärbeißig daherkommt, wird für die Spieler kein pflegeleichter Trainer sein. Er wird viel von ihnen einfordern, kann ihnen mit seiner emotionalen und motivierenden Art aber auch viel zurückgeben.

Trotzdem bleibt die Situation schwierig. Tadas Klimavicius verletzt, Isaiah Philmore noch nicht zurück, Langston Hall neu im Team, das Selbstbewusstsein im Keller, zum Training nicht viel Zeit - das ist für den neuen Trainer eine Herkules-Aufgabe.

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