RB-Profi Turbostürmer Werner pokert mit: "Habe keinen Zeitdruck"

München · Leipzig, München oder ein ganz anderer Club? Die Zukunft von Nationalstürmer Timo Werner ist spannend. Ein Vertragsangebot von Leipzig liegt vor, bei Großclubs steht der 22-Jährige auch im Fokus. Von Trainer Rangnick gibt es einen Rat.

 Timo Werner wurde zuletzt mit dem FC Bayern München in Verbindung gebracht.

Timo Werner wurde zuletzt mit dem FC Bayern München in Verbindung gebracht.

Foto: Jan Woitas

Timo Werner stellte sich ins Schaufenster. "Wenn man in Deutschland bei RB Leipzig spielt und in Deutschland bleiben will, hat man eigentlich nur einen Verein, wo man hinwechseln kann", sagte der Nationalstürmer nach dem 0:1 beim FC Bayern.

Immer wieder wird bei der Zukunftsfrage des Turbostürmer über einen möglichen Wechsel zu den Münchner spekuliert, aber auch das Interesse außerhalb der Bundesliga ist groß. Erst einmal muss sich der 22-Jährige darüber klar werden, was sein nächster Karriereschritt sein soll.

Werner besitzt bei RB noch einen Vertrag bis Ende Juni 2020. Für den angekündigten Umbruch beim deutschen Fußball-Rekordmeister im kommenden Sommer wäre er ein Top-Kandidat. Schließlich ist Werner jung, deutsch, besitzt schon reichlich internationale Erfahrung und verfügt über das im modernen Fußball besonders gefragte Fahndungskriterium Schnelligkeit. "Ich habe keinen Zeitdruck. Ich kann mir das in Ruhe durch den Kopf gehen lassen und im neuen Jahr entscheiden", sagte Werner allgemein zu seiner Zukunft.

Ein anderer 22-Jähriger soll indes einen großen Schritt weiter sein. Der spanischen Sportzeitung "Marca" zufolge soll der französische Weltmeister Lucas Hernández von Atlético Madrid schon im Winter für angeblich mindestens 80 Millionen Euro Ablöse nach München wechseln. Sollte dem so sein, wäre der Linksverteidiger der teuerste Einkauf der Bundesliga-Historie. "Ich dementiere nicht, ich kann's auch noch nicht bestätigen", sagte der Münchner Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zurückhaltend.

Eindeutig äußerte er sich hingegen zur Spekulation, Mats Hummels könne den Verein schon im Winter verlassen. "Mats wird gesichert in der Rückrunde bei uns spielen", versicherte Rummenigge und verwies auf ein Gespräch mit dem Innenverteidiger vor einigen Tagen.

Gesprochen wird auch viel über Werner, der an der Isar hohe Wertschätzung besitzt. "Er ist ein Spieler, der sehr gute Fähigkeiten hat. Was im Winter oder im Sommer oder im nächsten Sommer passiert, lassen wir einfach liegen", sagte Bayern-Coach Niko Kovac über den 23-maligen Nationalstürmer. Solche Personalien werden aber nicht einfach liegen gelassen. Aufseiten der Leipziger gibt es natürlich längst Bemühungen, den Starstürmer über das Vertragsende hinaus zu halten.

"Wenn er gut beraten ist, davon gehe ich aus, weil ich seinen Berater schon seit gemeinsamen Spielerzeiten aus der Jugend des VfB Stuttgart kenne, dann weiß er, was er hier in Leipzig hat", pries RB-Coach Ralf Rangnick den Vorteil des kleineren sächsischen Standorts. "Ich glaube auch nicht, dass diese Karriereentwicklung, die er vollzogen hat, bei jedem anderem Verein so stattgefunden hätte." Deswegen gehe er davon aus, "dass er bei uns bleiben wird. Was dann in drei oder vier Jahren ist, wird man sehen. Im Moment ist er bei uns am besten aufgehoben."

44 Tore in 79 Bundesligaspielen für die Leipziger sind Ausdruck von Werners starker Entwicklung. Rangnick zufolge hat der Angreifer auch längst das Angebot zur Vertragsverlängerung vorliegen. Was also tun, Timo Werner? "Es ist auch die Frage: Wenn man nicht bei RB Leipzig bleiben möchte, wo geht's dann hin?", räumte Werner ein. "Im Ausland gibt's genug Mannschaften. Wenn man in Deutschland bleiben will, grenzt sich der Bereich schon ein bisschen ein."

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