Ehemalige Schwimmerin aus Bonn Ute Pilger erhält Award für ihr Ehrenamt

Bonn · Ute Pilger erhält den „Felix“-Award für ihr Ehrenamt. Die frühere Leistungsschwimmerin kandiert für den Vorsitz im Stadtsportbund Bonn.

 Ute und der „Felix“: Pilger mit Auszeichnung in der Dortmunder Westfalenhalle.

Ute und der „Felix“: Pilger mit Auszeichnung in der Dortmunder Westfalenhalle.

Foto: ddd

Neulich im Hause Pilger: Das Telefon klingelt, die Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen ist am Apparat. Ute Pilger erfährt, dass sie in der Dortmunder Westfalenhalle mit dem „Felix“-Award ausgezeichnet wird. Es ist nicht die erste Überraschung für sie im langsam endenden Jahr 2018. Michael Scharf, ein Freund aus Kindertagen, hatte sie wenige Wochen zuvor gefragt, ob sie für den Vorsitz im Stadtsportbund Bonn (SSB) kandidieren wolle. Ute Pilger will.

Mit dem „Felix“ ehren das Land NRW und der Landessportbund ihre Sportler des Jahres. Erstmals wurde 2018 auch ein Ehrenamts- „Felix“ vergeben, um auf die zahllosen Helfer zu verweisen, die Spitzenleistungen erst ermöglichen. Ute Pilger war da eine absolut plausible Wahl. Die Frau, die seit ihrem dritten Lebensjahr Mitglied bei den SSF Bonn ist, kennt als Übungsleiterin, Schwimmwartin und Vorstandsmitglied der SSF alle Facetten des Ehrenamts. Dennoch weiß sie: „Was ich tue, tun auch viele andere. Ich stehe halt stellvertretend für viele.“

Wenn man so will, lernte Pilger das Ehrenamt von der Pike auf. Ihr Vater war Hermann Nettersheim, ein Macher, Anpacker und Organisator, der viel dazu beitrug, dass die SSF und das Schwimmen in Bonn groß wurden. „Ich weiß noch, wie sich die Top-Schwimmer bei uns zu Hause die Klinke in die Hand gegeben haben, als ich ein Kind war“, erinnert sich die 58-Jährige. Der Anschauungsunterricht blieb nicht folgenlos, denn Pilger wurde selbst zur Leistungsschwimmerin und gab das Talent an ihren Sohn Max weiter, der heute vor allem über 200 Meter Brust an der Weltklasse kratzt.

Mit Michael Scharf (57), noch Vorsitzender des SSB, pflügte Pilger früher durchs Wasser im Sportpark Nord. Insofern lag es irgendwie nah, dass der neue Leistungssportdirektor im Landesportbund NRW die ehemalige Mitschwimmerin als seine Nachfolgerin anwarb. „Nach einigem Nachdenken“ sagte die umtriebige Frau zu, wohl wissend, „dass ich im Mai 2019 ja erst noch gewählt werden muss“.

Dass Scharf große Fußspuren hinterlässt, weiß Ute Pilger. Aber das schreckt sie nicht. Ohnehin will sie eigene Abdrücke setzen. „Ich denke, was den Breitensport angeht, ist Bonn inzwischen gut aufgestellt“, sagt sie. „Ich möchte den Leistungssport wieder stärken. Eine Sportstadt braucht prominente Gesichter.“

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