Weltmeister Harting verpasst Diamond-League-Gesamtsieg

Zürich · Weltmeister ist er, Olympiasieger auch - aber den Gesamtsieg in der Diamond League hat Robert Harting um 19 Zentimeter verpasst.

 Robert Harting musste sich beim Finale der Diamond League mit Rang zwei zufrieden geben. Foto: Steffen Schmidt

Robert Harting musste sich beim Finale der Diamond League mit Rang zwei zufrieden geben. Foto: Steffen Schmidt

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Beim bekanntesten Meeting der Welt in Zürich wurde der Diskuswerfer mit 66,83 Metern nur Zweiter hinter Gerd Kanter. Der Routinier aus Estland sicherte sich mit seiner Saisonbestleistung von 67,02 Metern nicht nur 10 000 Dollar für den Tagessieg, sondern auch die Prämie von 40 000 Dollar für den Gesamterfolg.

Der bislang führende Piotr Malachowski aus Polen enttäuschte als Siebter (63,70) und gab die Führung im "Diamond Race" noch her. Doch diese Gelegenheit nutzte nicht Harting, sondern Peking-Olympiasieger Kanter, der im dritten Durchgang am Berliner vorbeizog. Der WM-Vierte Martin Wierig wurde mit 65,51 Metern auch in Zürich Vierter.

"Ich bin nicht böse, weil ich zumindest den Rucksack voll Schokolade habe", meinte Harting. "Ich habe im letzten Wurf etwas probiert, dass ist mir in Warschau gelungen. Ich hatte Spaß, es gab auch schon viele Wettbewerbe, bei denen ich ihn nicht hatte."

Mit 19 Weltmeistern von Moskau und 15 Olympiasiegern von London wurde "Weltklasse Zürich" seinem Nimbus als "Mini-WM" wieder einmal gerecht. Wie hoch das Niveau vor 25 000 Zuschauern im ausverkauften Letzigrund-Stadion war, bekam Weitsprung-Weltmeister Alexander Menkow aus Russland zu spüren, der mit nur einem gültigen Versuch über 7,94 Meter lediglich Sechster wurde. Es siegte völlig überraschend der Südafrikaner Zarck Visser mit starken 8,32 Metern.

Über 400 Meter Hürden blieb Weltmeisterin Zuzana Hejnova dagegen ungeschlagen in dieser Saison. Die Tschechin siegte auch in Zürich in 53,32 Sekunden. Einer der Höhepunkte des Abends: Die Äthiopierin Meseret Defar gewann über 5000 Meter in 14:32,83 Minuten das Prestigeduell mit ihrer Teamkollegin und ewigen Rivalin Tirunesh Dibaba (14:34,82). Defar ist Weltmeisterin und Olympiasiegerin auf dieser Strecke, sie zog erst auf der Zielgeraden an der Weltmeisterin und Olympiasiegerin über 10 000 Meter vorbei.

Neben Harting waren noch 16 weitere deutsche Athleten am Start: 13 im Hauptfeld und dazu Verena Sailer, Tatjana Pinto und Inna Weit in einem immer noch stark besetzten Vorprogramm über 100 Meter. Sailer wurde in 11,21 Sekunden Dritte ihres Laufs, Pinto (11,60) und Weit (11,73) folgten auf den Plätzen acht und neun. Weitspringer Christian Reif musste seinen Start kurzfristig wegen einer Grippe absagen.

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