50. Sieg des US-Boxers Zahltag mit Knalleffekt: Mayweather bezwingt McGregor

Las Vegas · Das seltsame Box-Spektakel zwischen Floyd Mayweather und Conor McGregor übertrifft die sportlichen Erwartungen. Ein Kassenschlager ist das ungleiche Duell ohnehin.

 Conor McGregor (l) versucht dem Schlag von Floyd Mayweather auszuweichen.

Conor McGregor (l) versucht dem Schlag von Floyd Mayweather auszuweichen.

Foto: Isaac Brekken

Nach dem größten Zahltag der Box-Geschichte hatte Floyd Mayweather endgültig genug. Der 50. Sieg seiner schillernden Karriere im zirkusreifen Millionen-Spektakel gegen Käfigkämpfer Conor McGregor soll nun wirklich der letzte Auftritt des Superstars im Ring gewesen sein.

"Ich wollte mit einem Knalleffekt gehen. Das war mit Sicherheit mein letzter Kampf", sagte Mayweather, nachdem er das ungleiche Duell mit seinen ebenso großmäuligen Rivalen in Las Vegas durch technischen K.o. in der zehnten Runde beendet hatte.

Der Schlagabtausch vor 14 623 Zuschauern in der Arena und Millionen an den Bildschirmen übertraf die Erwartungen vieler Experten, die eher eine sportliche Luftnummer vorhergesagt hatten. "Ich liebe einen guten Kampf, und das hier war ein verdammt guter Kampf", sagte McGregor, der zur Pressekonferenz mit Sonnenbrille und Whiskyglas erschien. Bis zur vierten Runde hatte der 29-Jährige, der sich mit Mixed-Martial-Arts-Kämpfen einen Namen gemacht hat, sogar die Oberhand. Dann aber setzte sich Mayweathers boxerische Klasse durch.

"Er ist viel besser, als ich dachte, aber ich war der stärkere Mann am heutigen Abend", sagte Mayweather. Mit einer harten Rechten hatte der 40-Jährige in der zehnten Runde McGregor taumelnd in die Seile geschickt, danach stoppte der Ringrichter den Kampf. "Ich glaube, wir haben den Fans geboten, was sie sehen wollten", tönte Mayweather.

Der Hype um den Kampf war enorm. Mit einer Werbetour und mehreren Rededuellen vor großem Publikum hatten die beiden Stars ihrer Branche das Interesse auf die Spitze getrieben. So sorgte das Duell für neue finanzielle Bestmarken im Bezahlfernsehen und beim Ticketverkauf. Wie Mayweather mitteile, wurden allein durch die Eintrittskarten mehr als 80 Millionen Dollar (67 Millionen Euro) eingenommen. Außerdem soll der Kampf den Rekord von 4,6 Millionen verkaufter Pay-per-view-Pakete aus dem Jahr 2015 gebrochen haben.

Nach eigenen Angaben flossen daher rund 300 Millionen Dollar in die Taschen von Mayweather, der schon vorher stolz den Spitznamen "Money" trug und mit seinem Reichtum bei jeder Gelegenheit protzt. McGregor wurde für seinen ersten Versuch als Boxer immerhin mit 100 Millionen Dollar entlohnt und hatte seine Niederlage schnell verarbeitet. "Ich war ein bisschen erschöpft", erklärte der Ire. "Er agierte mit viel mehr Gelassenheit."

Dass McGregor entgegen der Erwartungen einer schnellen Pleite so lange mit Mayweather mithalten und diesen phasenweise sogar in Bedrängnis bringen konnte, spricht für seine Fähigkeiten. Dana White, Frontmann der Ultimate Fighting Championship, will diesen Werbeeffekt nutzen und McGregor künftig wieder in der brutalen Kampfsportserie sehen, nicht weiter beim Boxen. "Conor ist ein ganz besonderer Kämpfer, und daher sehe ich im Moment keine zukünftigen Veranstaltungen dieser Art", sagte White.

Auch Mayweather wird man wohl nun nicht mehr im Boxring wiedersehen, nachdem er seinen Ruhestand für den lukrativen Kampf gegen McGregor noch einmal unterbrochen hatte. "Ich hatte das Gefühl, ich schulde meinen Fans ein letztes Hurra", sagte der US-Profi und mehrmalige Weltmeister. "Nach 21 Jahren im Boxen hatte ich ein paar tolle Kämpfe und ein paar langweilige, aber ich werde immer als Sieger in Erinnerung bleiben."

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