Biwak auf dem Remagener Markt Stadtsoldaten legen Stadtchef in Ketten
REMAGEN · Mit dem Biwak läuten die Remagener Jecken den Straßenkarneval ein und übernehmen endgültig die Macht über das Rathaus.
Gegen den unwiderstehlichen Frohsinn und die geballte Übermacht der Jecken war am Samstag kein Kraut gewachsen. Mit ihrem traditionellen Biwak auf dem Marktplatz haben die Remagener Stadtsoldaten am Samstag endgültig die Macht über das Rathaus übernommen und den finalen Straßenkarneval eingeläutet.
Wie seit 1952 üblich hatten die Blau-Weiß-Roten ihr Feldlager auf dem Marktplatz aufgeschlagen. In der Gulaschkanone köchelte eine deftige „Ätzezupp“, während der Pulverwagen und die große Kanone von der Entschlossenheit der Mannen um Kommandant Marcel Möcking zeugten. Kaum hatte Ehrenkommandant Martin Tillmann auf dem Rathausbalkon Stellung bezogen, um mit drei trommelfellerschütternden Böllerschüssen das Signal zum Angriff zu geben, war die Stadtmitte fest in Narrenhand. Angeführt von Regimentskapellmeister Frank Weiß und dem Musikkorps der Stadtsoldaten zogen die Möhnen um Obermöhn Ingrid Efferz, die Prinzengarde mit ihrem Kommandanten Paul Alfter sowie die KG Narrenzunft mit Elferrat und Sitzungspräsident Guido Selbach durch die Fußgängerzone zum Rathausplatz.
Sie alle bildeten das Geleit für das Prinzenpaar Jupp I. und Bruni I. Hermes und die Remagener Kinderprinzessin Vanessa-Sophie I. Beck. Und kurz vor dem eigenen Karnevalszug hatte auch das Kripper Prinzenpaar Marc I. Tiltmann und Marion I. Dagne sowie die Oberwinterer Kinderprinzessin Lea I. Pöpping den Weg nach Remagen gefunden.
Und nachdem die verschiedenen Orden ausgetauscht wurden, klickten die Handschellen. Denn die Marketenderin Sandra Sy hatte Bürgermeister Herbert Georgi an die Kette gelegt, so dass die Jecken bei bestem Biwak-Wetter ihrer Feierlaune freien Lauf lassen konnten. Zur Freude des versammelten Narrenvolks löste der Elferrat der Narrenzunft mit einem formvollendeten Stippeföttche-Tanz das Versprechen ein, das er bei der Schlüsselübergabe in der Rheinhalle gegeben hatte.
Und von den Minimajoretten bis zur Mariechengarde sorgten die Tänzerinnen der Remagener Stadtsoldaten für Begeisterung unter den Besuchern, die bis zum frühen Abend ihrer Freude freien Lauf ließen.
