THW in Bad Neuenahr Tag der offenen Tür

KREIS AHRWEILER · Doppelt Grund zum Feiern hat das Technische Hilfswerk (THW) in der Kreisstadt. Der Ortsverband besteht seit 60 Jahren und bezieht am Samstag, 25. Mai, seine neue Unterkunft in der Sebastianstraße 122 in Bad Neuenahr. Diese soll mit einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit präsentiert werden.

 Ein Bild aus alten Tagen: THW-Helfer führen ihre Ausrüstung vor.

Ein Bild aus alten Tagen: THW-Helfer führen ihre Ausrüstung vor.

Foto: THW

Das Ende des Zweiten Weltkriegs war gerade fünf Jahre vorbei, als 1950 im Zeichen der Bedrohung durch den Kalten Krieg in Bonn das THW gegründet worden ist. Bereits drei Jahre später entstand an der Ahr der THW-Ortsverband mit zwei Stützpunkten in Bad Neuenahr und Dernau. Das war der Grundstein für die heutigen Ortsverbände Ahrweiler und Sinzig.

Erster Ortsbeauftragter, so heißen die lokalen Chefs des THW, in Ahrweiler war Matthias Groß. Die Ausrüstung der Gründungstruppe war eher dürftig: nicht viel mehr als ein paar Schubkarren und Schaufeln. Die damalige Hauptaufgabe des Bergungszuges des THW war die Räumung von Trümmern und die Rettung von Menschen aus beschädigten Häusern, wie sie bei einem kriegerischen Angriff erwartet wurden.

In den Folgejahren konnten die Ausstattung des THW in Ahrweiler weiter komplettiert und die Helfer des Ortsverbandes für ihre Aufgaben ausgebildet werden. 14 Jahre später ist in Ahrweiler der Bergungszug durch einen Instandsetzungszug ersetzt worden. Dieser Zug hatte nun die Aufgabe, Beschädigungen des Strom-, Wasser-, Gas- und Abwassernetzes im Katastrophen- und Kriegsfall zu beseitigen. Standortwechsel: 1975 zog der THW-Ortsverband Ahrweiler in die alte Grundschule in Kalenborn um. Weitere 18 Jahre später wechselte er auf das ehemalige Brauereigelände an der Sebastianstraße in Bad Neuenahr.

Im Zuge des "Neukonzeptes 2001" wurde das THW Ahrweiler in den 90-er Jahren mit einem Technischen Zug ausgerüstet, der aus zwei Bergungsgruppen und der Fachgruppe Infrastruktur bestand. In den vergangenen Jahren wurde dieses Team durch die Fachgruppe Beleuchtung ersetzt. 2010 zog das THW in Ahrweiler in die heutige Liegenschaft in der Sebastianstraße 122 ein, die jetzt in neuem Glanz erstahlt. Zurzeit leisten fast 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in der Kreisstadt ihren Dienst.

In seiner 60-jährigen Geschichte haben die Helfer aus der Kreisstadt an vielen Einsätzen im In- und Ausland teilgenommen. Immer wieder hat der Ortsverband bei der Bewältigung von Hochwassergefahren mitgeholfen und bei Verkehrsunfällen, insbesondere auf der Autobahn, die eingesetzten Feuerwehren unterstützt. Helfer waren auch in Goma (Zaire) im Einsatz, um die Wasserversorgung in dem dortigen Hilfslager sicherzustellen. 1999 leitete der frühere Ortsbeauftragte und jetzige Vizepräsident des THW, Gerd Friedsam, die THW-Sondereinheiten, die nach dem Erdbeben in die Türkei entsendet worden sind. "Ohne die vielen Helferinnen und Helfer, die alle ehrenamtlich tätig sind, wäre die 60-jährige Geschichte des THW in Ahrweiler nicht erreichbar gewesen", sagt der heutige THW-Ortsbeauftragte, Axel Schmieding.

Im THW Ahrweiler besteht bereits seit 1971 eine Jugendgruppe. In der Jugendgruppe erlernen die jungen Menschen spielerisch den Umgang mit den Werkzeugen und Gerätschaften des THW. Pädagogisch geschulte Fachkräfte bringen den jungen Helfern neben technischen Verständnis auch soziale Kompetenzen und Teamgeist nahe.

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