Brutaler Raubüberfall in Wachtberg Tatverdächtige sollen 51-Jährige gefesselt und ausgeraubt haben
Wachtberg · Drei Männer sind vor einem Jahr in das Haus einer 51-Jährigen Wachtbergerin eingedrungen. Sie fesselten und knebelten die Frau – und raubten sie aus. Nun ist die Bonner Staatsanwaltschaft sicher, zwei der Täter gefasst zu haben.
Mitten in der Nacht erlebte eine 51-jährige Frau in Wachtberg am 12. Juni vergangenen Jahres einen Alptraum, der sie nicht mehr loslässt: Gegen ein Uhr drangen drei Männer in ihr Haus ein, fesselten und knebelten sie, bedrohten sie mit einem Messer und raubten sie aus. Nun ist die Bonner Staatsanwaltschaft sicher, zwei der Täter gefasst zu haben, und hat die beiden Rumänen angeklagt.
Die 28 und 20 Jahre alten Männer müssen sich im August wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung in Tateinheit mit besonders schwerem Raub vor dem Bonner Landgericht verantworten, wie dessen Sprecher Bastian Sczech am Dienstag mitteilte. Beide Angeklagte wurden nach der Tat mit internationalem Haftbefehl gesucht, nach Monaten in ihrer Heimat gefasst und nach Deutschland ausgeliefert. Seitdem sitzen sie hier in U-Haft. Nach dem dritten Täter wird noch gefahndet.
Den Ermittlungen zufolge stiegen die drei Täter, die alle keinen Wohnsitz in Deutschland haben, in jener Nacht durch das geöffnete Schlafzimmerfenster in das Haus der 51-Jährigen ein und fielen sofort über die Frau, die noch nicht zu Bett gegangen war, her und überwältigten sie.
Sie fesselten sie mit den Schnürsenkeln ihrer eigenen Turnschuhe, hielten ihr ein Messer vor, zwangen sie ihre EC-Karte mitsamt Geheimnummer herauszurücken und nahmen anschließend alles mit, was für sie von Wert war: Geldbörse, Schmuck, zwei Handys und zwei Flaschen Wein. Bevor sie verschwanden, verschnürten sie ihr Opfer regelrecht, banden der Frau einen Schal um Mund und Nase, so dass sie kaum noch Luft bekam und drohten: Zwei von ihnen würden vor dem Haus warten, und wenn die Geheimnummer falsch sei, werde man sie umbringen.
Die Täter wurden unter anderem gefasst, weil die Handys des Opfers genutzt wurden. Und auch das Foto aus der Überwachungskamera am Bankautomaten, an dem der 28-Jährige 370 Euro abhob, entspricht laut Anklage dessen Erscheinungsbild am Tattag. Und: DNA-Spuren weisen laut Anklage auf ihn. Die 51-Jährige ist seit dem Überfall gesundheitlich so beeinträchtigt, dass sie nicht mehr arbeiten kann.