Bereits acht Jahre vor dem Umzug von Parlament und Regierung von Bonn nach Berlin fielen im Bundestag die Würfel. Am 20. Juni 1991 freuten sich die Bonner auf dem Markt auf eine ausgelassene Feier. Doch dann folgte im Plenum im alten Bonner Wasserwerk die Rede Wolfgang Schäubles. Und die Stimmung kippte. Mit 338 zu 320 Stimmen votierte der Deutsche Bundestag, seinen Sitz von Bonn nach Berlin zu verlegen. Für die Abstimmung war der Fraktionszwang aufgehoben worden.
1999 war es dann tatsächlich soweit, Berlin nahm seine Funktion als Parlaments- und Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland auf. Allerdings verblieben Zweitsitze der Bundesregierung und der Legislative in Bonn. Und teilweise wurden in Bonn auch Bundesministerien erhalten; sie bekamen dafür einen zweiten Dienstsitz in Berlin.