24-Stunden-Übung in Sinzig THW übt Rettung vom Wasser aus

SINZIG · Rund um die Uhr im Einsatz. Das galt am Wochenende für rund 30 Helfer des Technischen Hilfswerkes Sinzig. Erstmals führte der Ortsverband eine 24-Stunden-Übung durch.

 THW-Helfer und Material werden per Boot zum angenommenen Unglücksort transportiert.

THW-Helfer und Material werden per Boot zum angenommenen Unglücksort transportiert.

Foto: Martin Gausmann

Von Freitag, 17 Uhr, bis Samstag, 17 Uhr, war für die Helfer des Technischen Hilfswerkes Sinzig Dauerstress angesagt. Und dies bei Dauerregen. Die Witterung taten die bestens ausgerüsteten Katastrophenschützer mit einem Schulterzucken ab, aber angesichts der Grundvoraussetzung des Übungsszenarios auch mit einem leichten Grinsen. Denn laut „Drehbuch“ waren sämtliche Feuerwehren an der Rheinschiene mit allen Fahrzeugen und Einsatzkräften durch schwere und ausgedehnte Flächenbrände gebunden.

Alle Notfallmeldungen waren somit Aufgaben für das THW. So ging um die Rettung und die Suche vermisster Personen. Dies auch per Boot auf dem Rhein, bei Tag und auch bei Nacht. Zudem musste das THW den Feuerwehren bei den „Flächenbränden“ Schützenhilfe leisten und die Versorgung mit Löschwasser sicherstellen.

THW-Zugführer Daniel Gronwald hatte das Szenario entworfen, das seine Helfer ernsthaft forderte. „Wir wollten einmal ein vollkommen anderes Konzept ausprobieren“, so Daniel Gronwald zu den vielen in die Übung eingebauten Einlagen.

Dazu gehörte auch, dass alle Helfer ihre Basis in der THW-Unterkunft in Sinzig hatten, von der sie dann zu den jeweiligen Übungseinsätzen ausrückten. Verpflegung und Übernachtung der Einsatzkräfte mussten also ebenfalls sichergestellt werden.

„Die neue Übungsform trägt den anstehenden strukturellen Änderungen beim THW in Sinzig Rechnung. Denn spätestens im Sommer wird aus der zweiten Bergungsgruppe im Ortsverband die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung“, so Gronwald zum General-Anzeiger.

Diese habe dann die neuen Schwerpunktaufgaben Stromversorgung, Beleuchtung, Pumpen, Logistik und Campbau. Und genau dieses Spektrum war auch bei der 24-Stunden-Übung gefragt. Diese sollte zudem von allen Einsatzkräften Wissen und Fertigkeiten auf möglichst breiter Ebene abrufen. Die erschwerten Bedingungen für die Helfer wurden dabei bewusst in Kauf genommen.

So kam es denn auch zum Finale der Übung an den Brückentürmen in Remagen noch einmal richtig dick. Der Versorgungssteg an der ehemaligen Brücke „drohte einzustürzen“ und musste abgestützt werden. Zudem vermissten die Stadtwerke Remagen in ihrem tiefen Pumpenwerk ganz in der Nähe einen Mitarbeiter - zusätzliche Schwierigkeit: Die gesamte Rettungsaktion und auch der Transport des Materials für das Einsatzgerüstsystem musste auf dem Wasserweg erfolgen. Aufgaben, die gemeistert wurden.

So fiel denn die Bilanz von Gronwald zur Übungspremiere entsprechend positiv aus: „Das meiste hat sehr gut funktioniert.“ Eine Wiederholung steht jetzt schon auf dem Plan.

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