Seilbahn Altenahr Touristenmagnet verkommt zur Touristenruine

ALTENAHR · Noch immer wartet geschlossene Seilbahn in Altenahr auf einen neuen Betreiber. Eine Rettung ist weiter nicht in Sicht.

Fast wie ein Ufo wirkt das große Umleitrad der Talstation der Seilbahn in Altenahr.

Foto: Günther Schmitt

Die Talstation der Altenahrer Seilbahn hat beim ersten Blick etwas von einem Ufo. Nur dass sie nicht fliegt, geschweige denn sich bewegt. Auch gut zwei Jahre nach seiner letzten Berg- und Talfahrt steht der einstige Touristenmagnet weiter still, verkommt zur Tourismusruine. Gras wächst dort, wo früher die Fahrgäste auf die Sessel "hüpften", am verrammelten Kassenhäuschen hängt ein kleines Schild. Seine Botschaft: "Seilbahn zurzeit geschlossen". Zurzeit scheint dabei ein sehr dehnbarer Begriff zu sein. Denn am 31. August 2012 ist der Pachtvertrag über Parkplatz und Gelände der einstigen Touristenattraktion mit der Gemeinde Altenahr ausgelaufen.

Hinter einer alten Garage am Ahrufer rotten Sessellift-Anhänger vor sich hin, und auch die zur Seilbahn gehörende private Ahrbrücke ist für den Verkehr gesperrt. Nur Fußgänger und Radfahrer können sie passieren, die einst tragenden Holzbohlen der Fahrbahn tun es den Sessellift-Anhängern gleich.

Und das Gebäude des einstigen Seilbahn-Treffs am Ende der früheren Flaniermeile mit ihren Souvenir- und Imbissbuden gammelt vor sich hin. "Wir sind immer noch auf der Suche nach einem Betreiber", sagte Franz-Rudolf Kloster vom Eigentümer der Bahn, der Horst J. u. E. GmbH in Bornheim, auf GA-Anfrage.

Dass die Eigentümer überhaupt noch nach einem Betreiber suchen können, das ist ein Zeichen des guten Willens der Ortsgemeinde Altenahr. Denn eigentlich hätte die Horst GmbH schon mit Ablauf des Pachtvertrages den Rückbau von Bahn und Nebengebäuden einleiten müssen. So steht es im Pachtvertrag mit der Ortsgemeinde Altenahr. Doch die Chance, dass doch noch ein Käufer gefunden wird, wollen die Altenahrer den Bornheimern nicht kaputt machen. Dass die Seilbahn ihren Betrieb eingestellt hat, hat wirtschaftliche Gründe.

Waren in den besten Jahren, das waren die 70er, noch rund 400.000 Berg- und Talfahrten gezählt worden, waren es in der letzten Saison 2011 gerade mal rund 47.500. Damit war kein Staat mehr zu machen, zumal es an der Bergstation seit dem Jahr 2009 auch keine Gastronomie mehr gegeben hatte.

Aber vielleicht wartet auf die Seilbahn ja eine neue Karriere: als Fotomodell für Ufo-Forscher.