Truthahn statt Rheinischem Sauerbraten in Kanada

Edmonton · Seit drei Jahren leben ich nun, mit meinem kanadischen Freund im Westen Kanadas, ganz genau in Edmonton, Alberta und dieses Jahr ist es das erste Mal, dass ich nicht an Weihnachten zu Hause im Ahrtal bei meiner Familie und meinen Freunden sein werde.

Statt des köstlichenSauerbratens meiner Oma, werde ich dieses Jahr, nach kanadischer Traditioneinen Truthan fürsWeihnachtsessen zubereiten. Am meisten vermisse ich hier in Kanada, die gemütlichen Weihnachtsmärkte in Bonn und im Ahrtal, wo es soherrlich nach Glühwein, Bratäpfeln, gebrannten Mandeln,Spekulatius, Lebkuchen und vielen anderen weihnachtlichen Leckereien dufted.

Hier bei minus 35 Grad Celsius in Edmonton, duftet es nicht weihnachtlich, denn für Weihnachtsmärkte ist es zu kalt, dagegen leuchten schon seit Anfang November dieWeihnachtsbäume in denWohnzimmern vieler Häuser derStadt, was so ganz anders ist wenn ich daran denke, dass bei uns zu Hause derBaum erst einen Tag vor dem Heiligen Abend aufgestellt und geschmückt wird.

Nach Tannengrün und Winterwald duften die Weihnachtsbäume hier auch nicht, da sie überwiegen künstlich sind und anstatt frisch aus dem Wald gefällt, aus einem Karton oder einerKiste hervorgezaubert werden. Dafürwird an Lichterketten und Beleuchtung rund um die Häuser nicht gespart.

Währendich immer dachte, dass der Advent uns langsam auf das Licht der Weltvorbereitet, erstrahlt hier in Kanada schon seit Wochen, alles im vollen Glanz.Wunderschön dagegen ist, dasseine weiße Weihnacht in Kanadagarantiert ist.

Während ich inDeutschland immer von einer weißenWeihnacht geträumt habe, gibt eshier in Kanada Schnee zu genüge.Es ist klirrend kalt, Eiszapfen hängen von den Dächern herunter und die dichten Flocken tanzen vor dem Fenster aufund ab und verzaubern Stadt und Umgebung in ein glitzernde Winterwelt. Eswerden Schlittenfahrten durch die umliegenden Felder angeboten und diezugefrorenen Seen und Flüsseladen zum Schlittschuh laufen und Hockey spielen ein.

Was für ein Glück,dass meine Familie, Glühwein-Gewürze, Lebkuchen, Lindt Schokolade,Weihnachtsbriefe und Nostalgie Schmuck fürmeinen Weihnachtsbaum, von zu Hause geschickt hat, so bin ich in der Lage, dendeutschen Weihnachtszauber auch hier bei meinen Freunden in Kanada zu verbreitenund eine Brücke zwischen beidenLändern zu bauen.

Frohe Weihnachten,

Lydia Schreier

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