Bürgermeisterkandidat in Bad Breisig Udo Heuser stellt sich an der Ahr als Kandidat vor

BAD BREISIG · Udo Heuser hat sich der SPD Ü 60 in Bad Breisig als Kandidat für den städtischen Chefsessel vorgestellt. Bekanntlich will Heuser am 25. August Stadtbürgermeister von Bad Breisig werden.

 Udo Heuser: „Ich könnte der Richtige sein.“

Udo Heuser: „Ich könnte der Richtige sein.“

Foto: Martin Gausmann

„Man kennt sich zwar vom Hotel Zum Anker, sonst weiß man aber über dich nichts.“ Das soll sich ändern. Denn Restaurantfachmann Udo Heuser will Bürgermeister der Stadt Bad Breisig werden. Just dort, wo der 58-Jährige sonst Bier und Schnitzel aufträgt, hatte ihn die SPD-Arbeitsgemeinschaft Ü 60 zum Kennenlernabend gebeten. „So eine Bürgermeisterwahl ist ja ein wichtiges Thema“, meinte Ü 60-Sprecherin Mona Henzgen. Das fanden auch rund 50 Bad Breisiger, die gekommen waren, um den Kandidaten in Augenschein zu nehmen und statt Cola und Wurst dessen Amtsvorstellungen serviert zu bekommen.

„Ich bin meiner Heimatstadt sehr verbunden, ich war immer hier tätig“, unterstrich Heuser seine tiefe Verwurzelung in Bad Breisig. Und weil das so ist, will er als Bürgermeister vor allem das seiner Ansicht nach schlechter gewordene Image der Stadt aufpolieren. Die von ihm empfundene Nicht-Entwicklung des Ortes kommentierte er mit dem Satz: „Wir verlieren den Anschluss an unsere Nachbarstädte, ich sehe da schwarz.“ Bad Breisig müsse endlich aus den negativen Schlagzeilen herauskommen. Politisch sei er zwar nie in Erscheinung getreten, jedoch habe er die kommunalpolitischen Geschehnisse verfolgt. Das Fazit, das er daraus zieht: „Ich könnte für das Bürgermeisteramt der Richtige sein.“

Das hohe Defizit der für die Stadt so kostspieligen Römer-Thermen wolle er drosseln, die Organisation verbessern, die Öffnungszeiten ausdehnen, das dortige in Eigenregie betriebene Bistro verpachten. Heuser: „Ich habe da schon einen Interessenten.“ Allerdings: Sowohl eine Defizitminimierung, Organisationsoptimierungen oder auch die Strukturen der Öffnungszeiten und Eintrittspreise sind längst gutachterlich untersucht und von Noch-Bürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch (CDU) auf den Weg gebracht. Nach wie vor wartet man in Bad Breisig jedoch auf die Bewilligung von Landesmitteln, damit das Bad endlich energetisch saniert werden kann und Einsparpotenziale generiert werden können.

Keine zehn Minuten dauerte die Heuser-Präsentation. Dann durften Fragen an den Bewerber gestellt werden. Schnell tauchte das Verkehrsproblem auf der B 9 auf. „Wir müssen versuchen, die Lkw aus dem Ort zu bekommen“, so Heusers „Rezept“. Angesprochen wurde auch die Zukunft der maroden Jahnhalle: An einen Neubau sei finanziell nicht zu denken, stellte der Kandidat klar. Wohl aber sei eine Renovierung der Versammlungsstätte denkbar. Ein Verkauf des Areals zwecks Wohnbebauung sei „Quatsch“.

Als Bürgermeister solle Heuser doch bitteschön „mal für Ordnung im Stadtrat sorgen“, meinte ein Diskutant. Gemeint waren wohl die auffällig gewordene Streitkultur und die vielen klimatischen Störungen. Der Kandidat versprach, mit allen Parteien zu sprechen und daran zu erinnern, dass alle dem Wohl der Stadt verpflichtet seien. „Ich bin zuversichtlich, dass sich alle einigen“, hofft er.

Das hohe Amt, daran ließ er keinen Zweifel, traue er sich ohne Weiteres zu. Bürgermeister sei ja schließlich kein Lehrberuf.

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