Generationenübergreifendes Wohnen Verein fordert gemeinsame Wohnungen für Jung und Alt in Bad Neuenahr

BAD NEUENAHR · Der Verein Zweig in Bad Neuenahr-Ahrweiler setzt auf generationenübergreifendes Wohnen. Grundstücke könnten auf Genossenschaftsbasis zur Verfügung gestellt werden.

Der Verein möchte generationenübergreifende Wohnprojekte.

Foto: Zweig

„Wohnen neu denken“ hat sich der Verein Zweig in Bad Neuenahr-Ahrweiler auf die Fahnen geschrieben. Veränderte Lebensgewohnheiten in unserer Gesellschaft und der demografische Wandel werden unser Zusammenleben immer mehr beeinflussen, so der Vereinsvorstand. Nicht nur Single-Haushalte haben deutlich zugenommen, auch andere alte Wohnmuster brechen immer mehr auseinander. „Wir glauben, dass im generationenübergreifenden Wohnen die Strukturen eines Zusammenlebens geschaffen werden können, die einer Vereinsamung entgegenwirken und den Gemeinsinn stärken“, heißt es in der Vereins-Präambel. Mit dem Diskussionsausgang über die Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft ist der Verein nicht einverstanden. Mit Bedauern habe man zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Stadt an der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum nicht interessiert sei, teilte Zweig-Schatzmeisterin Annette Glauner dem GA mit.

Man teile die Auffassung, dass die Stadt Bad Neuenahr nicht die Fehler der bundesweiten Wohnungsbaupolitik der vergangenen Jahrzehnte ausbügeln könne. Dennoch könne die Stadt Rahmenbedingungen schaffen und damit Verantwortung für die Wohnungsfürsorge in der Stadt übernehmen.

„Warum werden Grundstücke nicht in Erbpacht für gemeinschaftliche Wohnprojekte auf Genossenschaftsbasis zur Verfügung gestellt? Warum werden städtische Grundstücke nicht mit Auflagen vergeben, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen?“, fragt der Verein. Sicher seien Investoren bei einer Mietpreisbindung auf zehn Jahre nicht am sozialen Wohnungsbau interessiert. „Aber bei einer gesunden Mischung aus Eigentumswohnungen, normalen Mietwohnungen und sozial gefördertem Wohnraum bei gleichzeitiger kostengünstiger Bauweise und Ausnutzung aller Fördermöglichkeiten“ könnte sich die Sache auch für Investoren rechnen, ist sich der Verein sicher. Zudem fragt der Verein, der sich für gemeinschaftliche generationenübergreifende Wohnprojekte in der Stadt einsetzt, warum er so wenig Unterstützung erfahre.

„Für ein in Aussicht gestelltes Grundstück an der Piusstraße in Bachem habe Zweig e.V. Anfang Juni einen Bebauungsvorschlag eingereicht. Glauner: „Bis heute haben wir darauf keine Antwort erhalten.“ In der Bewerbung zur Ausrichtung der Landesgartenschau heiße es: „Im Hinblick auf die Altersstruktur in Bad Neuenahr-Ahrweiler besteht erheblicher Handlungsbedarf bei der Schaffung von Wohnraum für junge Familien und eines Angebots an generationen-übergreifenden Wohneinrichtungen. Hierbei soll insbesondere jüngeren Bewohnern der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum in zentraler Lage mit guter Anbindung an alle öffentlichen Einrichtungen ermöglicht werden. Daher ist es unerlässlich, innerstädtische Grundstücke zu entwickeln und dem Wohnungsmarkt zuzuführen.“

Fazit für den Verein Zweig: Das Thema bezahlbarer Wohnraum gehört zur Landesgartenschau. Auch wenn „Privat vor Staat“ gehe, wie es CDU-Fraktionschef Christoph Kniel im Haupt- und Finanzausschuss formuliert hatte, so habe die Stadt nach Meinung des Vereins vielfältige Möglichkeiten, „hier regulierend einzugreifen“.