Gleisarbeiten auf Hohenzollernbrücke Bahnverkehr in Köln eingeschränkt - Auswirkungen auf Bonn

KÖLN · Wer mit der Bahn von und nach Köln fährt, muss sich ab März auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. DIe Deutsche Bahn erneuert nämlich die Gleise auf der Hohenzollernbrücke. Wegen der Bauarbeiten sperrt die Deutsche Bahn jeweils eine der drei Einzelbrücken. Fahrgäste müssen sich auf erheblich längere Fahrzeiten einstellen. Die Linien der Region sind besonders betroffen.

Beginn der Arbeiten ist am 7. März. Erneuert werden insgesamt 2,5 Kilometer Gleisstrecke, ausgenommen sind nur die beiden Gleise auf der nördlichen Einzelbrücke. Dort verkehren die S-Bahnen und einige Regionalzüge.

"Die Hohenzollernbrücke ist mit rund 1220 Zügen täglich eine der meistbefahrenen Eisenbahnbrücken Deutschlands", sagte Michael Häßler, Vertriebsleiter der Bahntochter DB Netz, die für die Schieneninfrastruktur zuständig ist. "Entsprechend hoch ist die Abnutzung der Gleise und Weichen, so dass wir sie regelmäßig alle sechs bis acht Jahre instand halten müssen."

Die Brücke selbst sei in einem guten Zustand und nicht sanierungsbedürftig, sagte Häßler in einer Mitteilung der Deutschen Bahn. Die Kosten für die Sanierungsarbeiten sollen sich auf elf Millionen Euro belaufen.

Umleitungen über rechte Rheinseite

"Was muss, das muss", sagte Lothar Ebbers, Sprecher vom Fahrgastverband Pro Bahn in Nordrhein-Westfalen, Spiegel Online. Die Gleisarbeiten seien notwendig. Doch da die Bauarbeiten an dem Knotenpunkt Kölner Hauptbahnhof stattfinden, werden sie Auswirkungen auf das ganze Bundesland haben.

Die Bauarbeiten würden in mehrere Phasen aufgeteilt. So können während der Hauptverkehrszeit vier der sechs Gleise für den Zugverkehr genutzt werden. Zeitgleich würden auch Gleise und Weichen im Hauptbahnhof Köln und im Bahnhof Köln-Messe/Deutz ausgetauscht.

An zwei weiteren Wochenenden, am 11. bis 14. April und am 25. bis 28. April werden die Arbeiten abgeschlossen. Rund 80 Prozent der Fernverkehrszüge könnten auch während der Bauarbeiten planmäßig über den Kölner Hauptbahnhof fahren. Das bedeutet laut der Sprecherin, dass täglich rund 120 Fern- und 120 Nahverkehrszüge umgeleitet werden müssen.

Halt in Bonn-Hauptbahnhof wird manchmal entfallen

Die Umleitungen werden zum Teil über die zweigleisige Südbrücke führen, diese Züge halten dann statt im Hauptbahnhof an den Stationen Troisdorf und Köln-Ehrenfeld. Zum Teil werden Verbindungen über den Bahnhof Köln-Messe/Deutz und zum Teil über die rechte Rheinseite umgeleitet. In diesem Fall werden Halte in Köln-Hauptbahnhof und Bonn-Hauptbahnhof gestrichen.

Alle notwendigen Fahrplanänderungen im Fernverkehr für die Zeit vom 7. März bis 7. April 2014 werden über die Reiseauskunft unter www.bahn.de angezeigt. Die Änderungen im Nahverkehr werden - laut der Bahn - laufend eingestellt.

Die Fahrplanänderungen im Detail:

  • ICE-Züge der Linie 10 (Köln-Hannover-Berlin): Abfahrt in Richtung Wuppertal/Hamm je nach Zug bis zu zehn Minuten früher.
  • ICE-Züge der Linie 42 (Dortmund-Köln-Mannheim-München) werden überwiegend über Köln-Messe/Deutz umgeleitet. Der Halt in Köln-Hauptbahnhof fällt dann aus.
  • IC-Linie 32 (Berlin-Hannover-Köln-Stuttgart): Einzelne Züge werden in beiden Richtungen über die rechte Rheinseite umgeleitet. Bei diesen Zügen fallen die Halte Köln-Hauptbahnhof und Bonn-Hauptbahnhof sowie teilweise auch die Halte Andernach und Remagen aus.
  • Regionalbahnlinie 27 zwischen Koblenz und Mönchengladbach: Umleitung über die Südbrücke, Halt in Köln-Hauptbahnhof und Köln-Messe/Deutz fällt aus. An den Stationen Troisdorf und Köln-Ehrenfeld besteht Anschluss an die S-Bahn.
  • Regionalexpresslinie 9 zwischen Siegen und Aachen: Umleitung über die Südbrücke. An den Stationen Troisdorf und Köln-Ehrenfeld besteht Anschluss an die S-Bahn, zusätzlicher Halt in Köln-Süd.
  • Regionalexpresslinie 7 zwischen Rheine und Krefeld: Umleitung aus Richtung Krefeld nach Köln-Ehrenfeld, dort besteht Anschluss an die S-Bahn. Aus Richtung Rheine endet der Regionalexpress 7 in Opladen, von hier gibt es Schienenersatzverkehr zum Köln-Hauptbahnhof. Die Fahrzeit verlängert sich etwa um 40 Minuten.
  • Der Regionalexpress 5 nach und von Emmerich kann kurzfristig von der ein oder anderen Verspätung betroffen sein.
  • Die Regionalbahn 48 bleibt auf dem "Regelweg", kann aber aufgrund des Schienenersatzverkehrs der RE7 zwischen Opladen und Köln Hbf voll werden.
  • Die Züge der Mittelrheinbahn können auf dem Abschnitt planmäßig verkehren.

Zu Zugausfällen kommt es im Regionalverkehr nur bei einzelnen zusätzlichen Zügen der Regionalexpresslinie 1 zur Hauptverkehrszeit zwischen Düsseldorf und Aachen, der Regionalexpresslinie 8 zur Hauptverkehrszeit zwischen Kaldenkirchen und Köln-Messe/Deutz sowie bei der Regionalexpresslinie 12 zwischen Trier und Köln.

Die Züge der Regionalbahnlinie 38 zwischen Neuss und Köln fahren nur bis Horrem. Die Regionalexpresslinie 22 (Trier-Köln) und die Regionalbahnlinie 24 (Gerolstein-Köln) enden schon in Köln-Hauptbahnhof und fahren nicht bis Köln-Messe/Deutz.

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