Chevrolet Cruze: Zur Abwechslung mit Stufenheck

Die Kompaktklasse ist in Deutschland fest in der Hand der Schräghecklimousinen. Die General Motors-Tochter Chevrolet sorgt mit einem Stufenheckmodell für Abwechslung und darf sich dabei der Technik des neuen Opel Astra bedienen.

Chevrolet Cruze: Zur Abwechslung mit Stufenheck
Foto: Werksfoto

Die Kompaktklasse ist in Deutschland fest in der Hand der Schräghecklimousinen. Die General Motors-Tochter Chevrolet sorgt mit einem Stufenheckmodell für Abwechslung und darf sich dabei der Technik des neuen Opel Astra bedienen. Kaufanreiz sollen außerdem stattliche Abmessungen, ein großer Kofferraum und vergleichsweise günstige Preise sein.

Angemessen motorisiert ist der Wagen mit dem 104 kW/141 PS starken Benziner, der an die höchste von drei Ausstattungslinien gekoppelt ist. Die Preisliste startet dann bei 19 690 Euro.

Mit einer Länge von 4,60 Metern reicht die kompakte Limousine bei den Abmessungen schon an die automobile Mittelklasse heran. Der Eindruck von Größe wird durch den mächtigen Kühler und das kurze Stufenheck unterstützt, das dem Fünfsitzer zudem ein seriöses Auftreten gibt.

So sticht der Cruze tatsächlich aus der Masse der Kompaktmodelle heraus und wirkt eher wie eine Business-Limousine als ein klassischer Golf-Gegner. Der Innenraum ist auf den ersten Blick ebenfalls gediegen für ein Auto dieser Preisklasse und orientiert sich leicht am Astra. Bequeme Sitze und ein in Höhe und Nähe verstellbares Lenkrad machen es dem Fahrer angenehm.

Das Raumangebot ist insgesamt ordentlich, vor allem vorn geht es großzügig zu. Auch hinten sitzt es sich kommod, lediglich für Großgewachsene kann es am Kopf etwas eng werden. Der Kofferraum ist mit 450 Litern Fassungsvermögen ausreichend groß, wer mehr Platz benötigt, kann die Rücksitzbank geteilt umlegen. Limitiert wird das Fassungsvermögen allerdings durch die relativ geringe erlaubte Zuladung von lediglich 428 Kilogramm.

Während der Fahrt profitiert der Chevy von den Opel-Genen. Das Fahrwerk ist eher komfortabel ausgelegt, steckt aber auch die zügig gefahrenen Kurven ohne übermäßige Wankbewegungen der Karosserie weg. Die Fahreigenschaften sind ausgewogen und sicher, der Schleuderschutz ESP gehört ebenso wie sechs Airbags zur Serienausstattung. Der 1,8-Liter-Benziner ist zwar kein Ausbund an Temperament, hält den immerhin rund 1 400 Kilogramm schweren Kompakten aber bei fleißiger Nutzung des manuellen Fünfganggetriebes ordentlich auf Trab.

Der Praxisverbrauch ist mit rund 7,5 bis 8,0 Litern allerdings zu hoch, und auch der vom Hersteller angegebene Normverbrauch von 6,8 Liter kann im Wettbewerbsvergleich nicht punkten. Im neuen Opel Astra wird das Triebwerk daher auch nicht mehr angeboten; stattdessen gibt es dort moderne Turbomotoren mit deutlich geringerem Verbrauch.

Im Vergleich mit dem preisgünstigeren, aber recht zähen 1,6-Liter-Benziner ist der größere Motor jedoch auf jeden Fall die bessere Wahl. Alternativ ist ein 2,0-Liter-Diesel mit 110 kW/150 PS zu haben.

Überzeugen kann der Cruze bei der Ausstattung. Serienmäßig an Bord sind beim großen Benziner unter anderem Klimaautomatik, ein Radio mit CD-Wechsler, Lederlenkrad, Parksensoren am Heck und Tempomat. Da relativiert sich auch der Einstiegspreis von immerhin 19 690 Euro, der ungefähr auf dem Niveau des wohl deutlich wertstabileren Astra liegt. Der Rüsselsheimer ist dann aber nicht ganz so gut ausgestattet.

Der Chevrolet Cruze ist zumindest in der gefahrenen Version kein Billigangebot, doch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Allerdings trüben Schwächen wie die etwas betagten Ottomotoren und der unangenehme Geruch im Innenraum die Freude. Wer aber eine geräumige Stufenhecklimousine in der Kompaktklasse sucht, sollte mal reinschnuppern.

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