Verbotswidriger Verkehr auf der Koblenzer Straße Die Polizei kontrolliert fast täglich

BAD GODESBERG · Das Thema Koblenzer Straße lässt die Kommunalpolitiker nicht los. Wie kürzlich berichtet sind die alten Probleme mit verbotswidrigem Verkehr auf der umgebauten und verschönerten Einkaufsmeile wiedergekehrt. Nun hat sich die Bad Godesberger CDU das leidige Thema noch einmal vorgeknöpft. Ihre Vertreter in der Bezirksvertretung haben für deren nächste Sitzung einen umfassenden Fragenkatalog auf den Tisch gelegt.

 Ein altbekanntes Problem: Zwischen Busse und Taxis mischen sich immer wieder Autos in den Verkehr auf der Koblenzer Straße. Doch die Polizei hat ein wachsames Auge darauf.

Ein altbekanntes Problem: Zwischen Busse und Taxis mischen sich immer wieder Autos in den Verkehr auf der Koblenzer Straße. Doch die Polizei hat ein wachsames Auge darauf.

Foto: Ronald Friese

Dass die Koblenzer Straße mit dem Umbau insgesamt schöner, ihre Bürgersteige breiter und die Stolperfallen weitestgehend verschwunden sind, dürfte allgemein nicht weiter strittig sein. Gesprächsstoff bietet hingegen ein Thema, das ob der langen Bauphase beinahe schon in Vergessenheit geraten war. Die Rede ist vom Autoverkehr, der sich wie in all den Jahren vor dem Umbau seinen Weg über die mitten durch die Fußgängerzone führende Straße bahnt.

Auf diese Weise verkürzt sich nicht nur die Strecke durch die Godesberger Innenstadt deutlich; auch bleiben den Fahrern die fünf Ampeln zwischen Aennchenplatz und Löbestraße auf vermeintlich simple Weise erspart. Entsprechend deutlich sind die Klagen von Passanten, denen noch die Vorfreude der Politiker auf die neue "Flaniermeile" in den Ohren klingt: Schick und einladend sollte sie wirken, ganz so wie die Friedrichstraße in Bonn.

Doch dieses Bild stören in Bad Godesberg ohnehin schon die Busse, Taxis und Lieferwagen. Für letztere wurde das Zeitfenster mit dem Umbau allerdings um zwei Stunden beschnitten und endet statt um 14 Uhr nun um 12 Uhr. Dass in schöner Regelmäßigkeit aber auch der Individualverkehr wieder Gefallen an der Route über den sandfarbenen Asphalt findet, trübt die Stimmung. Übrigens auch bei jenen wenigen Anwohnern, die hier völlig rechtmäßig mit dem Auto unterwegs sind, weil sie als Anlieger nämlich eine Sondergenehmigung haben.

"Ich werde regelmäßig beschimpft", klagt ein Rechtsanwalt. Dass er ausgerechnet einen Porsche fährt, mag da manchem erbosten Zeitgenossen ins Bild vom allzu sorglosen Sportwagenbesitzer passen. Mit großer Aufmerksamkeit aber verfolgt auch die Polizei das Geschehen im Godesberger Zentrum. Sie hat ihre Kontrollen deutlich intensiviert.

Derweil möchten die Christdemokraten in ihrem Fragenkatalog wissen, ob die neue, an eine Fußgängerzone erinnernde Optik die beabsichtigte verkehrsberuhigende Wirkung erzielt, ob das Durchfahrverbot beachtet wird und jene Fahrzeuge mit Sondergenehmigung die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit einhalten, und inwieweit sich Lieferanten an die neuen Lieferzeiten halten.

Ferner fragen die CDU-Vertreter, ob sich auf den breiteren Gehwegen vermehrt Außengastronomie ausbreiten wird, wie die Verwaltung mit wildem Parken umgeht und wie das illegale Einfahren vom Aennchenplatz in die Koblenzer Straße durch bauliche Maßnahmen erschwert werden könnte.

"Teilt die Verwaltung die Auffassung, dass es sich hierbei um eine missglückte bauliche Situation handelt und dass Handlungsbedarf besteht?", heißt es weiter in der Anfrage. Und noch etwas beschäftigt die Fraktion um Sprecher Philipp Lerch: "Werden alle geplanten Baum- und Baumersatzpflanzungen sowie Begrünungsmaßnahmen in der aktuellen Pflanzsaison abgeschlossen? Falls nein, warum nicht?"

Behandelt werden all diese Fragen am 12. März ab 17 Uhr, wenn die Bezirksvertretung zum nächsten Mal in der Bad Godesberger Stadthalle zusammenkommt. Die Zahl der Polizeikontrollen, so ist zu vermuten, wird bis dahin noch deutlich steigen.

Ein Tag, 19 Verwarngelder

Mit einem Verwarngeld in Höhe von 20 Euro muss jeder Autofahrer rechnen, der ohne Genehmigung zwischen Aennchenplatz und Am Kurpark unterwegs ist. Die Polizei kontrolliert inzwischen fast täglich. So wurden im Januar 39 Kontrollstellen eingerichtet, teilweise mehrere an einem Tag. Allein am vergangenen Dienstag etwa zeigte die Polizei mit vier Kontrollstellen Präsenz, verteilt auf verschiedene Zeiträume. An diesem einzigen Tag wurden 19 Verwarngelder verhängt.

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