Sanierung der Südbrücke Die Staus in Bonn und Umgebung nehmen kein Ende

BONN · Auch am Dienstag staute es sich wieder auf den Straßen rund um die Konrad-Adenauer-Brücke (Südbrücke). Der Landesbetrieb Straßenbau NRW lässt seit Montag die Fahrbahnübergänge sanieren. Die Stadt will wegen der Verkehrsprobleme Bauarbeiten auf anderen Straßen auf die Zeit nach den Sommerferien verschieben.

Die Arbeiten auf der Südbrücke sollen drei Monate dauern. Da die Sanierung in den nächsten drei Wochen im Gleisbett erfolgt und die Bahnen deshalb bis Ende März nicht über die Brücke fahren können, nutzen die Stadtwerke Bonn die Zeit zum Austausch verschlissener Gleise. Den ab 1. April vorgesehenen Ausbau der B9 zwischen Ollenhauerstraße und Trajektknoten für 1,6 Millionen Euro hat die Stadt in den Herbst verschoben.

Nicht nur diese, sondern alle verkehrsrelevanten Maßnahmen sollen mit Rücksicht vor allem auf die noch anstehende Fahrbahnsanierung der Nordbrücke ab den Sommerferien nach hinten verschoben werden, erklärte Marc Hoffmann vom Presseamt.

Die Nordbrücke ist deutlich stärker befahren als die Südbrücke, zudem soll den Autofahrern während der Bauzeit von voraussichtlich sechs Wochen dort nur eine Fahrspur je Richtung zur Verfügung stehen.

Arbeiten an der Sankt Augustiner Straße in Beuel, die eigentlich vom 7. bis zum 17. April durchgeführt werden sollten, könnten noch einmal verschoben werden. Wegen der Situation auf der Südbrücke prüfe die Verwaltung, ob die fünf Straßenabläufe dort zu einem späteren Zeitpunkt ausgetauscht werden könnten.

Unterschiedliche Erfahrungen haben Bonner Unternehmen mit dem Stau gemacht. Für die Spedition Am Zehnhoff-Söns sei die Beeinträchtigung deutlich spürbar, sagte Geschäftsführer Alfons Am Zehnhoff-Söns. "Jeder Lastwagen steht pro Tag etwa anderthalb Stunden länger im Stau."

Anders ist das Echo bei der Deutschen Post: "Von Chaos kann hier keine Rede sein, die Mitarbeiter waren vorbereitet", sagte Anne Motz von der Pressestelle. Über das Intranet habe das Unternehmen seine Mitarbeiter frühzeitig über mögliche alternative Wege zur Arbeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln informiert.

Nur vereinzelt seien Mitarbeiter zu spät gekommen, heißt es auch bei der Deutschen Telekom. "Im Großen und Ganzen waren alle auf den Stau eingestellt", sagte André Hofmann von der Pressestelle.

Auf der rund einen Kilometer langen Baustelle werden drei Fahrbahnübergänge aus Stahl herausgenommen und erneuert. Einer am Anfang und am Ende der Brücke, einer über der Rheinaue.

Die Übergänge gleichen den Spalt in der Fahrbahn aus, der entsteht, wenn sich die Brücke temperaturbedingt zusammenzieht oder ausdehnt. Jörg Bodenmüller führt die Bauaufsicht für den Landesbetrieb Straßenbau und wird von Autofahrern oft angepöbelt. "Nach 25 Jahren habe ich mir ein dickes Fell zugelegt. Wir arbeiten fast rund um die Uhr, um pünktlich fertig zu werden."

Die neuen Übergänge hätten den Vorteil, dass sie wasserdicht seien, was den Beton der Brücke schone, und lärmreduzierend, weil sie im Vergleich zu den alten eben seien. Die Arbeiten kosten 1,8 Millionen Euro und sind ein erster Schritt zur kompletten Brückensanierung 2019, damit diese nicht zu noch größeren Verkehrsbelastungen führt.

So reagieren die Stadtwerke (SWB) auf die Baustelle

Die SWB haben zwischen der Stadtbahn-Haltestelle Olof-Palme-Allee und der rechtsrheinischen Haltestelle Ramersdorf Busse eingesetzt, die die getrennten Bahnlinien 66 und 68 ersetzen. Laut SWB müssten sich die Busse nicht "hinten einreihen", sondern könnten sich am Stau vorbei in den Verkehr einfädeln, was sehr gut klappe.

Wer die Südbrücke meiden möchte, kann aus Bad Honnef kommend auch in der Linie 66 bis Hauptbahnhof sitzenbleiben, umsteigen und Richtung Süden fahren. Von Siegburg endet die Linie 66 bereits an der Heussallee. Wer bis Olof-Palme-Allee fahren will, muss die Linien 63, 67 oder 68 wählen.

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