Extrem unter Strom E-Sportwagen Rimac Nevera kommt mit über 1900 PS

Zadar · Binnen zehn Jahren hat sich der Kroate Mate Rimac unter den Radars vom Nobody zu einem wichtigen Zulieferer für Elektroantriebe entwickelt. Jetzt folgt sein Supersportler Nevera mit fast 2000 PS.

 Blitzschnell: Auf über 400 km/h soll der elektrische Rimac Nevera seine Insassen katapultieren. Foto: Philipp Rupprecht/Rimac/dpa-tmn

Blitzschnell: Auf über 400 km/h soll der elektrische Rimac Nevera seine Insassen katapultieren. Foto: Philipp Rupprecht/Rimac/dpa-tmn

Foto: Philipp Rupprecht

Ein neuer Supersportwagen drängt auf die Pole Position. Wenn der kroatische Hersteller Rimac ab Herbst seinen Nevera ab einem Preis von 2,4 Millionen Euro ausliefert, sehen selbst Bugatti&Co alt aus: Mit 1406 kW/1912 PS wird er laut Hersteller zum stärksten Straßenauto der Welt. Auch die genannten 2360 Nm Drehmoment, die 412 km/h Höchstgeschwindigkeit und die weniger als zwei Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h dürften konkurrenzlos sein.

Mehr als 500 Kilometer Reichweite sollen möglich sein

Möglich werden diese Extremwerte mit je einem Elektromotor pro Rad, die aus einem 120 kWh großen Akku gespeist werden. Zwar lässt sich dieser Akku auf der Rennstrecke schon mit ein paar Runden leeren, doch auf der Straße reicht er im WLTP-Zyklus laut Rimac für mehr als 500 Kilometer. Danach muss der nach einem kroatischen Küstensturm benannte Renner an die Ladesäule. Dort soll er mit bis zu 500 kW laden können. In der Theorie, denn bislang gibt die Infrastruktur für solche Ladeleistungen noch gar nicht her, räumt Rimac ein.

Der Rennwagen als Instruktor

Konstruiert ist der Nevera wie ein konventioneller Supersportwagen. Das gilt für das Design wie für das Chassis, das in einem Stück aus Kohlefaser gebacken wurde. Die Felder Konnektivität und Assistenz reichen von Telemetriedaten wie in der Formel 1 bis hin zum autonomen Fahren. Fürs nächste Jahr ist ein „Drive Coach“ in Aussicht gestellt, mit dem der Nevera selbstständig über die Rennstrecken jagen und den Fahrer so mit der Ideallinie vertraut machen können soll.

Weitgehend von Hand gefertigt, plant Rimac mit einer Produktion von 50 Fahrzeugen im Jahr und will insgesamt 150 Autos bauen. Dazu kommen noch einmal genauso viele Exemplare des Pininfarina Battista, der Antrieb und Aufbau des Nevera übernimmt. Außerdem hat Rimac bereits eine offene Variante des Elektroautos bestätigt. Porsche ist seit 2018 Investor bei der Firma und hat kürzlich beschlossen, seinen Anteil an Rimac von 15 auf künftig 24 Prozent zu erhöhen.

© dpa-infocom, dpa:210604-99-861906/2

(dpa)
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