Focus Turnier: Kombi mit viel Fahrspaß

Ford präsentiert den Focus Turnier mit einer Reihe von Assistenz-Systemen, die aber Aufpreis kosten.

Focus Turnier: Kombi mit viel Fahrspaß
Foto: werksfoto

(mid) Ford bringt den neuen Focus jetzt auch als Kombi auf den Markt. Wie bei Ford üblich heißt er "Turnier". Er kostet mindestens 18 650 Euro und ist damit 800 Euro teurer als die Schrägheck-Version.

Nur 300 Euro teurer ist der Focus mit Stufenheck, der in Deutschland mit traditionell fünf Prozent Bestellanteil aber nur eine Nebenrolle spielt. Auf den Turnier soll dagegen mehr als jeder zweite Verkauf des Kompaktklässlers entfallen.

Der neue Kombi hat eine im Stil ähnliche Heckklappe wie der Schrägheck-Focus, die aber steiler steht und weiter hinunterreicht. Die Ladekante liegt nur 59 Zentimeter über dem Boden. Der rund 20 Zentimeter größere hintere Überhang streckt die Gesamtlänge auf 4,56 Meter. Der Radstand von 2,65 Meter ist bei beiden Versionen gleich.

Auch in Außen- und Spurbreite unterscheiden sie sich nicht. Doch der Turnier hat ein höheres Dach, was zu fast vier Zentimeter größerer Kopffreiheit im Fond führt, ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber dem Schrägheck-Bruder. Der Kofferraum des Turniers ist 476 statt 316 Liter groß. Verzurr-Ösen im Kofferraum sind in jedem Focus Standard, doch eine 12-Volt-Steckdose hat nur der Turnier. Genauso wie eine Dachreling. Die lässt man sich bei Ford aber mit 200 Euro extra bezahlen.

Weil Luftwiderstand und Verbrauch immens steigen, sollte aber auch ein Kombi nur selten etwas aufs Dach laden. Also besser die Rückbank umlegen und eine Ladefläche einrichten. Das geht ruckzuck und ist auch beim Schrägheck-Focus möglich. Nur kann dieser gerade mal 1 101 Liter Stauraum zur Verfügung stellen und hat eine Stufe.

Der Turnier wartet dagegen mit 1 516 Liter Volumen und einen ebenen Ladeboden von 165 Zentimeter Länge auf. Im Vergleich zur Konkurrenz liegt der Ford damit im Mittelfeld. Für den VW Golf Variant werden 1 495 Liter, für den Opel Astra Sportstourer 1 550 Liter angegeben.

Doch keiner der Mitstreiter hat so viele Assistenzsysteme: Notbremssystem, Verkehrszeichen-Erkennung, Fahrspur-Assistent, Müdigkeitswarner, Einpark-, Fernlicht und Totwinkelassistent. So was gab es bisher nur in Oberklasse-Limousinen.

Leider ist nichts davon Serie. Verpackt in diversen Aufpreispaketen kosten die elektronischen Schutzengel und Helfer zwischen 350 Euro und 1 375 Euro. Für 1 750 Euro gibt es auch ein Lederpaket. Das Family-Paket mit elektrischer Tür-Kindersicherung und Gurt-Warnleuchten im Fond ist dagegen regelrecht ein Schnäppchen. Man kann es schon für 60 Euro Aufpreis dazunehmen.

Alle Motoren der Limousinen sind auch im Turnier erhältlich. Ein 1,6-Liter-Benziner deckt vier Leistungsstufen zwischen 77 kW/105 und 134 kW/182 PS ab. Die beiden stärksten Ausführungen mit 110 kW/150 und 134 kW/182 PS gehören der neuen Generation von Ecoboost-Turbo-Direkteinspritzern an und besitzen Start-Stopp-Systeme. Diesel-Käufer haben die Wahl zwischen zwei Vierzylindern mit 1,6 und 2,0 Liter Hubraum und einer Leistung zwischen 70 kW/95 und 120 kW/163 PS.

Die Armaturentafel wirkt eine Spur zu überladen. Es vergeht einige Zeit, bis der Fahrer alle Schalter und Hebel richtig zugeordnet hat. Aber egal mit welchem Motor er unterwegs ist - der Fahrspaß kommt nicht zu kurz.

Der Steilheck-Focus reagiert nicht anders als sein Schrägheck-Bruder und folgt spontan auf Lenkbewegungen, hat einen sicheren Geradeauslauf, wirkt agil und kurvengierig und federt dennoch geschmeidig. Dass seine Karosserie 20 Zentimeter weiter über die Hinterachse hinausragt, dürfte sich allenfalls bei voller Beladung negativ bemerkbar machen.

KurzbewertungPlus: Große Motorenauswahl, ungewöhnlich viele Sicherheitsextras.

Minus: Basismodell ohne Klimaanlage und Radio.

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