Honda Civic: Erfolgsmodell neu aufgelegt
Das erfolgreichste Honda-Modell geht in die siebte Generation. Am 17. März beginnt die Auslieferung des Civic-Viertürers mit großer Heckklappe, Fünftürer genannt, zu Preisen ab 29 900 Mark.
Honda-Presseleiter Jan Erren spricht von einem hohen Maß an Kompetenz, das man sich in diesem Segment geschaffen habe. Außerdem hat der seit 30 Jahren in 13,2 Millionen Einheiten gebaute Civic dem Unternehmen die Tür zum Autohersteller geöffnet. Mit einem neuen Fahrwerk und dem "größten Innenraum seiner Klasse" soll der Honda Civic, der in mehreren Modellvarianten auf den Markt kommt, in der heiß umkämpften Kompaktklasse auf Kundenfang gehen. Auf dem Genfer Auto-Salon werden Anfang März noch der Dreitürer, das Coupé und der vom Konzept her dem Opel Zafira ähnelnde Van "Stream" präsentiert.
Als Motorisierung bietet Honda ein 1,4-Liter-Aggregat mit 66 kW/90 PS und einen 1,6-Liter-VTEC mit 81 kW/110 PS an. Beide Aluminiummotoren sind moderne 16-Ventiler, die sich durch günstige Verbrauchswerte und die Erfüllung der D 4-Norm, die hierzulande 600 Mark Steuergutschrift bringt, auszeichnen. Neben dem serienmäßigen Fünfganggetriebe kann (ab Mai) für 2 300 Mark Aufpreis eine Viergang-Automatik geordert werden; die bisher angebotene stufenlose CVT-Automatik hat sich im Civic nicht bewährt und wird hier nicht mehr angeboten.
Da man die automobile Welt in Japan, wie auch in den USA, anders als in Europa einschätzt, muss der Civic ohne Dieselmotor als Antriebsalternative starten. Ende des Jahres verspricht Honda, einen weiter entwickelten Common-Rail-Diesel von Isuzu einzubauen. Stärker engagiert haben sich die Japaner beim Brennstoffzellen-Fahrzeug - bis zum Jahr 2003 wollen sie die neue Technologie in Serie anbieten.
Schon mit dem Basismotor ist der Kunde gut bedient, wenn er keine großen Ansprüche an die Fahrleistungen stellt. Speziell beim zügigen Beschleunigen und an Steigungen spürt der Fahrer, dass dem 1 200-Kilogramm-Auto mehr als 1,4 Liter Hubraum gut täten. Der 1.6 macht vieles besser; störend wirken sich nur die Fahr- beziehungsweise Windgeräusche bei Autobahngeschwindigkeit aus.
Viel Mühe hat sich Honda beim Fahrwerk gegeben, doch arbeitet die (elektrische) Servolenkung nicht besonders zielgenau. Sie könnte etwas direkter sein und auch der Wendekreis kleiner. Vorzüglich zurecht kommen die meisten mit dem in den unteren Teil der Armaturentafel integrierten Schalthebel. Da der Wagenboden völlig eben ist und auch kein Mitteltunnel stört, können sportliche Leute auch schon Ëmal zwischen den Vordersitzen nach hinten durchsteigen.
Keine Frage, im Innenraum herrschen relativ großzügige Platzverhältnisse. Hier wirkt sich (trotz der um 40 Millimeter auf 4,29 Meter geschrumpften Außenmaße) der um 60 Millimeter längere Radstand angenehm aus. Viel Raum auch im Fond: Optisch wird dieser Eindruck durch die etwas kurz geratenen Sitzflächen verstärkt. Der Gepäckraum fasst jetzt 370 Liter. An Bord ist fast alles, was heute zur aktiven und passiven Sicherheit nötig ist, zum Beispiel ABS-Bremsen mit vier Scheiben, EBD (Bremskraftverteiler) und Bremsassistent. Sogar für Unfälle mit Fußgängern will man konstruktiv bessere Vorsorge geleistet haben.
Zur Serienausstattung zählen ab Civic 1.4 LS für 32 400 Mark die Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorn und hinten, Zentralverriegelung mit Fernbedienung sowie elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel. Der 1.6 i LS kostet 34 400 Mark, in der ES-Ausführung 38 400 Mark. Honda plant für dieses Jahr noch 6 500 Einheiten, im nächsten sollen es dann 8 000 vom Fünftürer sein.