Gebrauchtwagen-Check Leichtgewicht: Dacia Sandero II (seit 2012 bis 2020)

Berlin · Immer wenn es um billige Neuwagen geht, fällt der Name Dacia. So gibt es den Sandero der rumänischen Renault-Tochter in neuester Generation bereits ab rund 8500 Euro - lohnt sich dann noch ein Gebrauchter?

 Billiger Einstieg in die Autowelt: Dacia verkauft Neuwagen wie den Sandero (im Bild als Stepway-Version von 2012) zu günstigen Preisen. Ist der Kleine auch ein guter Gebrauchtkauf?. Foto: Hyundai/dpa-tmn

Billiger Einstieg in die Autowelt: Dacia verkauft Neuwagen wie den Sandero (im Bild als Stepway-Version von 2012) zu günstigen Preisen. Ist der Kleine auch ein guter Gebrauchtkauf?. Foto: Hyundai/dpa-tmn

Foto: Hyundai

Angesichts der niedrigen Neuwagenpreise fragt sich mancher Interessent beim Dacia Sandero vielleicht: Muss es überhaupt ein Gebrauchter sein?

Schließlich startet die seit Jahresbeginn 2021 verfügbare und als „Deutschlands günstigster Neuwagen beworbene“ Drittauflage in der Basisversion bei 8490 Euro - ein Betrag, den man mit einem gut ausgestatteten jungen Gebrauchten auch übertreffen kann. Ein Blick auf die Bilanz des rumänischen Kleinwagens bei der Hauptuntersuchung (HU) ist aufschlussreich.

Modellhistorie: Die Erstauflage debütierte 2008, 2012 rückte die hier betrachtete zweite Modellgeneration nach, seitdem ist der Schleuderschutz ESP serienmäßig an Bord; 2017 gab es das Facelift. Seit 2021 ist die dritte Modellgeneration am Markt.

Karosserievarianten: Der Sandero ist ein fünftüriger Kleinwagen mit Steilheck, den die rumänische Renault-Tochter auch in der Variante Stepway mit mehr Bodenfreiheit aufgelegt hat. Abmessungen (laut ADAC): 4,06 m bis 4,08 m x 1,73 m bis 1,76 m x 1,52 m bis 1,62 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 320 l bis 1200 l.

Stärken: Der Innenraum ist recht geräumig; weil das Auto nicht viel wiegt, fährt es mit den stärkeren Motoren sogar recht flott. Bei der HU machen die Blinker selten Ärger, auch Mängel an Bremsschläuchen und Leitungen sind laut „Auto Bild Tüv Report 2021“ selten. Lenkanlage, Lenkgelenke und Antriebswellen sind besser als beim Vorgänger.

Schwächen: Die Radaufhängung schneidet ab der zweiten HU mit hohen Quoten erheblicher Mängel ab, von da an werden auch die Beanstandungen der Fußbremse häufiger. Schon beim ersten Check sind die Scheinwerfer sehr oft verstellt; auch die Abgasuntersuchung (AU) verpatzt der Sandero regelmäßig. Wenn das Serviceheft nicht ausgefüllt sei, schreibt der Tüv-Report, „dann ist ein neuer Sandero meist die bessere Wahl“.

Pannenverhalten: Der ADAC schreibt mit Blick auf seine Pannenstatistik: Mit Ausnahme der Exemplare mit Erstzulassung 2013 und 2014, die im Mittelfeld landeten, schneide der Sandero gut ab. Pannenschwerpunkte: defekte Anlasser (2012), schlappe Batterie (2013) und streikende Zündschlösser (2013 bis 2016).

Motoren: Benziner (Drei- und Vierzylinder, Frontantrieb): 54 kW/73 PS bis 74 kW/101 PS; Diesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 66 kW/90 PS bis 70 kW/95 PS; Autogas (LPG): 53 kW/72 PS bis 74 kW/101 PS.

Marktpreise (laut „DAT Marktspiegel“ der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

- Sandero II 0.9 TCe 90 eco Laureate (2014); 66 kW/90 PS (Dreizylinder); 93.000 Kilometer; 4850 Euro. - Sandero II 1.2 16V LPG 75 eco Ambience (2015); 180 kW/244 PS (Vierzylinder); 81.000 Kilometer; 4350 Euro. - Sandero II 1.5 dCi 90 eco Stepway Essential (2018); 66 kW/90 PS (Vierzylinder); 50.000 Kilometer; 8550 Euro.

© dpa-infocom, dpa:210222-99-544146/4

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort