Leuchte mit Lichtproblemen - Ford Focus als Gebrauchter

Berlin · Wer den Ford Focus als Gebrauchtwagen erwerben will, hat eine ganz gute Wahl getroffen. Experten haben bei der Kfz-Hauptuntersuchung wenig zu bemängeln, auch wenn sie einige Marotten entdeckt haben. Das trifft vor allem auf ältere Modelle zu.

 Brillante Antriebswelle, aber nicht ganz problemlos: Der Ford Focus schneidet bei der HU gut ab, hat aber auch seine typischen Mängel im Fahralltag. Foto: Ford

Brillante Antriebswelle, aber nicht ganz problemlos: Der Ford Focus schneidet bei der HU gut ab, hat aber auch seine typischen Mängel im Fahralltag. Foto: Ford

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Er muss gut sein, sonst hätte er keine Chance. Das kann man vom Ford Focus definitiv behaupten, schließlich tritt er im Revier des zulassungsstarken VW Golf an. Und siehe da: Experten bescheinigen dem kompakten Kölner, bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) überdurchschnittlich gut abzuschneiden. Jedoch monieren dieselben Experten auch einige Marotten, die das Bild trüben, vor allem bei älteren Modellen.

Dazu zählen die vielen Aussetzer beim Licht, wie im "TÜV Report 2013" nachzulesen. Scheinwerfer sind demnach beim Focus oftmals verstellt, selbst bei jungen Modellen macht die Frontbeleuchtung Probleme. Und ab einem Fahrzeugalter von vier Jahren häufen sich Mängel der Blinker, ein Jahr später kommen nicht selten die Rückleuchten hinzu. Beim ersten Focus sollten Kaufinteressenten auch auf Rost achten. Während ab einem Fahrzeugalter von vier Jahren die Hinterachse leicht schwächelt, brilliert die Antriebswelle laut TÜV dagegen mit überdurchschnittlicher Haltbarkeit. Insgesamt absolviert der Focus die HU überdurchschnittlich oft mängelfrei.

Der ADAC vermeldet mit Blick auf seine Pannenstatistik, dass Dieselmodelle bis zum Baujahr 2006 mitunter wegen defekter Turbolader und kaputter Katalysatoraufhängungen liegenblieben, generell habe es bis zu diesem Zeitpunkt Probleme mit der Einspritzanlage und undichten Servopumpen gegeben. Bei Benzinern gingen bei Exemplaren bis zum Baujahr 2005 öfters die Kraftstoffpumpen kaputt. Allgemein habe sich die Mängelquote mit dem Modelljahr 2006 deutlich reduziert.

1998 kam der Focus in Europa auf den Markt, zwei Jahre später in den USA. Zunächst im Angebot waren die Fließheckvariante mit wahlweise drei und fünf Türen. 1999 schob der Hersteller den Kombi namens Turnier nach. 2004 folgte die zweite Focus-Generation, die von 2006 bis 2010 auch als Coupé-Cabrio im Verkauf war. Anfang 2011 debütierte die dritte Auflage, die es auch wieder als Stufenheck und seit Juni als Elektroversion zu kaufen gibt.

Motorenseitig glänzt der Focus durch eine große Auswahl bei Leistung und Antriebsvarianten. Die Benziner - meist Reihenvierzylinder - kommen je nach Baujahr auf 55 kW/75 PS bis aktuell 184 kW/250 PS. Allerdings waren auch Fünfzylinder der Versionen ST und RS im Angebot, die auf 166 kW/225 PS und 224 kW/305 PS kommen. Die Diesel leisten je nach Baujahr und Ausführung 55 kW/75 PS bis 120 kW/163 PS. LPG-Versionen kommen auf 86 kW/117 PS und 107/145 PS, die zwischendurch verfügbare CNG-Variante kommt auf 107 kW/145 PS. Auch Ethanol dient als Treibstoff: Flexifuel-Fahrzeuge geben je nach Baujahr 88 kW/120 PS oder 92 kW/145 PS ab.

Wer sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt nach einem Focus umsieht, hat allein angesichts der Fülle bei den Motoren die Qual der Wahl. Ein Focus 2.0 16V Titanium als Fließheck mit 107 kW/145 PS von 2009 wird laut Schwacke-Liste mit circa 10 500 Euro gehandelt. Als durchschnittliche Laufleistung wird von 52 000 Kilometern ausgegangen. Wer einen Turnier 1.6 TDCi Ambiente von 2007 mit 66 kW/90 PS sucht, wird bei einem Tachostand von 114 400 Kilometern noch rund 5200 Euro einplanen müssen. Das Coupé-Cabrio - als 1.6 16V Trend mit 74 kW/100 PS von 2006 (88 000 Kilometer) - sollte ab etwa 7800 Euro aufzutreiben sein.

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