Mazda MX 5: Roadster für das Guinness-Buch der Rekorde
Seit Anfang 1990 ist der kleine Mazda-Zweisitzer auf dem deutschen Markt. Inzwischen gehört er schon fast zu den Klassikern. Rund 600 000 Einheiten wurden produziert, was ihm einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde "als meistverkaufter Roadster aller Zeiten" brachte.
Immer wieder haben die Japaner den MX-5 behutsam renoviert, das heißt, seine guten Tugenden wurden bewahrt. Dazu zählen seine kompakten Abmessungen, sein geringes Gewicht und die Fahrwerksabstimmung, die den Hecktriebler so agil macht. Nicht zuletzt die für diese Fahrzeugdimension ausreichenden kleinkalibrigen Motoren sorgen für Wirtschaftlichkeit. Der MX-5 blieb erschwinglich, der Preis des 1,6-Liter-Einsteigermodells mit 81 kW/110 PS liegt heute bei 38 990 Mark.
Der "Jahrgang 2001 kommt aus dem Fitness-Studio", so Projektleiter Takao Kijima. Schon optisch wirkt der MX-5 kraftvoller. Die größer dimensionierten Lufteinlässe und die zeitgemäß in Klarglasoptik ausgeführten Scheinwerfer stehen dem kleinen Roadster gut. Beim 1,9-Liter-Motor wurde die Leistung von 140 auf 146 PS (107 kW) erhöht. Diese Version kann jetzt auch mit einem vierstufigen Automatikgetriebe oder als "Sportive" mit Sechsgang-Schaltung geordert werden.
Erste Probefahrten lassen rundum Fortschritte erkennen: Die Verwindungssteifigkeit zeigt sich deutlich verbessert, selbst schlechte Straßen nimmt der MX-5 fast so gelassen und ruhig wie manche geschlossene Limousine. Neben der soliden Anmutung und dem höheren Komfort profitiert auch die Sicherheit davon. Dazu kommen Details wie Sitzbelegungserkennung für den Beifahrer-Airbag - Seiten-Airbags konnten nicht angebracht werden -, ABS mit Bremskraftverteilung, 15-Zoll-Bremsanlage bei den 1,9-Liter-Modellen. Die guten Verzögerungswerte zügeln bei Bedarf das Temperament auf kurvenreicher Landstraße und steigern den Fahrspaß. Dazu passt der kernige Sound des 1.9, dessen maximales Drehmoment von 168 Newtonmeter bei 5 000 Umdrehungen liegt.
Der flotte, knapp vier Meter kurze MX-5 gibt sich immer noch so kurvengierig wie zu Anfang. Nicht zuletzt trägt hierzu die direkte Lenkung bei, die den quirligen Hecktriebler sehr gut beherrschbar macht, aber auch die 205/45er-Bereifung und das Fahrwerk mit Bilstein-Gasdruckdämpfern. Die Schaltwege sind kurz und präzise. Der 1.9 erreicht die 100er-Marke nach nur 8,5 Sekunden (1.6: 9,7 s) und läuft 205 km/h (1.6: 191 km/h) schnell. Der Verbrauch im Euro-Mix wird mit 8,7 (1.6: 8,1) Liter auf 100 Kilometer angegeben. Für die Motoren gilt die Abgasnorm Euro 3.
Fahrer und Beifahrer bis etwa 1,80 Meter Körpergröße fühlen sich im Innenraum wohl, darüber wird es zunehmend eng. Die neuen Sportsitze geben genügend Seitenhalt und Abstützung im Rücken. Elegant und doch recht schlicht wirkt das Interieur mit übersichtlichen Instrumenten und Bedienelementen. Die Mittelkonsole wurde etwas modifiziert. Geblieben ist es beim Dachmechanismus: Er ermöglicht ein schnelles Öffnen und Schließen des Stoffverdeckes, aber das Befestigen der Persenning erfordert wie bisher etwas Geschick und Geduld.
Wer verreist, sollte sich auch weiterhin beim Gepäck zurückhalten. Trotz einiger Verbesserungen bei der letzten Modellpflege reichen die 144 Liter Kofferraumvolumen gerade mal für die Mitnahme von zwei mittleren Reisetaschen. Mit 38 990 Mark gilt für die 1.6-Version der gleiche Preis wie bisher; sie macht 60 Prozent im Verkauf aus.
Der MX-5 1.9 kostet 44 690 Mark; dem geringen Aufpreis von 200 Mark steht die Mehrausstattung gegenüber. Für das Hardtop verlangt Mazda 3 300 Mark, nur bei dem limitierten Sondermodell All-Seasons ist es dabei. Unter anderem die Fernbedienung für die Zentralverriegelung und ein Windschott erhält der Kunde im Touring-Paket. In diesem Jahr sollen 8.000 Einheiten vom MX-5 verkauft werden.
Gleichzeitig mit dem MX-5 hat Mazda auch die Edel-Limousine Xedos 9 überarbeitet. Das japanische Oberklassemodell bleibt "preisstabil" bei 63 000 Mark. Lobenswert ist vor allem der kraftvolle und seidenweiche Lauf des 2,5-Liter-Sechszylinders mit 120 kW/164 PS.
