Mercedes A-Klasse: Der Sportler unter den Kompakten

Die neue A-Klasse soll Maßstäbe setzen. Markteinführung im September

 Das Design der neuen A-Klasse ist mit dem des biederen Vorgängers nicht mehr zu vergleichen.

Das Design der neuen A-Klasse ist mit dem des biederen Vorgängers nicht mehr zu vergleichen.

Foto: Werksfoto

Vorbei sind bei der Mercedes A-Klasse die Zeiten der hochgebauten Drei- und Fünftürer mit dem Antrieb im durchaus platzsparenden Sandwichboden. Der Hersteller definiert die neue A-Klasse als "Sportler unter den Kompaktfahrzeugen", was angesichts des modernen gestreckten Designs nicht als reiner Euphemismus abgetan werden kann. Das Motorenangebot spannt sich vorerst von 80 kW/109 PS bis 155 kW/211 PS.

Markteinführung des Neuen mit dem Stern ist am 15. September. Die Preise soll bei unter 24 000 Euro beginnen. Mit der A-Klasse will Mercedes neue Maßstäbe in Sachen Sportlichkeit in der Kompaktklasse setzen. Dazu tragen natürlich auch die Motoren zu einem großen Anteil bei.

Die neuen Vierzylindertriebwerke mit BlueDirect Technologie, die aus den V6- und V8-Motoren der Luxus- und Oberklasse stammt, verfügen über zwei obenliegende Nockenwellen und vier Ventile pro Zylinder. Angeboten werden drei Leistungsvarianten von 90 kW/122 PS bis 155 kW/211 PS. Bei den Dieselmotoren kann der Kunde insgesamt vier unterschiedliche Leistungsvarianten wählen. Diese reichen von 80 kW/109 PS bis 125 kW/170 PS. Neben den Triebwerken kommt auch ein neues manuelles Sechsganggetriebe und ein ebenfalls in Eigenregie entwickeltes Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Fahrstufen zum Einsatz.

Das Ottomotor-Basistriebwerk ist ausgesprochen vielseitig verwendbar und soll nach und nach auch in den größeren Baureihen eingeführt werden, die einen Vierzylinder-Motor im Angebot haben. Dazu gehört natürlich die B-Klasse, aber auch in der C- und E-Klasse sowie der SLK. Der breite Einsatz des Triebwerks lässt sich dadurch ermöglichen, weil er mit wenigen Veränderungen sowohl längs als auch quer eingebaut werden kann und mit Front-, Heck- oder Allradantrieb funktioniert. Um die Kraft auf die Straße zu übertragen, lässt der Motor sich zudem mit manuellen Getrieben, Wandlerautomaten und einer Doppelkupplung kombinieren.

Der Basis-Benziner A 180 verfügt über 1,6 Liter Hubraum mit einer Leistung von 90 kW/122 PS und einem maximalen Drehmoment von 200 Newtonmeter. Dies hört sich im ersten Moment nicht besonders kräftig an, da das Drehmoment aber schon ab 1250 Umdrehungen anliegt, soll es laut Mercedes aber für ansprechenden Vortrieb sorgen. Der Kraftstoffverbrauch soll bei 5,5 Liter je 100 Kilometer liegen und die CO2-Emission bei 128 g/km. Zudem soll die Leistung für eine Höchstgeschwindigkeit von 202 km/h und eine Beschleunigung auf 100 km/h von 9,2 Sekunden gut sein.

Die nächst stärkere Variante im A 200 verfügt ebenfalls über 1,6 Liter Hubraum, aktiviert aber 115 kW/156 PS und erzielt ein maximales Drehmoment von 250 Newtonmeter. Wir konnten uns von den Qualitäten des Triebwerks einen ersten Eindruck verschaffen. Eingebaut in einer C-Klasse-Limousine, bei der er demnächst als Einstiegsmotorisierung angeboten wird, konnte er durchaus überzeugen. Laufruhig und durchzugsstark lässt er auch in der C-Klasse kaum Wünsche offen. Das Doppelkupplungsgetriebe arbeitet sanft und völlig ruckfrei. In der Wahlstufe Economy schaltet das Getriebe früh in die nächste Stufe, während es im Sportmodus die Gänge richtig ausdreht und spontaner auf Gaspedalbefehle reagiert.

Den Sprint auf 100 km/h soll das Triebwerk in 8,4 Sekunden bewältigen und als Höchstgeschwindigkeit gibt Mercedes 224 km/h an. Trotz dieser ausgezeichneten Leistungswerte soll sich der Verbrauch laut den Stuttgartern auf nur 5,5 Liter pro 100 Kilometer belaufen.

Das Spitzentriebwerk kommt im A 250 zum Einsatz. Er ist nur mit dem kompakt bauenden Doppelkupplungsgetriebe erhältlich. Aus zwei Litern Hubraum schöpft der Vierzylinder 155 kW/211 PS und bietet ein Drehmoment von 350 Nm an. Dies soll für eine Spitzengeschwindigkeit von 240 km/h reichen und zu einer Beschleunigung auf 100 km/h in 6,6 Sekunden führen. Und selbst hier gibt Mercedes den Verbrauch mit nur 6,6 Litern Super an.

Beim Diesel gibt es unterschiedliche Leistungsstufen. Der Motor beruht in der Basis auf einem Renault-Triebwerk, wurde aber in allen relevanten Dingen auf Mercedes-Ansprüche getrimmt. Zudem wiegt er rund 30 Kilogramm weniger als das Triebwerk im Vorgängermodell. Einstiegsmotor ist eine 1,5-Liter-Variante mit 80 kW / 109 PS. Ihr Verbrauch soll bei lediglich 3,8 Litern Diesel pro 100 Kilometer liegen und die CO2-Emission nur 98 g/km betragen. Zwei Triebwerke mit 1,8 Litern Hubraum im A 180 und A 200 leisten einerseits ebenfalls 80 kW/109 PS bzw. 100 kW/136 PS. Das kleinere dieser beiden Triebwerke begnügt sich laut Mercedes mit 4,1 Litern Diesel je 100 Kilometer, während die 136-PS-Variante 4,3 Liter Diesel benötigt. Top-Diesel ist der A 220 mit 2,2 Litern Hubraum und 125 kW/170 PS.

Die Motoren der neuen A-Klasse versprechen ausgezeichnete Fahrleistungen bei geringem Verbrauch.

Wenn sich dies auch in der Praxis bestätigt und die sportliche Ausrichtung wirklich so gelungen ist, wie Mercedes dies verspricht, werden die Stuttgarter mit ihrer neuen A-Klasse nicht nur optisch einen Quantensprung vollzogen haben, sondern auch in fahrdynamischer Hinsicht Maßstäbe setzen. Die Konkurrenz aus München und Ingolstadt, deren Vorteile bisher ganz klar im Fahrverhalten lagen, muss sich dann etwas einfallen lassen. Die A-Klasse scheint jedenfalls auf bestem Weg zu sein, eine Führungsposition einzunehmen.

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