Mercedes C-Klasse: Am Heck scheiden sich die Geister

Eine neue Nische besetzt Mercedes mit dem Sportcoupé. Die Stuttgarter wollen jungen und junggebliebenen Menschen einen attraktiven Einstieg in die Marke ermöglichen. Das gilt auch für den Preis, denn mit 47 212 Mark ist der Basis-Zweitürer C 180 um 2 668 Mark günstiger als die entsprechende Limousine.

Dabei ist er kompletter ausgestattet, zum Beispiel mit der serienmäßigen umklappbaren Rücksitzbank. Außergewöhnliches gibt es zudem bei der Motorisierung: Neben drei Benzinern wird für das Sportcoupé auch ein CDI-Diesel angeboten. Als weiteres "einzigartiges Erlebnis" kann von Open-air-Fans das neue Panorama-Schiebedach für 2 900 Mark geordert werden.

Das Segment der kompakten Sportcoupés gilt als zukunftsträchtig - in den nächsten zehn Jahren erwarten Fachleute weltweit einen Zuwachs von mehr als 30 Prozent. Mercedes-Entwicklungsvorstand Hans-Joachim Schöpf ist auch deshalb optimistisch, im ersten vollen Produktionsjahr rund 78 000 Einheiten produzieren und verkaufen zu können.

Im Design geht das neue Mercedes-Coupé eigene Wege. Von vorn und von der Seite wirkt das Auto gekonnt muskulös und dynamisch, an der Gestaltung des Hecks scheiden sich allerdings die Geister. Kurz, aber knackig meinen die einen. Manchen erinnert das hohe Heck mit dem integrierten Spoiler an den Honda CRX, das durch seine dunkel eingefärbte Blende zwischen den Rückleuchten zumindest zeitloser auftrat als manch anderer Coupé-Konkurrent mit mehr Blech hinten. Überraschend: Im Fond können zwei Erwachsene noch recht gut sitzen, nur die Kopffreiheit ist für Große wegen des heruntergezogenen Daches freilich eingeschränkt.

Die um 18 Zentimeter kürzere Karosserie macht sich nicht zuletzt im Fahrverhalten bemerkbar. Das Coupé fährt sich noch agiler als die Limousine. Zum Einbau kommen allesamt Vierzylindermotoren, wobei vor allem der 2,3-Liter-Kompressor mit 145 kW/197 PS davonspurtet: in acht Sekunden erreicht er aus dem Stand die 100 km/h-Marke, läuft 240 km/h in der Spitze. Das Topmodell kostet 56 144 Mark. Durchzugsstark und sparsam gibt sich das 2,2-Liter-CDI-Aggregat. Mit dem hochmodernen Diesel, der 105 kW/143 PS leistet, kann man durchaus flott unterwegs sein (0 auf 100 in 10,3 Sekunden, Spitze: 220 km/h) und trotzdem bei moderater Fahrweise sehr sparsam sein: Nur 6,2 Liter auf 100 Kilometer sind es im Euro-Mix. Der 220 CDI kostet 53 012 Mark.

Das Sportcoupé lässt sich außer mit dem serienmäßigen Sechsganggetriebe auf Wunsch mit Fünfgang-Automatik inklusive Tippschaltung oder mit dem neuen automatisierten Sechsganggetriebe Sequentronic für 1 856 Mark Aufpreis ausrüsten. Hier gibt es kein Kupplungspedal, das Antippen des Schalthebels genügt; Komfortbewusste wählen den Modus "Auto-Shift", der die Gänge selbsttätig wechselt und vor allem im Stadtverkehr entspannend ist.

Bereits die Serienausstattung liegt auf hohem Niveau: Das Antischleudersystem ESP (Elektronisches Stabilitäts-Programm) ist genauso an Bord wie der Fahrlicht- oder der Brems-Assistent, die Side- und Windowbags. Dazu kommen viele Komfort-Details ohne Mehrpreis. Die Klimatisierungs-Automatik kostet 3 190 Mark. Für 3 480 Mark erhält der Käufer das Sportpaket Evolution, u.a. mit tiefergelegtem Fahrwerk, 225/45er-Breitreifen auf Alufelgen und höherwertigen Accessoires. Das AMG-Paket steht mit 7 540 Mark (bzw. 6 160 Mark beim C 230) in der Liste.

Der Innenraum setzt ebenfalls sportliche Akzente, vorn fühlen sich die Insassen wie in einem perfekt geschnittenen Maßanzug. Wer das Panorama-Dach wählt, hat keine störenden Windgeräusche zu befürchten, solange er geschlossen fährt; geöffnet und bei höherer Geschwindigkeit nimmt das Rauschen deutlich zu. Die umklappbaren Fondsitze erlauben eine "Kombi-ähnliche Variabilität" im Kofferraum, der von 310 auf 1 100 Liter wachsen kann.

Mit dem Sportcoupé bringt Mercedes das T-Modell der C-Klasse auf den Markt. Die Preise liegen zwischen 54 223 Mark für den C 180 und 77 819 für den C 320. Für den 260 kW/354 PS-starken C 32 AMG verlangt Mercedes 112 984 Mark.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort