Fahrbericht Mercedes C-Klasse: Kampfansage aus Stuttgart

Die neue Mercedes C-Klasse soll verlorenen Boden gegenüber BMW und Audi wettmachen. Mit der neuen Generation der C-Klasse will Mercedes einmal mehr unter Beweis stellen, dass man mit Biedermann nichts am Hut hat. Die nun startende Mittelklasse-Limousine zum Preis ab 33 558 Euro präsentiert sich sportlich und elegant wie nie zuvor.

 Sportlicher kommt die neue Mercedes C-Klasse daher.

Sportlicher kommt die neue Mercedes C-Klasse daher.

Foto: Hersteller

Die neue C-Klasse übertrifft ihren Vorgänger auch in allen relevanten Disziplinen, ist komfortabler, sicherer, intelligenter, luxuriöser und um bis zu 20 Prozent sparsamer. Selten hat ein Auto so viele Vorschusslorbeeren wie die C-Klasse erhalten. Schon im Januar bei der Weltpremiere auf der Detroit Motor Show hat das Mercedes-Modell die Branche in Staunen versetzt. Selbst VW-Boss und Qualitätsfanatiker Martin Winterkorn inspizierte die C-Klasse am Messe-Stand und lobte die Stuttgarter Ingenieure und Designer für ihre exzellente Arbeit. Das will was heißen.

Fahrbericht: Mercedes C-KlasseKritiker könnten jetzt sagen: Das wurde auch Zeit. Denn führte die C-Klasse einst in ihrem Segment souverän, so liegt sie in Deutschland derzeit beim Absatz hinter den Mitbewerbern BMW 3er und Audi A4. Das soll sich ändern, und zwar möglichst zügig. Den Mercedes-Machern ist natürlich nicht entgangen, dass neben einem schicken Design heute bei einem Auto vor allem die inneren Werte den mitunter entscheidenden Einfluss auf das Kaufverhalten geben. Sprich, der Wohlfühlfaktor muss stimmen.

Hochwertigstes Auto im Segment

Umso mehr hat Mercedes die neue Generation seiner volumenstärksten Baureihe aufgerüstet: feinste Materialien, Top-Verarbeitung, edle Haptik, intuitive Bedienung und modernste Technik. Zusammen mit dem spürbar großzügigeren Raumgefühl - das Auto ist nun mit 4,69 Metern zehn Zentimeter länger - entsteht der Eindruck, eher in einem Ober- als in einem Mittelklassemodell zu sitzen. "Im Segment gibt es kein hochwertigeres Auto", sagt Entwicklungsvorstand Thomas Weber.

Dieser Eindruck verstärkt sich, sobald die ersten Kilometer unter die Räder genommen werden. Die C-Klasse rollt leise und sehr geschmeidig ab. Auch Windgeräusche dringen so gut wie nicht nach innen. Komfortabler in diesem Segment zu fahren, dürfte momentan schwer möglich sein. Besonders wenn der Wagen mit der aufpreispflichtigen Luftfederung ausgestattet ist. Sie erlaubt die Einstellungen "Comfort", "Sport" und "Sport Plus" und lässt sich darüber hinaus sogar individuell programmieren. Und nicht nur in Sachen Komfort setzt die neue C-Klasse Maßstäbe. Sie bringt auch, bedingt durch den Einsatz von sehr viel mehr Aluminium, gut 100 Kilo weniger auf die Waage und gilt damit als "Leichtbau-Leader in ihrem Segment". Was sich wiederum positiv auf Fahrdynamik und Verbrauch auswirkt.

Dieselmotor von Renault

Herausragend dürfte der kleine Diesel im C 200 BlueTec sein. Der 85 kW/115 PS oder 100 kW/136 PS starke 1,6-l-Selbstzünder stammt in der Basis von Renault, wurde jedoch auf die Anforderungen von Mercedes angepasst und soll im Norm-Mix nur 3,7 Liter Diesel verbrauchen. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 99 g/km und erreicht damit fast den Flottenwert (95 g/km), den die EU für 2020 vorschreibt. Gefahren haben wir den zum Marktstart erhältlichen C 220 BlueTec (ab 38 675 Euro) mit dem bekannten 2,2-Liter-Diesel. Dessen 125 kW/170 PS und 400 Newtonmeter haben mit der C-Klasse naturgemäß leichtes Spiel. Schon kurz über Leerlaufdrehzahl zieht die Limousine munter los, hält sich bei der Geräuschentwicklung wohltuend zurück und harmoniert bestens mit der Siebengang-Automatik.

Plug-in-Version frühstens 2015

Ab September bietet Mercedes diesen Motor, dann allerdings mit 150 kW/204 PS, sogar in Verbindung mit einer 27 PS starken E-Maschine als C 300 BlueTec Hybrid an. Diese Variante soll auf einen Verbrauch von lediglich 3,6 Liter Diesel kommen. Bezogen auf die hohe Leistung ein sensationeller Wert. Anfang 2015 wird sogar eine an der Steckdose aufladbare Plug-in-Version folgen. Genaue Daten will Mercedes später bekannt geben. Auch bei den Benzinmotoren hatten sich die Stuttgarter zum Ziel gesetzt, Klassenbester zu sein.

Das Leistungsspektrum startet mit 115 kW/156 PS im C 180 und einem Verbrauch von nur fünf Litern. Dies schafft in der Tat derzeit kein Mitbewerber. Im Laufe des Jahres kommen weitere Motoren, darunter der Benziner C 250 und der Diesel C 250 BlueTec. Im Herbst sollen die Allrad-Versionen folgen. Das Spitzenmodell markiert dann der C 400 4Matic mit seinem Dreiliter-Biturbo und 245 kW/333 PS.

Optisch wird die neue C-Klasse mit zwei Gesichtern daher kommen. Während die Linien "AMG" und "Avantgarde" auf Sportlichkeit getrimmt sind und das Emblem dick und dominant im Grill tragen, thront bei der Ausstattung "Exclusive" der Stern dezent und traditionell auf der Motorhaube. Dass sich die Stuttgarter Premiummarke dies einmal extra bezahlen lässt, dürfte allerdings nicht nur bei langjährigen Mercedes-Kunden auf ein gewisses Unverständnis stoßen.

Das schreibt das Netz über die neue C-Klasse

Technische Daten##ULIST##

Mercedes C 220 BlueTec: Viertürige, fünfsitzige Mittelklasse-Limousine

  • Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,69/ 1,81/ 1,44/ 2,84 Meter
  • Leergewicht: 1550 kg
  • Gepäckraum: 480 liter
  • Motor: 2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel
  • Leistung: 125 kW/170 PS bei 3000/min - 4200/min
  • max. Drehmoment: 400 Newtonmeter bei 1400/min bis 2800/min
  • Kraftübertragung: manuelles Sechsganggetriebe oder Sieben-Gang-Automatik
  • Beschleunigung: 0-100 km/h in 7,7 Sek.
  • Höchstgeschwindigkeit: 234 km/h
  • Normverbrauch kombiniert: 4,0 l/100 km
  • CO2-Ausstoß: 103 g CO2/km
  • Preis: ab 38 675 Euro
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