Mercedes SLK: Der Frühling kann kommen

MERCEDES Mit dem neuen SLK hoffen die Stuttgarter, den Geschmack des Kunden besser zu treffen als mit dem Vorgänger. Alle Motoren werden sparsamer

Mercedes SLK: Der Frühling kann kommen
Foto: Werksfoto

Roadster sind etwas fürs Auge. Beim SLK der zweiten Generation tat sich Mercedes allerdings schwer, er traf nicht auf ungeteilte Zustimmung. Manche fanden sogar den optischen Auftritt des 1996 eingeführten Ur-SLK stimmiger, weshalb einige Kunden keinen Grund zum Wechsel sahen: Sie behielten den Alten.

Das konnte nicht im Sinn eines Premium-Herstellers sein, und so beeilten sich die Stuttgarter, ein Facelift nachzuschieben. Der vor knapp vier Jahren präsentierte Zweisitzer wurde insbesondere äußerlich stark überarbeitet. Anfang April wird der Neue zum Einstiegspreis von 30 675 Euro auf dem europäischen Markt eingeführt.

Der Top-Seller im Roadster-Segment tritt deutlich markanter und muskulöser im Straßenbild auf. Mit der etwas längeren Haube und der stärkeren Pfeilung der Front lehnt sich der SLK stärker an den Rennsport an. In diese Richtung zielt auch die Heckpartie in Diffusor-Optik. Die Designer sigalisieren: In diesem modifizierten Auto steckt noch mehr Fahrspaß. Beibehalten hat Mercedes freilich das Vario-Klappdach.

Im Innenraum unterstreichen hochwertigere Materialien und sorgfältige Verarbeitung den typischen Look der Marke mit dem Stern. Unter anderem die Instrumentenziffern in 3D-Optik lassen Liebe zum Detail erkennen. Einen spürbaren Fortschritt vermittelt die neu entwickelte Lenkung, die im neuen SLK erstmals eingebaut wird. Sie basiert auf der bewährten Parameterlenkung, die abhängig von Geschwindigkeit und Lenkwinkel mit variabler Lenkkraftunterstützung arbeitet. In der Praxis hat der Fahrer ein besseres Lenkgefühl. In Kurven muss er weniger kurbeln.

Technik für Kenner und Genießer sagen die Techniker zu den weiterentwickelten Motoren. Insgesamt vier leistungsstarke Benziner hat Mercedes im Angebot, bis hin zur Topvariante, dem SLK 55 AMG mit 360 PS und 510 Newtonmeter Drehmoment. In der Basisversion leistet der um 21 PS erstarkte Vierzylinder im SLK 200 Kompressor nunmehr stramme 194 PS. Er fährt sich nicht nur dynamisch, sondern klingt auch wie ein Großer.

Und vor allem verbraucht er einen Liter weniger als sein Vorgänger: Im EU-Mix sind es 7,7 Liter Super auf 100 Kilometer. Weniger durstig gibt sich auch der SLK 280, dessen Verbrauch um bis zu 0,4 l/100 km abgesenkt wird. Sein 3,0-l-V6 wuchtet unverändert 231 PS bei 300 Newtonmeter auf die Kurbelwelle.

Wer sich mehr gönnen will, greift allerdings zum SLK 350. Sein 3,5-l-Sechszylinder entpuppt sich als bärenstarker Sportmotor mit Hochdrehzahlkonzept: Locker kommt er auf bis zu 7 200 Touren. Feinarbeit führt zu einem Plus von 33 auf 305 PS und um zehn auf 360 Newtonmeter. Wie es sich gehört, senkt Mercedes auch den Mix-Verbrauch der starken Aggregate: Beim Handschalter um immerhin 1,1 auf 9,5 Liter und bei der Automatik um 0,9 auf 9,2 Liter pro 100 Kilometer.

Im SLK bietet Mercedes eine neue Telematik-Generation an; Funktionsumfang und Bedienung wurden optimiert. Fahrkultur findet sich auch beim Soundsystem, das auf Offen-Fahrten abgestimmt und erstmals mit der Sprachsteuerung Linguatronic erhältlich ist. Unter Zubehör erhält der Kunde zum Beispiel speziell entwickelte Dachträgersysteme.

Mit weltweit 500 000 Verkäufen in gut zehn Jahren hat der SLK eine Spitzenposition erreicht: In Deutschland hält er einen durchschnittlichen Marktanteil von rund 55 Prozent im Roadster-Segment.

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