Merdeces Benz A-Klasse: Unter dem Blechkleid der größte Fortschritt

Unter dem Label "BlueEfficiency" gehen die neuen Modelle sparsamer mit dem Sprit um

Merdeces Benz A-Klasse: Unter dem Blechkleid der größte Fortschritt
Foto: Werksfoto

Fit für die nächsten Jahre macht Mercedes die seit Mitte 2005 gebauten Modelle der A- und B-Klasse der zweiten Generation. Die äußeren Unterschiede sind gering, nur die Frontpartie wird - unter anderem durch einen größeren Stern und veränderte Scheinwerfer - leicht modifiziert.

Der eigentliche Fortschritt findet sich unter dem Blechkleid. Unter dem Label "BlueEfficiency" gehen mehrere Modelle der A- und B-Klasse künftig (ab 21. Juni) sparsamer mit dem Sprit um.

Bei den Dieselversionen konnte der Verbrauch um bis zu einem halben Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer gesenkt werden. Die beiden kleineren Benziner im Mercedes A 150 und B 150 sowie in den 170er-Modellen konsumieren mit der erst ab September lieferbaren Start-Stopp-Funktion um 0,4 Liter weniger. Dabei schaltet der Motor automatisch ab, wenn der Fahrer bei niedrigen Geschwindigkeiten den Schalthebel in die Leerlaufpositition bringt und gleichzeitig das Bremspedal betätigt.

Die dafür eingesetzte Technik, ein sogenannter Starter-Generator, nutzt die Schubphasen des Motors aus, um die Batterie aufzuladen. Wer aber in der Praxis weniger Sprit verbrauchen will, muss auch den Empfehlungen der Schaltanzeige folgen und obendrein das Auto zurückhaltend bewegen. Der Mehrpreis für die Start-Stopp-Funktion beträgt 250 Euro in der A-Klasse. Das ist nicht viel, amortisiert sich aber bei einem Spritpreis von 1,50 Euro erst ab etwa 40 000 Kilometer. Der Einstiegspreis für den A 150 liegt bei 19 069 Euro.

Beim BlueEfficiency-Diesel, dem A 160 CDI, lassen die Mercedes-Techniker mehrere Maßnahmen einfließen: Dazu zählen verbesserte Motorelektronik und Feinschliff an der Aerodynamik, unter anderem durch die neue Kühlermaske und die leichte Absenkung der Karosserie. Außerdem hat man den Rollwiderstand der Reifen verringert, Gewicht eingespart und die Schaltanzeige eingebaut. Der A 160 CDI (mit 2,0-Liter-Dieselaggregat) verbraucht jetzt, wenn die Spar-Option gewählt wird, 4,5 Liter auf 100 Kilometer im EU-Mix, entsprechend liegt der Co2-Ausstoß bei 119 g/km.

Die Stuttgarter können ihr kleines Modell nun zu den Sparmeistern im Wettbewerbsumfeld zählen. Die Preise beginnen bei 21 033 Euro für den dreitürige Variante "Coupé". Der Spritspar-Mercedes wird nur als Dreitürer angeboten, die familientaugliche fünftürige Version ist gut 1.200 Euro teurer und und konsumiert einen knappen Liter mehr.

Mercedes geht den Weg nicht so konsequent wie beispielsweise BMW mit seinem für alle Vierzylinder serienmäßigen "Efficient-Dynamics-Konzept" oder VW mit der "BlueMotion"-Modellreihe, die ausstattungsbereinigt höchstens 200 Euro kostet. Konsequent ist dagegen der neue B 170 NGT, ein Label, das für "Natural Gas Technologie", also für Erdgastechnik steht.

Der (wie in der A-Klasse) doppelte Boden bietet günstige Voraussetzungen für die Unterbringung der Gastanks. Das Volumen von insgesamt 16 Kilogramm reicht für gut 300 Kilometer Fahrstrecke aus; zusammen mit dem Benzintank sind Reichweiten von mehr als 1 000 Kilometer möglich.

Die Betriebskosten liegen im Gasbetrieb in etwa bei der Hälfte, allerdings sind gegenüber dem "Normal-Benziner" B 200 satte 2 261 Euro Aufpreis zu bezahlen.

Von der ersten Generation der seit 1997 gebauten A-Klasse hat Mercedes trotz des Elchtest-Spektakels 1,1 Millionen Einheiten ausgeliefert. In der zweiten Auflage wurden seit 2004 rund 600.000 A-Klasse- und 360 000 B-Klasse-Modelle gefertigt. Gut zwanzig Prozent aller in Deutschland verkauften Mercedes-Pkws kommen heute aus der A- und B-Klasse.

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