Mitusbishi Carisma: Mehr Attraktivität für den Bestseller

Die gründliche Überarbeitung des Carisma soll die guten Absatzzahlen auch in Zukunft sichern. Bereits 220 000 Einheiten wurden seit 1995 in den Niederlanden gebaut. In Deutschland avancierte die Mittelklasse-Limousine 1998 mit mehr als 20 000 Verkäufen zum Mitsubishi-Bestseller.

Für mehr Attraktivität sorgen eine geänderte Front und ein aufgefrischtes Cockpit, aber auch Modifikationen an Fahrwerk und Bremsen sowie Karosserieverstärkungen. Der Neue, der wiederum als Fließheck- oder als Stufenheckmodell angeboten wird, startet in diesen Tagen.

Zu den optischen Merkmalen des gerade vorgestellten Carisma zählen Veränderungen an Front und Heck. Die Karosserie ist bei gleichem Radstand durch größere Überhänge vorn und hinten um vier Zentimeter länger geworden. Bei der Fließheckversion, die 85 Prozent der Carisma-Verkäufe ausmacht, hat man die Heckscheiben-Unterkante weiter heruntergezogen, um die Sicht nach hinten zu verbessern.

Unter dem Blechkleid hat sich auch einiges getan: Ein Plus an Fahrkomfort vermittelt das überarbeitet Fahrwerk, ein Plus an Fahrsicherheit bringen beim 1,8-Liter-GDI die jetzt auch hinten serienmäßigen Scheibenbremsen. Ohnehin macht der GDI mit Benzindirekteinspritzung einen Anteil von 85 Prozent an den Carisma-Modellen aus. Der mit einem Normverbrauch von 6,9 Litern auf 100 Kilometern sehr sparsame Motor wurde in einigen Punkten geändert.

Dank weiterentwickelter Technik und verbesserter Sensoren kann der GDI jetzt länger im wirtschaftlichen Magermix-Bereich gefahren werden. Wer sich beim Gasgeben zurückhält, bzw. die ECO-Leuchte respektiert, bleibt im Sparmodus. Der reicht bis maximal 4 000 Umdrehungen, was im obersten Gang statt Tempo 130 km/h jetzt bis zu 145 km/h ermöglicht. Der Fahrer kann beim GDI frei entscheiden, ob er das Spar- oder das Leistungspotential des 92 kW/125 PS-Motors ausnutzt.

In der Basismotorisierung arbeitet weiterhin der 1,6-Liter-Motor, der nun 73 kW/100 PS statt 90 PS leistet. Bei sonst fast adäquaten Werten läuft er in der Spitze um 10 km/h schneller. Als dritten Motor bietet Mitsubishi (MMC) den 1,9-Liter-Turbodiesel von Renault an, der noch auf herkömmlicher Technik basiert. Mit 1,5 Prozent Anteil am Motorenmix führt der recht müde Geselle ein Schattendasein, was sich aber durch das ab Mitte nächsten Jahres ebenfalls von Renault gelieferte Common Rail-Aggregat ändern könnte.

Die ersten Probefahrten vermitteln einen deutlich solideren Fahreindruck. Komfort verheißen auch die "lifestyleorientierten" Bezeichnungen für die Ausstattungsstufen. Statt GL, GLX oder GLS heißen sie jetzt in Anklang an die Mercedes-Linien "Classic", "Comfort", "Elegance" und "Avance". Bei allen serienmäßig an Bord sind unter anderem ABS-Bremsen, Seitenairbags und elektrische Fensterheber vorn sowie im Rahmen der Modellpflege abschließbare umklappbare Rücksitzlehnen und für den dritten Passagier im Fond Kopfstütze nebst Dreipunktgurt. Bis auf die Classic-Ausstattungsstufe werden sämtliche Carisma-Modelle für den Einbau eines Navigationssystems zum Preis von 3 500 Mark vorbereitet. Die für die Benziner lieferbare Viergangautomatik wird mit 2 500 Mark berechnet.

Der Einstiegspreis beträgt 32 390 Mark für die Stufenheckvariante und 32 990 Mark für die Fließheckvariante. Wie Horst Wiltmann, Geschäftsführer der MMC Auto Deutschland GmbH, bei der Vorstellung ausführte, sind die Preise zwar im Schnitt um 0,6 Prozent gestiegen, aber "ausstattungsbereinigt sogar günstiger geworden".

GDI-Motor fürs Sparauto

Mitsubishi war der Hersteller, der die GDI-Technologie zur Serienreife gebracht hat. Die neuen Motoren werden nicht nur im Carisma eingebaut, sondern auch im Space Wagon, im Space Star und im Galant. Insgesamt hat Mitsubishi schon mehr als 500 000 GDI-Motoren gebaut. Weitere Modelle und weitere Hubraumklassen werden folgen. Außerdem steht ein 1,1-Liter-GDI mit einem stufenlosen CVT-Automatikgetriebe für ein Drei-Liter-Auto kurz vor der Markteinführung. Bis zum Jahre 2001 sollen alle MMC-Benzinmotoren auf die GDI-Technik umgestellt werden.

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