Nissan Murano: Modelloffensive aus Japan

In den nächsten Jahren sollen auch einige Elektroautos auf den Markt gebracht werden - Besonders in Europa will die Marke weiter zulegen

Nissan Murano: Modelloffensive aus Japan
Foto: Werksfoto

Sechzig neue Modelle, darunter einige Elektroautos, will Nissan in den nächsten Jahren auf den Markt bringen. Der kürzlich verkündete Fünf-Jahres-Plan steht für "Wachstum und Vertrauen". Bereits jetzt stellen die Japaner weltweit 3,77 Millionen Fahrzeuge her. Besonders in Europa, und da speziell in Russland, will Nissan weiter zulegen.

Zum Beispiel mit dem Kompakt-SUV Qasqai, der seit der Einführung im Februar vor einem Jahr mehr als 170 000 mal verkauft wurde.

In Deutschland hat Nissan zuletzt 60 000 Einheiten zugelassen, zur weiteren Steigerung in Richtung 100 000 braucht man allerdings mehr Händler: Sie sollen von derzeit rund 400 um knapp 240 aufgestockt werden; pro Jahr wird das Plus bei gut fünfzig liegen. Das Europa-Ziel lautet: eine Million Fahrzeuge jährlich. Auf dem Heimatmarkt in Japan sind die Zahlen dagegen rückläufig.

Vom Elektroauto verspricht sich Nissan-Chef Carlos Ghosn mehr als von Hybridfahrzeugen. Er will diese Null-Emission-Autos, wie man sie zumindest vor Ort bezeichnen kann, schnell auf den Markt bringen. Bereits jetzt läuft in Kooperation mit Renault ein Joint-Venture in Israel an, das zehntausend E-Autos umfasst. Sie sind mit Lithium-Ionen-Batterien à acht Zellen im Zwölferpack, unterflur im Fahrzeug eingebaut, ausgestattet.

In den Verkauf gehen die ersten Elektroautos schon 2010 in den USA und Japan, Dänemark folgt 2011. In Deutschland werden die E-Konzepte, die wohl auf dem neuen Cube basieren, etwas später eingeführt. Ebenfalls 2011 beginnt Nissan mit der Produktion eines Billigautos, das zusammen mit Renault und dem indischen Partner Bajai gebaut wird.

Auf dem deutschen Markt starten noch dieses Jahr der neue Murano, der etwas später erstmals auch mit Diesel erhältlich sein wird, und der Qasqai "Plus 2", die siebensitzige Version des erfolgreichen Front- und Allrad-SUVs.

Zudem steigt Nissan in die Liga der Hersteller von Supersportwagen auf: Im Kommenden April beginnt die Auslieferung des GT-R, eines 368 kW/480 PS und 582 Newtonmeter Drehmoment starken Zweisitzers.

Der 3,8-l-V6 katapultiert den flachen Renner rasant, aber beherrschbar, auf hohe Tempi, wie Testfahrten auf dem Kurvenkurs im portugiesischen Estoril zeigten. Der GT-R kostet 74 990 Euro und damit deutlich weniger als ein vergleichbarer Porsche.

Vor wenigen Wochen fuhr der GT-R mit einer Rundenzeit von 7:29 Minuten die zweitbeste je gefahrene Zeit auf der Nordschleife des Nürburgrings. Der Verkauf des schnellen Coupés begann im April, in Deutschland liegen schon 150 Bestellungen vor, in der Schweiz sind es 110. Nicht lange dauert es zudem bis zur Präsentation des Nissan 370 Z, dem Nachfolger des Sportwagens 350Z. Auch an einem "Mini-Qasqai", einem Crossover unterhalb des jetzigen, wird gearbeitet.

Außerdem startet die Nissan-Edeltochter Infiniti im April 2009 mit vier Modellen, zwei SUVs und der Limousinen- und Coupé-Version der G-Reihe. Die Limousine ist fast fertig, erste Fahreindrücke zeigen, dass die Japaner ihr Handwerk gelernt haben: Das Fahrwerk der ursprünglich für den amerikanischen Markt konzipierten gehobenen Mittelklasse-Limousine ist gut auf europäische Ansprüche abgestimmt.

Etwa ein Jahr später geht es weiter mit der großen "M"-Limousine von Infiniti und dem sehnlich erwarteten 3.0-V6-Diesel für mehrere Modelle. Bis 2013 will die in Europa noch ganz junge Marke Ininiti 25 000 Einheiten jährlich absetzen.

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