Peugeot 206 CC: Zum halben Preis fühlen wie im Mercedes SLK
Den Mercedes SLK zum halben Preis, das gibt es nicht. Oder doch? Peugeot-Sprecher Provera meint ja und präsentiert stolz den den 206 CC. Wer 33 400 Mark hinlegt, bekommt den "Traumwagen" - vorausgesetzt, er hat rechtzeitig bestellt.
Denn 5 000 feste Bestellungen gibt es schon, 20 000 werden vom Saarbrücker Importeur als "Interessenten" gemeldet; maximal 12 000 Einheiten sind im nächsten Jahr für den deutschen Markt vorgesehen. Allerdings muss der Kunde in der Anfangsphase etwas mehr bezahlen, denn die Auslieferung beginnt mit der Top-Version 2.0 Platinum für 40 500 Mark.
Der Käufer erhält dafür einen Verwandlungskünstler, der mal Coupé, mal Cabriolet sein kann. Ein Blechdach à la SLK macht es möglich, das heißt, es öffnet und schließt auf Tastendruck elektrohydraulisch. Die vier Seitenscheiben fahren automatisch nach unten, während sich die Kofferraumklappe nach hinten öffnet, um das zusammengeklappte Dach aufzunehmen und sich dann wieder zu schließen. Nur vorn an der Strebe zwischen linker und rechter A-Säule müssen zwei Hebel zur Entriegelung umgelegt werden.
Obwohl Peugeot den 206 CC als 2+2-Sitzer bezeichnet, handelt es sich hinten um zwei Notsitze mit der Betonung auf Not. Vorn sind die Raumverhältnisse ordentlich und für den anvisierten Single genauso geeignet wie als Zweitwagen in einer "etwas größeren Beziehungskiste". Zusätzlich zum Platz hinter den Vordersitzen profitieren die stolzen Besitzer vom relativ großen Gepäckraum, der bei geöffnetem Dach 150 Liter, bei geschlossenem Dach 320 Liter fasst.
Sowohl mit dem Platzangebot als auch dem "populären Preis, der den Wagen für viele erschwinglich macht", sehen die Peugeot-Manager die Voraussetzungen erfüllt, die den CC zum "klassenlosen Auto" machen sollen. Außerdem haben die Franzosen einen entscheidenden Vorteil: Sie sind mit ihrem Cabrio-Coupé in diesem Segment die ersten.
Angetrieben wird der 206 CC wahlweise von der 1,6-Liter-Maschine, die 80 kW/109 PS leistet, oder von dem 2,0-Liter-Vierzylinder, der es auf kräftig durchziehende 100 kW/136 PS bringt. Der kleinere Motor reicht gewiss aus, das rund 1 200 Kilogramm wiegende und 3,84 Meter lange Auto angemessen zu motorisieren; auf Wunsch ist eine Vierstufen-Automatik lieferbar.
Doch besser passt der stärkere Motor zum Anspruch des sportlichen Cabrio-Coupés. Er beschleunigt den CC in nur 9,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und sorgt für eine Spitze von 204 km/h. Im Euro-Mix verbraucht er acht Liter auf 100 Kilometer.
Auf ersten Probefahrten gefiel der Peugeot 206 CC durch die insgesamt gelungene Abstimmung. Lediglich die Lenkung könnte etwas direkter sein. Keine Frage, das Auto macht eine Menge Spaß, besonders, wenn es bei warmen Temperaturen offen gefahren wird. An trüben und kühleren Tagen, wie bei der Vorstellung, wünscht man sich ein Windschott.
Das sehr empfehlenswerte Teil liefert Peugeot für etwa 580 Mark. Fast schon luxuriös ist bereits die Basisausstattung, unter anderem mit ABS-Bremsen, vier Airbags, Sportsitze, Zentralverriegelung per Funk und Radio inklusive CD-Player. Zu groß sollten die Erwartungen trotzdem nicht sein: Dem CC spürt man in mancher Hinsicht die verwendete Kleinwagen-Basis an - das gilt zum Beispiel für Materialien, Verarbeitung und Detaillösungen. Schließlich müssen viele Gleichteile die Produktionskosten senken.
Rechtzeitig zur nächsten Freiluftsaison kommt der "kleine Löwe" im Januar auf den deutschen Markt. Im 2.0 ist das Sport-Designpaket enthalten, im 1.6 kostet es einschließlich Lederbezügen 2 950 Mark. Die Ausstattungslinie Platinum, die beim 1.6 exakt 4 900 Mark bzw. 4 100 Mark beim 2.0 kostet, beinhaltet zusätzlich zum Sportpaket die Klimaanlage und heizbare Sitze.
