Peugeot 508: Eleganter Franzose
Große Erwartungen setzt Peugeot in das brandneue Modell 508. Die formschöne Stufenhecklimousine und ihr eleganter Kombiableger SW sollen nicht nur den inzwischen ausgelaufenen Peugeot 407, sondern auch den in Deutschland wenig erfolgreichen Peugeot 607 beerben.
Beide Karosserieversionen des Mittelklassemodells, das gegen VW Passat, Opel Insignia oder Ford Mondeo antritt, gehen am 12. März an den Start. Die Preise reichen von 23 050 Euro bis 39 100 Euro, dabei beträgt der Aufpreis für die Kombi-Variante je nach Motorisierung 1 050 bis 1 450 Euro.
Fließende Formen kennzeichnen den Neuling. Auf extravagantes Styling wurde verzichtet; statt des großen Haifischmauls ziert die Front ein dezenter in Chrom eingefasster Kühlergrill, der Limousine und Kombi gut zu Gesicht steht.
Mit einer Länge von 4,79 Meter (SW: 4,81 Meter) überragt der Franzose seinen Vorgänger Peugeot 407 um mehr als zehn Zentimeter, auch der Radstand wuchs um 9,2 Zentimeter auf 2,82 Meter.
Entsprechend üppig ist das Platzangebot für Passagiere und Gepäck. Der Kofferraum in der Limousine fasst bis zu 1 381 Liter, im Kombi können hinter der großen, beim SW gegen 550 Euro Aufpreis auch elektrisch zu öffnenden Heckklappe bis zu 1 598 Liter untergebracht werden.
Bei der Qualitätsanmutung im großzügig dimensionierten Innenraum hat Peugeot einen gewaltigen Schritt nach vorn gemacht. Gute Sitze, ein harmonisch gestalteter, aufgeräumter Instrumententräger und sorgfältig verarbeitete Materialien schaffen ein gediegenes Ambiente.
Dazu sind gegen Aufpreis Ausstattungsmerkmale verfügbar, die für ein Fahrzeug dieser Klasse nicht selbstverständlich sind, beispielsweise eine Vier-Zonen-Klimaautomatik (400 Euro) oder ein Voll-Leder-Paket für 1 750 Euro. Fahrerassistenzsysteme wie Spurhalte- oder Spurwechselassistent, die die deutsche Konkurrenz zumindest gegen Aufpreis anbietet, gibt es beim großen Peugeot nicht.
Alle Versionen sind ab Werk unter anderem mit manueller Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern vorn, Nebelscheinwerfern und Audioanlage ausgestattet, beim Kombi SW gehört ab der zweiten Ausstattungsstufe auch das große Panoramaglasdach zum Serienumfang. Für die Sicherheit sorgen ESP und sechs Airbags.
Zwei Benziner und vier Selbstzünder mit einer Leistung von 82 kW/112 PS bis 150 kW/204 PS stehen vom Start weg zur Verfügung. Ausschließlich mit automatisiertem Schaltgetriebe kommt der 1,6-Liter-Basis-Benziner mit 88 kW/120 PS aus der BMW-Kooperation. Darüber rangiert der ebenfalls mit BMW entwickelte 1,6-Liter-Turbobenziner mit 115 kW/156 PS, wahlweise mit Sechsgang-Schaltgetriebe (ab 26 150 Euro) oder Sechsstufen-Automatik (ab 27 550 Euro).
Auf einer ersten Ausfahrt zeigte sich der Peugeot 508 mit diesem Triebwerk ausreichend motorisiert; der akustisch unaufdringliche Motor ist durchzugsstark, sprintet in 8,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und wird bis 224 km/h schnell. In Kombination mit der präzisen Lenkung, dem gut gedämmten Fahrgastraum sowie dem komfortabel abgestimmten Fahrwerk erweist sich der Fronttriebler als unaufgeregte, angenehme Reiselimousine.
Den 1,6 Liter großen Einstiegsdiesel mit 82 kW/112 PS gibt es wahlweise mit Fünfgang-Handschaltung (ab 23 950 Euro) oder gegen 1 000 Euro Aufpreis mit automatisiertem Schaltgetriebe und komfortabler, schnell agierender Start-Stopp-Automatik, die für einen Normverbrauch von nur 4,4 Liter sorgt.
Brandneuer Topmotor und ausschließlich in der höchsten Ausstattungsstufe GT verfügbar ist der 2,2-Liter-Diesel mit 150 kW/204 PS und neuem ruckfrei schaltenden Sechsstufen-Automat. Über Tippschalter am Lenkrad kann der Fahrer die Gänge auch manuell anwählen.
Zum sportlichen Charakter des Motors passt die dynamische Fahrwerksauslegung des GT. Als Normverbrauch gibt Peugeot für den GT 5,7 Liter je 100 Kilometer an, nach ersten Ausfahrten auf zügig befahrenen spanischen Bergstraßen waren es 8,5 Liter - kein schlechter Wert.
Ab 2012 wird der 508 auch als Diesel-Hybrid-Version mit einer Gesamtleistung von 147 kW/200 PS erhältlich sein.