"Augustiner Delle" in Sankt Augustin Sanierungsarbeiten sorgen für Verkehrschaos

SANKT AUGUSTIN · Eine überraschende Sperrung der Südstraße zwischen der Von-Claer-Straße und der Bonner Straße hat am Dienstag viel Unmut bei Autofahrern in Sankt Augustin hervorgerufen. Noch bis einschließlich Mittwoch soll der Abschnitt gesperrt bleiben.

 Der Ein- und Ausfallwinkel der "Augustiner Delle" wird abgeflacht, damit der Verkehr in Zukunft weniger beeinträchtigt wird.

Der Ein- und Ausfallwinkel der "Augustiner Delle" wird abgeflacht, damit der Verkehr in Zukunft weniger beeinträchtigt wird.

Foto: Heinemann

Die Sperrung durch den Landesbetrieb Straßenbau sei überraschend gekommen, wenn auch nicht ganz unerwartet, bestätigte Stadtsprecherin Eva Stocksiefen auf GA-Nachfrage: "Wir selbst haben auch erst einen Tag vorher davon erfahren. Für Vorankündigungen unsererseits war es da schon zu spät."

Die Lohmarer Außenstelle des Landesbetriebs nannte auch den Grund der Sperrung: die niveaugleiche Anpassung einer tiefen Rinne im Kreuzungsbereich. Mit einer schweren Asphaltfräse, Bagger und Kipplastern rückten Bauarbeiter am Dienstagmorgen an, um die "Augustiner Delle", wie sie von manchem Autofahrer genannt wird, auszubeulen.

Bislang hatte die Sanierung lange auf sich warten lassen. Die eigentliche und gepflasterte Rinne mitsamt Kanaleinläufen bleibt bestehen, doch wird nun der Ein- und Ausfahrwinkel abgeflacht. Durch die tägliche Belastung war die Entwässerungsrinne der Kreuzung quer zur Südstraße über die Jahre derart tief gefahren, dass nahezu kein Autofahrer sie schneller als im Schritttempo durchqueren konnte.

Rückstau trotz grüner Ampel, dadurch sehr lange wartende Linksabbieger aus der Gegenrichtung und unfreiwilliger Bodenkontakt der Frontschürzen und Ölwannen von Sportwagen waren ebenso Folge wie unsanfte Stöße für Passagiere von Bussen oder für Patienten in Rettungswagen. "Wir freuen uns aber, dass sich hier etwas tut", betonte Stadtsprecherin Stocksiefen. Weniger begeistert waren am Dienstag die überraschten Autofahrer vom aufgestellten Verkehrszeichen 250, dem roten Kreis auf weißem Grund für gesperrte Straßen.

Gegen Mittag musste die Polizei einschreiten, weil Autofahrer Schild und Warnbarke ignorierten und Kreativität im Umfahren bewiesen, wie die Polizei vor Ort feststellte: Im Minutentakt kamen Autofahrer als Geisterfahrer jenseits der Verkehrsinseln auf der Südstraße herangefahren, andere fuhren komplett auf dem Geh- und Radweg, um die Nachbarschaftshilfe zu erreichen.

"Wenn einer losfährt, fahren andere hinterher", erklärte eine Polizeibeamtin. Die häufigste Ausrede sei "Ich muss da durch." Tatsächlich "da durch" mussten nur die Baustellenfahrzeuge des Tacke-Areals sowie die großen Lkw der Nachbarschaftshilfe, die ihre Basis nicht durch die schmale Zufahrt an der Bonner Straße erreichen konnten.

Für alle anderen Autofahrer gab die Polizei das Empfangskommando: Verwarngelder ab 20 Euro sprachen die Beamten für das Umfahren des Sperrschildes aus, die Geister- oder Gehwegsüberfahrten noch nicht mitgerechnet.

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