Generationswechsel So wird der VW Multivan zum Großraum-Golf

Wolfsburg · Nach bald zwei Jahrzehnten voller Trippelschritte macht der VW Multivan einen großen Entwicklungssprung. Er wechselt zur siebten Generation auf die Plattform von Golf&Co. - was sich ändert sich.

 Siebter Streich: VW startet die neue Generation vom Multivan zu Preisen ab etwa 45 000 Euro. Foto: Uli Sonntag/Volkswagen AG/dpa-tmn

Siebter Streich: VW startet die neue Generation vom Multivan zu Preisen ab etwa 45 000 Euro. Foto: Uli Sonntag/Volkswagen AG/dpa-tmn

Foto: Uli Sonntag

Er ist der Dauerbrenner im VW-Programm und lässt selbst den Golf als Jungspund erscheinen. Seit 1950 gehört der Bulli zu den Stammspielern aus Niedersachsen. Nun geht zunächst nur der Multivan in die siebte Generation. Bestellt werden kann er ab etwa 45 000 Euro ab dem Sommer. In den Handel kommt er zum Jahreswechsel, teilt VW mit und veröffentlicht erste Infos. Die Transporter-Version T6.1 und der Camper California werden zunächst auf der alten Basis unverändert weitergebaut.

Beim Generationswechsel zieht der Multivan in den sogenannten Modularen Querbaukasten MQB um und wird so zum geräumigen Ableger des Golf. Das bringt vor allem deutliche Fortschritte bei der Elektronik und beim Antrieb. Es gibt nun digitale Instrumente und ein Online-Infortainment samt umfangreicher Touchbedienung und einen Assistenten, der den Van weitgehend autonom durch den Stau chauffiert.

Mit elektrischer Unterstützung

Auch unter der Haube hält der Fortschritt Einzug, und zum ersten Mal gibt es den Bulli als Plug-in-Hybrid: Der fährt mit einem 1,5 Liter großen Benziner, einem E-Motor in dem für alle Varianten serienmäßigen Doppelkupplungsgetriebe und einem Akku von 13 kWh. Dieser soll für knapp 50 Kilometer rein elektrische Fahrt reichen. Die Systemleistung gibt VW mit 160 kW/218 PS an. Den Verbrauch hat VW noch nicht genannt.

Daneben starten zwei Benziner mit 100 kW/136 PS oder 150 kW/204 PS. Ein paar Monate später folgt ein Diesel mit 110 kW/150 PS. Alle Motoren sollen deutlich sparsamer sein und bis zu einem Liter weniger verbrauchen als im Vorgänger - auch weil VW den Luftwiderstand dramatisch reduziert hat.

Größer, geräumiger und flexibler

In der neuen Auflage wird der Multivan noch einmal eine Nummer größer: Als Langversion von 5,17 Metern oder kurz mit 4,97 Metern angeboten, wächst der Radstand um 12 Zentimeter auf 3,12 Meter. In der Breite legt er um knapp vier Zentimeter zu, braucht aber dank schlankerer Spiegel in Parklücken weniger Platz.

Und obwohl die Breite und die Höhe sogar schrumpfen, bietet er innen mehr Raum für Passagiere und Gepäck. So beziffert VW das Kofferraumvolumen mit 469 bis 4053 Litern. Außerdem ist der Multivan variabler denn je: Die Einzelsitze werden 25 Prozent leichter und lassen sich deshalb einfacher ausbauen oder drehen. Aus dem Klapptisch in der Mitte wird ein „Multi Tool“, das über die gesamte Längsachse des Fahrzeugs verschoben und als Tisch oder Mittelablage genutzt werden kann, so VW weiter.

Im zweiten Halbjahr 2022 gesellt sich zum alten T6.1 und dem neuen Multivan auch noch der voll elektrische ID Buzz.

© dpa-infocom, dpa:210610-99-942845/2

(dpa)
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