Studie: Fahrradhelme schützen wirksam vor Kopfverletzungen

Berlin · Bei Autofahrern ist es einfach: Erst gurten, dann starten. Und Radfahrer? Erst Helm auf, dann in die Pedale treten? Zumindest schützt der Helm den Kopf, wie Untersuchungen zeigen.

Studien belegen: Mit einem Fahrradhelm sind Radfahrer besser vor Kopfverletzungen geschützt. Foto: Daniel Bockwoldt

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Radfahrer können ihren Kopf durch einen Helm effektiv schützen. Jedenfalls haben sie laut einer Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV), ein deutlich geringeres Risiko, bei einem Unfall eine schwere Kopfverletzung zu erleiden, als Radler ohne Helm. So trugen bei den 117 untersuchten Unfällen mit tödlichem Ausgang nur 6 Radfahrer einen Helm. "Man sieht deutlich, wie wirksam ein guter Radhelm sein kann", sagt Siegfried Brockmann, Leiter der UDV.

Auch bei Unfällen mit Verletzten habe sich die Schutzwirkung des Helmes deutlich gezeigt. So hätte bei den untersuchten Unfällen mit schweren Kopfverletzungen keiner der Radfahrer einen Helm getragen. Die UDV hat für die gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Münster durchgeführte Studie 543 Unfälle mit verletzten Radfahrern aus den Jahren 2012 und 2013 untersucht und nutzte außerdem die Datenbank getöteter Verkehrsopfer der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Zusätzlich wurden laut UDV typische Unfallszenarien mit Hilfe von Computersimulationen untersucht. Demnach reduziert sich bei einem seitlichen Aufprall des Kopfes auf die Fahrbahn die einwirkende Energie um zwei Drittel, wenn der Radler einen Helm trägt. Bei einem Sturz über den Lenker hätten Helmträger, die frontal mit dem Kopf aufprallen, sogar ein um 90 Prozent geringeres Risiko einer Blutung unterhalb der harten Hirnhaut. Zwar kämen heutige Helme bei der Kollision mit einem Auto an ihre Grenzen, doch dämpften sie in der Simulation "den Anprall für Schädel und Hirn deutlich".

Laut UDV ist die Helmtragequote je nach Altersgruppe, Region und Fahrradnutzung sehr unterschiedlich. Bei den verletzten Radfahrern der Studie betrug sie 17 Prozent, während sie bei den tödlich verunglückten Radlern nur bei 5 Prozent lag. Dabei war die Todesursache in 50 Prozent der Fälle ein Schädel-Hirn-Trauma.