Therapiebescheinigungen gefälscht: Führerschein wieder weg

Neustadt · Bei Drogen am Steuer ist der Führerschein schnell weg. Um ihn wieder zu bekommen, muss ein Nachweis für echte Besserung her. Den hat ein erwischter Autofahrer gefälscht - nun darf er noch länger nicht mehr ans Steuer.

 Drogen am Steuer sind ein Grund für den Führerscheinentzug. Wer dann bei der MPU schummelt, bekommt die Fahrerlaubnis nicht zurück. Foto: Julian Stratenschulte

Drogen am Steuer sind ein Grund für den Führerscheinentzug. Wer dann bei der MPU schummelt, bekommt die Fahrerlaubnis nicht zurück. Foto: Julian Stratenschulte

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Wer sich mit gefälschten Therapiebescheinigungen den verlorenen Führerschein zurückergaunert, ist ihn gleich wieder los, wenn der Schwindel auffliegt. Dagegen hilft auch kein Widerspruch bei der zuständigen Behörde, wie aus einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Neustadt (Az.: 3 L 437/13.NW) hervorgeht, auf das die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins hinweist.

In dem verhandelten Fall ging es um einen Mann, der seinen Führerschein wegen Drogen am Steuer abgeben musste und zwei Jahre später zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) antrat. Dort legte er mehrere Therapiebescheinigungen vor, aus denen hervorging, dass er sein Drogenproblem in den Griff bekommen hat - nur waren die gefälscht. Das kam aber erst heraus, als er seinen Führerschein schon wiederbekommen hatte. Also wurde dem Mann die Fahrerlaubnis erneut entzogen, wogegen er Widerspruch einlegte.

Ohne Erfolg: Eine positive Prognose setze eine stabile Drogenabstinenz voraus, so die Richter. Diese erfordere, dass die Ursachen für den Drogenkonsum tiefgreifend aufgearbeitet wurden und eine Einstellungs- und Verhaltensänderung auf Dauer stattgefunden hat. Um das zu glaubwürdig belegen, hatte der Drogensünder mit den gefälschten Bescheinigungen natürlich nichts in der Hand.

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