Toyota iQ 1.33: Pfiffiger Kleinstwagen zum stattlichen Preis

Flitzer mit 98-PS-Motor - Flott - aber sparsam unterwegs - Zur Not haben vier Personen Platz

Toyota iQ 1.33: Pfiffiger Kleinstwagen zum stattlichen Preis
Foto: Werksfoto

Ein kleines Auto mit großen Ambitionen ist der Toyota iQ. Trotz seiner Länge von gerade einmal 2,99 Metern bietet der dreitürige Flitzer vier Personen einen Sitzplatz und hat zudem mehr technischen Schnickschnack an Bord als so mancher Mittelklässler. In Kombination mit dem neuen 1,33-Liter-Benzinmotor mit 72 kW/98 PS hat der japanische Mini auch stets ein Start-Stopp-System an Bord, das den Kraftstoffverbrauch auf 4,8 Liter drücken hilft. Die Preisliste für diesen Motor startet bei stattlichen 15 600 Euro.

Ein echter Viersitzer ist der iQ trotz der vier Sitzplätze allerdings nicht. Vorn können zwar zwei Erwachsene bequem Platz nehmen, selbst wenn es sich um langbeinige Passagiere handelt. Doch in diesem Fall wird der Japaner durch eine an die Rückbank anstoßende Vorderlehne rasch zu einem Zweisitzer, der bei umgeklappten Rücksitzlehnen allerdings immerhin 238 Liter Gepäckraumvolumen bietet.

Sind die beiden vorderen Insassen hingegen keine 1,90-Meter-Menschen, dann können ein weiterer Erwachsener und ein kleines Kind auf der Rückbank Platz finden. Dadurch schrumpft das Kofferraumvolumen jedoch auf 32 Liter und wird somit eher zu einem großzügigen Handschuhfach, in dem der Straßenatlas, zwei Flaschen Wasser und ein paar CDs verstaut werden können.

Dass in einem so kurzen Auto bis zu vier Personen mitfahren können, wird durch eine Reihe von Innovationen möglich: Ein neues Differential an der Vorderachse und das kompakte Lenkgetriebe schaffen im Motorraum Platz, wodurch der Vorderbau extrem kurz ausfällt.

Zusätzlichen Raum haben die Ingenieure durch eine extrem kompakt gehaltene Klimaanlage, schmale Sitzlehnen der Vordersitze und einen nur zwölf Zentimeter hohen, unter dem Fahrzeugboden angebrachten Tank mit 32 Litern Inhalt gewonnen. Dass hinter dem Beifahrer ein Erwachsener sitzen kann, dafür sorgt die asymmetrische Armatur, die auf der rechten Seite deutlich weiter vorn angebracht ist, wodurch der Beifahrer mit seinem Sitz weiter nach vorn fahren kann.

Genauso ungewöhnlich wie sein Konzept ist auch die Optik des knubbeligen City-Zwerges. Extrem kurze Überhänge, große Scheinwerfer sowie die ungewöhnliche, freundliche Front mit Toyota-Emblem-Stupsnase und einem schmalen Kühlergrill-Schlitz verleihen dem Kleinwagen ein ganz eigenständiges Äußeres.

Auch im Innenraum zeichnet sich der iQ durch ein selbstständiges Design aus, vor allem durch den etwas wuchtig geratenen, kastenförmigen Navigationsbildschirm (Aufpreis für das Navigationsgerät: 950 Euro). Die restliche Mittelkonsole erfreut durch die clevere und übersichtliche Aufteilung der einzelnen Knöpfe.

Liebe zum Detail erkennt man auch an den Türen, deren Innenseiten äußerst schön gestaltet und mit runden Mini-Lautsprechern versehen sind. Nicht ganz so gelungen ist hingegen die Innenraumbeleuchtung. Der schwache, weiße LED-Lichtkegel ist zwar beweglich und kann so gedreht werden, dass man die Straßenkarte auf dem Beifahrersitz lesen kann. Sucht man jedoch die heruntergefallene Sonnenbrille oder will man einen Blick auf den Rücksitz werfen, um zu sehen, ob man etwas vergessen hat, lässt einen das Licht im Dunkeln stehen.

Einzigartig ist auch die Sicherheitsausstattung des Smart-Konkurrenten. Serienmäßig an Bord sind unter anderem der Schleuderschutz ESP sowie neun Airbags. Ungewöhnlich ist dabei ein Luftsack für die Beifahrersitzfläche, der davor schützt, dass man unter dem Sicherheitsgurt durchrutscht. Absolut einmalig ist der Heckairbag, der im Dach in der Nähe der Heckklappe eingebaut ist und sich zwischen Dachhimmel und Heckscheibe entfaltet, um die Köpfe der Fondpassagiere zu schützen.

Die Motorenpalette des 3+1-Sitzers umfasst einen Benzinmotor mit 50 kW/68 PS, einen Dieselmotor mit 66 kW/90 PS sowie den seit Sommer 2009 verfügbaren 1,33-Liter-Ottoantrieb mit 72 kW/98 PS. Für den Stadtverkehr ist der 1,33-Liter-Motor beinahe übermotorisiert und lädt zur spritzigen Fahrt ein. Dabei gibt sich der Flitzer nicht ganz so sparsam wie im Prospekt mit 4,8 Litern angegeben. Je nach Fahrweise muss mit einem Verbrauch von rund einem Liter Benzin mehr gerechnet werden.

Neben dem Umweltaspekt ist auch der äußerst kleine Tank ein Grund für eine sparsame Fahrweise, andernfalls fordert der 32-Liter-Behälter allzu häufig einen Besuch an der Tankstelle. Trotz der Kürze der Karosserie ist die Fahrt in dem Kleinstwagen vergleichsweise hoppelfrei. Das unten leicht abgerundete Lenkrad liegt toll in der Hand und dank der präzisen Lenkung wird die Kurvenfahrt zur spaßigen Wedelpartie.

Serienmäßig ist der Benziner an ein manuelles Sechsganggetriebe gekoppelt, gegen Aufpreis gibt es auch eine stufenlose Automatik. Die dank spritzigem und leisem Motor komfortable Fahrt mit dem Kleinstwagen wird höchstens dadurch gestört, dass nicht jeder Insasse die richtige Sitzposition findet. Sowohl Fahrersitz als auch Lenkrad lassen sich nur bedingt verstellen. Angenehm ist dafür der günstige Beitrag bei der Kfz-Steuer, wo nur 28 Euro pro Jahr fällig werden. Die Haftpflichtversicherung schlägt beispielsweise bei der AXA mit 528, 12 Euro zu Buche.

Ein Schnäppchen ist der iQ in keinem Fall. 15 600 Euro für einen Kleinstwagen sind viel Geld, auch wenn die Serienausstattung mit Regensensor, Klimaautomatik, schlüssellosem Schließsystem, Startknopf und Radio recht umfangreich ist. Hinzu kommt die einmalige Optik mit garantiertem Hingucker-Effekt.

Und das ist manchem Bewohner anonymer Großstädte das Geld wert. Es geht aber auch preiswerter. Der Toyota iQ mit 1,0-Liter-Motor und 50 kW (68 PS) Leistung beginnt bei 12 900 Euro. mid

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