Zu billig? Vorsicht bei Gebrauchtwagen-Schnäppchen

Stuttgart · Viele Verkaufsanzeigen für Gebrauchtwagen finden sich inzwischen bei Online-Portalen. Doch extrem günstige Angebote sollten eher stutzig machen, warnen Experten. Denn dahinter stecken oft Betrüger.

 Schlüsselübergabe: Wer nach dem Kauf des Gebrauchtwagens nicht enttäuscht sein will, sollte sein Wunschobjekt eingehend checken - und nicht auf billige Blender reinfallen. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Schlüsselübergabe: Wer nach dem Kauf des Gebrauchtwagens nicht enttäuscht sein will, sollte sein Wunschobjekt eingehend checken - und nicht auf billige Blender reinfallen. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Foto: Christin Klose

Wer online auf Kfz-Börsen nach dem nächsten Gebrauchten sucht, muss oft nicht lang herumsuchen. Vielfältige Filter stehen für individuelle Vorlieben parat. Wer die Treffer nach den niedrigen Preisen listen lässt, sollte bei ungewöhnlich billigen Angeboten aber skeptisch bleiben, warnt „Auto Straßenverkehr“ (Ausgabe 22/2020).

Denn das vermeintliche Superschnäppchen sei mit „ziemlicher Sicherheit“ keines - sondern eher ein Betrugsversuch.

Egal ob am Tacho gedreht wurde, Unfallschäden unterschlagen werden oder das Auto sehr viele Vorbesitzer hatte - glücklich dürfte man mit dem neuen Alten meist nicht werden. Im schlimmsten Fall steht in Wirklichkeit gar kein Auto zum Verkauf. Dabei erlaubt es gerade die Vielzahl von Angeboten, sich online einen guten Eindruck vom aktuellen Marktwert des Wunschmodells zu verschaffen.

Zum Besichtigungstermin am besten zu zweit

Wer nach Kontaktaufnahme loszieht, um sich das Auto vor Ort anzuschauen, prüft das Angebot am besten gründlich. Ein seriöser Verkäufer drängelt dabei nicht. Am besten nehmen Sie dazu einen Begleiter mit. Eine sachkundige Person ist optimal, doch auch sonst gilt: Vier Augen sehen mehr als zwei.

Gleichmäßige Spaltmaße an Türen und Hauben sowie einheitliche Lackoberflächen lassen sich zum Beispiel gut erkennen. Unregelmäßigkeiten dort deuten auf schlecht reparierte Unfallschäden hin, die Rost nach sich ziehen können. Die Papiere und ein ausgefülltes Wartungsheft dürfen nicht fehlen und müssen zum Auto passen. Mit Steinschlägen überzogene Frontscheiben und Scheinwerfer deuten auf hohe Laufleistungen hin. Die Kilometeranzeige sollte dazu passen.

Am besten prüft man vor Ort so viele Funktionen wie möglich. Auf der obligatorischen Probefahrt schaltet man das Radio aus und lauscht. Poltert das Fahrwerk oder lärmt ein undichter Auspuff? Für die Probefahrt eignen sich Straßen ohne viel Verkehr in der Stadt oder über Land.

Mündliche Zusagen unbedingt verschriftlichen

Alles was der Verkäufer zusichert, etwa die Unfallfreiheit, sollte schriftlich in einem Kaufvertrag auftauchen. Mündliche Zusagen zählen nicht, so die Autozeitschrift. Einige Autoclubs halten auch Checklisten parat und in einschlägigen Onlineforen lassen sich typische Mängel des Wunschmodells vorab recherchieren.

© dpa-infocom, dpa:201013-99-927590/2

(dpa)
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