Vorsicht, wandernde Amphibien

Hamburg · Das Frühlingswetter lockt nicht nur Menschen, sondern auch massenhaft Tiere ins Freie. Amphibien gehen jetzt auf große Wanderung. Autofahrer sollten wissen, dass sie die Tiere schon töten können, wenn sie zu schnell an ihnen vorbeifahren.

 Achtung, Kröten unterwegs: Erdkrötenweibchen tragen ihre Männchen auf dem Rücken zum Laichplatz. Autofahrer sollten besondere Rücksicht auf die Amphibien nehmen. Foto: Andreas Lander

Achtung, Kröten unterwegs: Erdkrötenweibchen tragen ihre Männchen auf dem Rücken zum Laichplatz. Autofahrer sollten besondere Rücksicht auf die Amphibien nehmen. Foto: Andreas Lander

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Das milde Wetter bringt Bewegung ins Tierreich: "In den nächsten Tagen werden die Massenwanderungen der Amphibien einsetzen, die seit vier, sechs oder acht Wochen in den Startlöchern sitzen", sagt Kai-Steffen Frank vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Radolfzell am Bodensee. "Normalerweise wandern die Kröten und Frösche zeitversetzt, aber dieses Jahr kommen sie alle auf einen Schlag. Da kann es dann zu Gedrängel an den Laichgewässern kommen sowie zu Verlusten auf den Straßen."

Autofahrer können Frösche und Kröten schon töten, indem sie mit hohem Tempo an ihnen vorbeifahren. Durch den dabei entstehenden Strömungsdruck sterben viele der Amphibien bei der Wanderung über die Straße, auch ohne überrollt zu werden. Deshalb sollten Autofahrer in den nächsten Wochen auf den betroffenen Strecken besonders langsam fahren. "Alles über Tempo 30 ist tödlich für die Tiere", sagt Bernd Quellmalz vom Landesverband Hamburg des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu).

Die Straßen, auf denen die Kröten und Frösche üblicherweise wandern, seien mit Warnschildern gekennzeichnet. "Für Autofahrer ist es anhand der Landschaft schwer zu erkennen, wo die Amphibien wandern", sagt Quellmalz. Die Tiere seien meistens nachts und bei Regen von ihrem frostfreien Winterversteck zu den Gewässern unterwegs, wo sie ihre Eier ablegen.

Autofahrer, die ein Tier überfahren, werden gebeten, den Vorfall online zu melden. Mit Hilfe der Angaben möchte Nabu untersuchen, wo und wie viele Tiere wandern.

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