Was Autofahrer wissen wollen Was ist eigentlich Rekuperation?

Stuttgart · Sie sind ein alter Hase, was Autos angeht und kennen sich in der Welt der vier Räder schon lange genau aus? Aber könnten Sie eigentlich genau beschreiben, was mit Rekuperation gemeint ist?

 Eine Rekuperation ist ein technischer Vorgang, bei beispielsweise reinen E-Autos Energie zurückzugewinnen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Eine Rekuperation ist ein technischer Vorgang, bei beispielsweise reinen E-Autos Energie zurückzugewinnen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Foto: Julian Stratenschulte

Sind Sie in einem Bericht über ein Auto auch schon mal über den Begriff Rekuperation gestolpert? Was ist das? Dieses etwas sperrige Wort beschreibt den technischen Vorgang, beim Verzögern von Hybriden oder reinen E-Autos Energie zurückzugewinnen.

Der Begriff Rekuperation kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt Wiedererlangung. Der Elektromotor kann dabei die Bewegungsenergie wieder in elektrische Energie umwandeln, die dann in Akkus gespeichert wird. So erhöht sich die Reichweite eines Elektro- oder Hybridfahrzeugs. „Der Wirkungsgrad ist grundsätzlich recht hoch, ein Fahrzeug kann einen Großteil der Bewegungsenergie wiederverwenden“, sagt Dekra-Experte Andreas Richter.

Gefälle und der Stadtverkehr als „Energiespender“

Einen besonders großen Einfluss auf die Reichweite habe die Rekuperation dort, wo oft gebremst werden muss. Also beispielsweise auf Strecken mit Gefälle oder im Stadtverkehr mit häufig wechselnden Geschwindigkeiten. „Geübte Fahrer können dagegen durch cleveres Nutzen der Rekuperation bis zu 20 Prozent mehr Reichweite erzielen“, so Richter.

„Insbesondere bei starkem Bremsen wird die Energie allerdings überwiegend über die Fahrzeugbremsen in thermische Energie umgewandelt“, gibt Richter zu bedenken. In diesem Fall wird also keine elektrische Energie erzeugt.

Auf der Autobahn zwischendurch mal bremsen?

Bei konstanter Fahrt etwa auf der Autobahn oder der Landstraße erfolgt keine Rekuperation. Es bringt nach Ansicht des Sachverständigen auch nichts, auf einer langen Fahrt zwischendurch zu bremsen und wieder zu beschleunigen, um auf diese Weise mal zwischendurch ein wenig zu rekuperieren. Das Zurückspeisen und Abrufen der Energie unterliege einem gewissen Wirkungsgrad und führe dazu, dass am Ende weniger Energie zur Verfügung steht, als wenn man mit konstanter Geschwindigkeit weitergefahren wäre.

Wer auf einer langen Autobahnfahrt energieeffizient fahren will, sollte nach Ansicht des Dekra-Experten mit dem Tempo runtergehen. Dadurch sinkt gleichzeitig auch der mit der Geschwindigkeit quadratisch ansteigende Luftwiderstand. Soll heißen: Bei doppelter Geschwindigkeit erhöht sich der Energieverbrauch um rund das Vierfache. Ist der Luftwiderstand also geringer, wird auch weniger Energie benötigt.

© dpa-infocom, dpa:201019-99-995339/2

(dpa)
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