Was Autofahrer wissen wollen Wie gebe ich richtig Starthilfe?

Erfurt · Eisige Winternächte machen im Auto vor allem altersschwachen Batterien zu schaffen. Entweder ruft man dann den Pannendienst - oder man lässt sich Starthilfe geben. Doch wie funktioniert das genau?

 Wichtig bei der Starthilfe: Zuerst sollten alle nicht benötigten Verbraucher in beiden Autos ausgeschaltet werden. Erst danach werden die Pluspole der Batterien verbunden. Foto: Bodo Marks/dpa-tmn

Wichtig bei der Starthilfe: Zuerst sollten alle nicht benötigten Verbraucher in beiden Autos ausgeschaltet werden. Erst danach werden die Pluspole der Batterien verbunden. Foto: Bodo Marks/dpa-tmn

Foto: Bodo Marks

Ist die Autobatterie zu stark entladen, macht der Anlasser nur noch „klack“ - und der Motor startet nicht. Gerade ältere Batterien werden bei Minusgraden erheblich gestresst, was in vorrangig für Kurzstrecken oder selten genutzten Autos zu einem echten Problem werden kann.

In einer solchen Situation hilft nur noch ein Fremdstart, aber der ist für viele Autofahrer ungewohntes Terrain. Auf was ist bei der Starthilfe zu achten?

„Wer statt einem Anruf beim Pannendienst lieber auf Starthilfe durch einen hilfsbereiten Autofahrer setzt, benötigt in erster Linie ein passendes Starthilfekabel“ erklärt Achmed Leser vom Tüv Thüringen.

Ganz wichtig: Alle Beteiligten lesen besser vorher noch einmal sowohl die Bedienungshinweise ihrer Autos als auch die Gebrauchsanweisung des Starthilfekabels durch. „Wer Fehler macht, riskiert neben Schäden an den Autos auch einen Stromschlag und damit die eigene Gesundheit“, warnt der Fahrzeugexperte. „Deshalb müssen die genutzten Kabel in jedem Fall mit kunststoffüberzogenen Polzangen ausgestattet sein.“

Bloß kein Kabelsalat

Werden alle Hinweise beachtet, ist der Starthilfevorgang einfach: Zuerst sollten alle nicht benötigten Verbraucher in beiden Autos ausgeschaltet werden. Erst danach werden die Pluspole der Batterien verbunden. „Dazu wird die rote Kabelzange zunächst an den Pluspol des spannungsgebenden Fahrzeugs angeschlossen, danach wird das Kabel mit dem Pluspol der entladenen Autobatterie verbunden“, erläutert Leser.

Der zweite Schritt: Die Minuspole werden verbunden. Dazu wird das schwarze Kabel an den Minuspol der Helferfahrzeug-Batterie geklemmt. Die andere Seite des Massekabels wird mit einem Massepunkt im Motorraum des Abnehmerautos verbunden, etwa einem Metallteil am Motorblock. „Der Minuspol der entladenen Batterie sollte nicht benutzt werden, da sich beim Starten durch Funkenbildung Knallgase entzünden könnten“, verdeutlicht Leser.

Erst wenn die Kabelverbindung zwischen beiden Fahrzeugen hergestellt ist, wird der Motor des Starthilfe gebenden Fahrzeugs gestartet. Nach einigen Minuten kann das auch beim hilfebedürftigen Fahrzeug versucht werden. War der Startversuch erfolgreich, sollten beide Fahrzeuge noch kurze Zeit mit verbundenen Batterien laufen, zusätzlich können im Nehmerfahrzeug größere Verbraucher wie Licht und Gebläse eingeschaltet werden, um Spannungsspitzen zu vermeiden.

Umgekehrt wird die Verbindung zurückgebaut

Danach können die Kabel in umgekehrter Reihenfolge abgeklemmt werden: Zuerst das schwarze Kabel vom Massepunkt und Minuspol entfernen, danach das rote Kabel zuerst vom Geberfahrzeug und dann vom Nehmerfahrzeug entfernen und unnötige Verbraucher wieder ausschalten.

Zeigt das Fahrzeugdisplay Fehlfunktionen an, dürfen diese keinesfalls ignoriert werden - stattdessen sollte fachkundige Hilfe gerufen oder direkt in die nächste Fachwerkstatt gefahren werden. „Nach der Starthilfe sollte mit dem Fahrzeug unbedingt eine längere Strecke zurückgelegt werden, um die entladene Batterie wieder aufzuladen“, rät Leser. „Es empfiehlt sich zudem, Kapazität und Ladezustand der Batterie von einer Fachwerkstatt prüfen zu lassen.“

© dpa-infocom, dpa:210118-99-73854/2

(dpa)
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