Tipps zur Reisevorbereitung Wie Sie Staus auf dem Weg in den Urlaub umfahren

Bonn · NRW hat Sommerferien: Negative Begleiterscheinungen sind volle Straßen, Hektik und Stress. Ob Autofahrt oder Flugreise - wir geben die wichtigsten Tipps für einen entspannten Start in den Urlaub.

Reise mit dem Auto

Es soll die schönste Zeit des Jahres werden. Doch oft beginnt der Urlaub mit nervenzehrendem Stillstand. Der ADAC Nordrhein erwartet zu Beginn der Sommerferien in NRW viele Staus auf den Autobahnen, zumal 45 Prozent aller Deutschen laut aktuellem Reise-Monitor am liebsten mit dem Auto in den Urlaub fahren.

Welche Strecken sind besonders von Staus betroffen?

Voll wird es nach Angaben des ADAC Nordrhein sowohl auf den Fernstraßen in Richtung Nord- und Ostsee als auch auf dem Weg in den Süden. Zu den klassischen Staustrecken in NRW zählen zum Beispiel die A1 (Köln - Osnabrück), die A3 (Oberhausen - Frankfurt) und die A61 (Mönchengladbach - Koblenz). Auch auf der A2 (Dortmund - Hannover) und der A45 (Dortmund Siegen) sowie rund um den Kölner Ring (A1/A3/A4) erwartet der ADAC Nordrhein viel Verkehr. Auf der A61 und der A565 im Bereich Meckenheim könne es ebenfalls zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen kommen, teilt der Landesbetrieb Straßen NRW mit. Und auch im Ausland brauchen Autofahrer gute Nerven. Zu den Problemstrecken zählen weiterhin die Tauern-, Brenner- und Gotthard-Route sowie die Fernstraßen zu den kroatischen Küsten.

Um zusätzliche Staus auf Autobahnen zu verhindern, will die Bezirksregierung Köln dagegensteuern. Alle anstehenden Baustellen werden zeitlich gestrafft, so dass diese noch vor der Ferienzeit beendet sind und den Reiseverkehr nicht beeinträchtigen. Darüber hinaus wird es keine Sperrungen an den Wochenenden geben. Schwertransporte erhalten zudem nur eine Fahrgenehmigung von 22 Uhr bis 6 Uhr. Auch gilt in der Ferienreisezeit ein LKW-Fahrverbot an allen Samstagen in der Zeit von 7 Uhr bis 20 Uhr.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um in den Urlaub zu starten?

Nicht fahren, wenn alle fahren. „Am frühen Morgen sowie am späten Abend und in der Nacht sind die Chancen wesentlich besser, mit wenig Staus ans Ziel zu kommen", rät Verkehrsexperte Roman Suthold vom ADAC Nordrhein. Auch der Reisetag könne den Unterschied machen. Hier gelten besonders Dienstag und Mittwoch als Tage mit geringer Verkehrsdichte. Die Staugefahr ist am Freitag zwischen 13 und 20 Uhr, am Samstag von 11 bis 18 Uhr sowie am Sonntag von 14 bis 20 Uhr am größten.

Wie können Staus umfahren werden?

Die Route im Navi sollte beim Start schon programmiert und der Verkehrsfunk im Radio aktiviert sein. Mit Echtzeit-Infodiensten zur Verkehrslage, wie ihn viele Navis oder auch Smartphone-Apps wie Google Maps oder Here We Go bieten, lassen sich Staus über alternative Routen umfahren. Um volle Raststätten und Parkplätze zu meiden, plant man am besten geeignete Pausenstationen abseits der Autobahn ein. Um staugeplagte Autofahrer zu unterstützen, sind zum Ferienstart am Freitag und Samstag acht Stauberater des ADAC mit ihren Motorrädern auf den Autobahnen in NRW unterwegs. Sie beruhigen genervte Urlauber, helfen bei der Routenplanung und verteilen Getränke und Spielsachen für Kinder.

Wie verhalte ich mich während eines Staus?

Wer dauernd die Spur wechselt, kommt laut Experten in der Regel nicht schneller voran. Außerdem steigt dadurch das Unfallrisiko. Im Stau dürfen Autofahrer auf der rechten Spur überholen. Das gilt aber nur, wenn der Verkehr auf der linken Spur steht oder höchstens 60 Stundenkilometer fährt. Die Differenzgeschwindigkeit darf zudem nicht mehr als 20 Stundenkilometer betragen, sodass man auf der rechten Spur nicht schneller als 80 Stundenkilometer fahren darf. Wer das nicht beachtet, riskiert 100 Euro Geldbuße und einen Punkt in Flensburg.

Ganz wichtig: Bereits bei stockendem Verkehr muss eine Rettungsgasse zwischen dem linken und den übrigen Fahrstreifen gebildet werden. Sonst drohen Bußgelder ab 200 Euro aufwärts. Sobald ein Stau in Sicht ist, sollen Autofahrer sanft abbremsen und das Fahrzeug ausrollen lassen. Besonders an unübersichtlichen Stellen sollten die Warnblinker angestellt und der nachfolgende Verkehr beobachtet werden. Während des Staus ist Aussteigen verboten. Nur wer eine Unfallstelle sichern muss, darf die Fahrbahn betreten. Ansonsten sind zehn Euro Bußgeld fällig.

Wie sorge ich für Sicherheit während der Fahrt?

Wer in den Urlaub startet, sollte auch auf eine Autopanne vorbereitet sein. Klaus Voussem, Vizepräsident der Landesverkehrswacht Nordrhein-Westfalen: „Wir empfehlen, für alle Insassen Rettungswesten griffbereit im Fahrzeuginnenraum dabei zu haben." In vielen europäischen Ländern müsse man sie tragen, wenn man bei einer Panne außerhalb geschlossener Ortschaften das Fahrzeug verlässt. "Auch sollte man das Warndreieck und den Verbandskasten nicht unter Gepäck begraben, sodass sie im Fall der Fälle schnell zur Hand sind", warnt Voussem.

Telefonieren mit dem Handy während der Fahrt ist tabu. Zu Beginn der Ferien wird die Polizei verstärkt Kontrollen durchführen. „An diesen Tagen werden wir auf den Hauptreiserouten in Nordrhein-Westfalen starke Präsenz zeigen“, kündigte NRW-Innenminister Herbert Reul an. Außerdem würden die Beamten in dieser Zeit häufiger auf den Tank- und Rastplätzen nach dem Rechten sehen. "Die Vorfreude auf den Urlaub soll schließlich nicht schon auf dem Rastplatz enden, weil das Auto aufgebrochen wurde“, so Reul.

Reise mit dem Flugzeug ab Köln/Bonn

Am Flughafen Köln/Bonn steht die größte Reisewelle des Jahres bevor. Über 2,1 Millionen Passagiere werden in der Zeit vom 13. Juli bis 30. August am Flughafen erwartet. Das sind 130.000 mehr als im vergangenen Jahr, ein Plus von sieben Prozent. 360 geplante Starts und Landungen zählt der Airport alleine am Freitag, 13. Juli.

Sicherheitsunternehmen sieht sich gut vorbereitet

Das von der Bundespolizei mit den Passagierkontrollen beauftragte Unternehmen Kötter Aviation Security sieht sich für die verkehrsreichsten Wochen am Flughafen Köln/Bonn gewappnet: "Wir sind gut vorbereitet auf den Sommerreiseverkehr. Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere gute Leistung aus den Oster- und Pfingstferien bestätigen werden", sagt der Geschäftsführende Direktor Peter Lange.

Regeln für Handgepäck

Wer sein Handgepäck bewusst packt, spart an der Sicherheitskontrolle Zeit: Scharfe und spitze Gegenstände gehören nicht ins Handgepäck – auch das Nageletui und das Taschenmesser fürs Picknick sollte man im Koffer verstauen. Flüssigkeiten und Crèmes sind erlaubt, solange die einzelnen Fläschchen nicht mehr als 100 Milliliter fassen (insgesamt nicht mehr als ein Liter). Die Flüssigkeiten müssen in einem durchsichtigen Ein-Liter-Plastikbeutel mit Zip-Verschluss verstaut sein.

Anreise zum Flughafen

Für einen entspannten Start in die Ferien sollten Passagiere mehr Zeit als gewöhnlich für den Check-In und die Sicherheitskontrollen einplanen. Fluggäste können sich im Internet unter www.koeln-bonn-airport.de/fluege oder in der Flughafen-App über die aktuellen Wartezeiten an den Sicherheitskontrollstellen informieren. Weitere Informationen zur Anreise erhalten Reisende bei ihrer Fluggesellschaft.

Family Lane für Eltern mit Kindern

Für Familien mit Kindern steht im Terminal 1 eine Family Lane zur Verfügung. Die Kontrollgeräte sind so groß, dass auch Kindersitze und Buggys problemlos durchleuchtet werden können. Das Personal ist zudem speziell für den Umgang mit kleinen Kindern ausgewählt und geschult.

Parken

Am Köln-Bonner Airport stehen für die Passagiere rund 12.600 Parkplätze in drei Parkhäusern zur Verfügung. Wer seinen Parkplatz online unter www.koeln-bonn-airport.de bucht, bekommt die günstigsten Tarife, die aktuell verfügbar sind. Der Flughafen empfiehlt Urlaubern, sich vorab auf der Homepage über die aktuelle Belegung der Parkhäuser zu informieren.

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