Restprofiltiefe Wo die besseren Reifen montiert werden

München · Die Radwechselsaison steht ins Haus. Die Winterreifen sind noch unbeschädigt und haben genug Profil. Okay, doch wo kommen die mit dem besseren Profil hin, und kann ich unterschiedliche Marken fahren?

 Im Idealfall dreht sich an jeder Ecke vom Auto das gleiche Reifenmodell mit möglichst ähnlichem Restprofil. Foto: Markus Scholz/dpa-tmn

Im Idealfall dreht sich an jeder Ecke vom Auto das gleiche Reifenmodell mit möglichst ähnlichem Restprofil. Foto: Markus Scholz/dpa-tmn

Foto: Markus Scholz

Wer Winterreifen aufzieht, achtet im Idealfall darauf, dass alle vier möglichst vom gleichen Modell sind und eine ähnliche Restprofiltiefe aufweisen. Wenigstens achsweise sollte sich das gleiche Reifenmodell mit möglichst ähnlichem Verschleiß drehen. Dazu rät der ADAC.

Zwar seien Reifenunterschiede in normalen häufigen Fahrsituationen ohne Belang, doch verhältnismäßig geringe Unterschiede bei den Eigenschaften könnten in Extremsituationen wie etwa bei Vollbremsungen und hohen Kurvengeschwindigkeiten im Grenzbereich zu schwer kontrollierbarem Fahrverhalten führen.

Elektronische Helfer wie vor allem ESP können zwar einen Teil der Reifenunterschiede auffangen. Doch orientiert sich so ein System vereinfacht ausgedrückt an der Leistung des schlechtesten Reifens.

Die besseren Reifen gehören an die Hinterachse

Unterschiedlich hohen Verschleiß beim Profil können Autofahrer oft vermeiden, wenn sie die Räder regelmäßig von der Antriebsachse auf die nichtangetriebene Achse und wieder zurück wechseln lassen. Wer unterschiedlich stark abgelaufenes Profil entdeckt, steckt die Räder mit dem höheren Restprofil an die Hinterachse. Diese stabilisiert das Auto vor allem in Kurven und bei Aquaplaning und wirkt so einem oft von Fahrern und Assistenzsystemen nicht mehr beherrschbaren Schleudern entgegen.

Rein rechtlich dürfen an allen vier Seiten unterschiedliche Radialreifen montiert werden, also auch Winter-, Ganzjahres- und Sommerreifen der unterschiedlichsten Hersteller und mit unterschiedlichen Profiltiefen, so der ADAC. Gesetzlich müssen Reifen noch 1,6 Millimeter Restprofil haben. Bei Winterreifen rät der Autoclub aus Sicherheitsgründen zu mindestens 4 Millimetern.

Aktueller Test von 28 Winterreifen

Wer neue Reifen braucht, kann sich an Testergebnissen orientieren. Aktuell hat der ADAC 15 Reifen für Autos der unteren Mittelklasse (205/55 R16 H) und 13 Pneus für SUVs und Vans (235/55 R17 V) getestet und je Dimension zwölf empfehlenswerte gefunden, die „gut“ beziehungsweise „befriedigend“ abschneiden.

Bei der Mittelklasse-Dimension sind fünf Modelle „gut“, darunter der „Bridgestone Blizzak LM005“ (96 Euro), der „Michelin Alpin 6“ (108 Euro) und der „Dunlop Winter Sport 5“ (102 Euro). Ein Modell ist „ausreichend“ und die zwei billigsten sind „mangelhaft“ (54 und 64 Euro). Der Preis ist aber nicht immer ein Auswahlkriterium, schneidet doch etwa der mit 73 Euro nicht viel teurere „Maxxis Premitra Snow WP6“ auch „gut“ ab. Die Preisspanne lag zwischen 54 und 108 Euro.

Bei den SUV-Reifen schneidet allein der Testsieger „Michelin Pilot Alpin“ (184 Euro) „gut“ ab. Modelle wie „ESA+TECAR Supergrip Pro“ (111 Euro) und „Goodyear UltraGrip Perform+“ (175 Euro) sind wie noch neun weitere „befriedigend“, ein Reifen ist „ausreichend“ (155 Euro). Die Preisspanne lag zwischen 111 und 184 Euro.

© dpa-infocom, dpa:200922-99-662367/2

(dpa)
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