Eine Kurzbiografie Beethovens Leben

Beethovens Lebenswerk hat nicht nur die klassische Musik für mehrere Jahrhunderte geprägt. Doch wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass der junge Bonner diesen Weg eingeschlagen hat und zu einem der größten seines Fachs geworden ist?

 Beethovens Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof

Beethovens Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof

Foto: Ewald Judt

Die Anfänge in Bonn

Ludwig van Beethoven wurde wahrscheinlich am 16. Dezember 1770 in Bonn als Sohn einer Musikerfamilie geboren, getauft wurde er am 17. Dezember 1770. Sein Vater Johann van Beethoven war Tenorist an der kurfürstlichen Hofkapelle in Bonn, sein Großvater Ludwig van Beethoven Hofkapellmeister in Bonn. Im Jahr 1781 wurde Ludwig van Beethoven Schüler des Hoforganisten Christian Gottlob Neefe und bereits nach wenigen Monaten wurde er sein Meisterschüler und vertrat Neefe amtlich an der Orgel, wenn dieser verhindert war. Ab 1783 spielte er als Bratschist und Cembalist im kurfürstlichen Orchester. Bereits 1783 waren auch schon Beethovens erste drei Klaviersonaten im Druck erschienen. Neefe lobte ihn in der März-Ausgabe des “Magazin der Musik„ als einen zweiten Mozart und lenkte damit schon früh die Aufmerksamkeit auf Beethovens Begabung.

Erste Reise nach Wien

Neefe förderte Beethoven künstlerisch und menschlich. Vermutlich auf seine Fürsprache hin erhielt Ludwig van Beethoven 1787 auf Einladung des Kurfürsten eine Reise nach Wien finanziert, um Kompositionsschüler Mozarts zu werden. Ob Mozart Beethoven jedoch überhaupt empfangen hat, ist nicht gewiss. Die Nachricht von der tödlichen Erkrankung seiner Mutter ließ Beethoven nach nur wenigen Wochen wieder nach Bonn zurückkehren. Beethoven übernahm nach dem Tod seiner Mutter die Fürsorge der Familie.

Beethovens Lehrer

Als Joseph Haydn auf der Rückreise von England nach Wien im Juli 1792 in Bonn Station machte, hatte Beethoven die Gelegenheit, ihm vorzuspielen. Vermutlich im Rahmen dieses Treffens – das Konzert fand in der “Redoute„ in Bad Godesberg statt – wurde ein zweiter Studienaufenthalt Beethovens in Wien vereinbart. Ein Jahr nach dem Tod Mozarts, 1792, reiste Beethoven erneut nach Wien und blieb dort bis an sein Lebensende. Auf Empfehlung von Graf Ferdinand von Waldstein fand er bald die Unterstützung adeliger Musikliebhaber, die ihm halfen, in der neuen Heimat Fuß zu fassen. Bis zu Haydns erneuter Abreise nach London Anfang 1794 studierte Beethoven bei ihm Kompositionslehre, anschließend erhielt er Kontrapunktunterricht bei Albrechtsberger, nebenher begann er bereits 1792 sein Studium der italienischen Gesangskomposition bei Antonio Salieri. Im Jahr 1795 trat Ludwig van Beethoven erstmals mit eigenen Klavierkompositionen in Häusern der Adelsschicht auf. In kurzer Zeit verdiente er sich höchstes Ansehen und durch die Unterstützung seiner Förderer war es ihm nun möglich, als freier Komponist zu arbeiten.

Beethovens Gönner

Nachdem Beethoven in Bonn bereits von Graf Ferdinand von Waldstein gefördert worden war und dieser Beethoven für Wien Empfehlungen mit auf den Weg gegeben hatte, konnte der der 22-Jährige auch Wien bald bedeutende Adlige zu seinen Unterstützern zählen, darunter Fürst Franz von Lobkowitz und Gottfried Freiherr van Swieten. Eine besondere Rolle spielte Fürst Karl Lichnowsky, dem Beethoven seine drei als Opus 1 erschienene Klaviertrios widmete. Eine enge Freundschaft verband Beethoven auch mit dem Grafen Franz von Brunswik, weiter Gönner waren der russische Botschafter am Wiener Hof, Graf Rasumowsky, Fürst Esterházy und Erzherzog Rudolph, der sein Kompositionsschüler war und für den Beethoven später die “Missa solemnis„ op. 123 schrieb.

Beethovens Taubheit

1795 machten sich bei Beethoven erste Anzeichen einer sich ausweitenden Hörschädigung bemerkbar, die ihn immer mehr zu einem Einzelgänger werden ließ, 1808 zu starker Schwerhörigkeit und schließlich 1819 zu völliger Taubheit führte. Im Oktober 1802 entstand das “Heiligenstädter Testament„, ein Brief an seine Brüder, welcher ein ergreifendes Dokument der Hilflosigkeit gegenüber seinem gesundheitlichen und psychischen Zustand darstellt. Ab 1808 gab Beethoven keine öffentlichen Konzerte mehr, in den kommenden Jahren war eine Unterhaltung mit ihm nur noch schriftlich möglich. Seine bis heute erhaltenen Konversationshefte geben eine tragische Vorstellung über das Empfinden eines vereinsamten Menschen und Genies.

Letzte Jahre und Tod

Der dennoch bis in hohe Alter aktive Komponist Ludwig van Beethoven verstarb im Alter von 57 Jahren zurückgezogen am 26. März 1827 in Wien. Seiner Beerdigung in Währingen drei Tage später wohnten Tausende bei und lauschten der von Franz Grillparzer verfassten Grabrede. 1888 wurden die Gebeine in ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof überführt.

Ludwig van Beethoven war ein Revolutionär, ein Visionär und ein Kosmopolit. Der Komponist zählt zu den Vollendern der Wiener Klassik. Zu seinen wichtigsten Werken gehören: die neun Symphonien, die fünf Klavierkonzerte, das Violinkonzert, die 16 Streichquartette, 32 Klaviersonaten, die Oper “Fidelio„ sowie die Messe op. 86 in C-Dur und die “Missa solemnis„ op. 123. Ludwig van Beethoven ist einer der meistaufgeführten Komponisten der Welt, seine Werke sind weltweit bekannt und beliebt.

Hier finden Sie den offiziellen Programmflyer zum Beethovenfest 2019.

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