ANZEIGE Hotel-Restaurant Ruland Wiederaufbau für die nächste Generation

Arbeiten im Hotel-Restaurant Ruland laufen. Pläne für Wellness-Oase bestanden schon vor der Flut

 Andreas Carnott mit seinem ältesten Sohn Jacob.

Andreas Carnott mit seinem ältesten Sohn Jacob.

Foto: Hotel-Restaurant Ruland

Drei Worte prangen als Versprechen für Ortsansässige und Auswärtige auf dem weinroten Banner vor dem in Sandfarben getünchten Komplex an der Altenahrer Brückenstraße: „Wir machen weiter!“ Im Hotel-Restaurant Ruland, das sich seit 1870 im Besitz der Familie Carnott befindet, werden wieder Gäste am Kamin sitzen, das Feuer knistern hören, dessen wohlige Wärme spüren und Ahrtaler Fischsuppe, feines Kalbsfilet, gegrillten Lachs oder einen ordentlichen Sauerbraten genießen. Auch wenn noch an einigen Wänden der Putz fehlt, der Estrich trocknet und der Chef – wie so viele im Ahrtal – aktuell mit Materialknappheit kämpft und für seine Heimat hofft, dass beizeiten genug Handwerker da sein werden, um alles wieder „schöner als zuvor“ aufzubauen, wie die Politiker versprochen haben.

„Das Wasser ist nicht nur von einer Seite gekommen“, berichtet Andreas Carnott vom Tag der Katastrophe in Altenahr. Zuerst sei es als Folge der vielen Regenfällen wie ein Sturzbach von der gegenüberliegenden Straße hinuntergeschossen. „Das war unsere erste Sorge, noch bevor dann der Ahrpegel massiv anstieg und die Flutwelle des Flusses durch Altenahr rollte.“ Nicht zuletzt wegen und für seine drei Söhne ist er den Wiederaufbau angegangen – mit der Familie, mit freiwilligen Helfern und mit Mitarbeitern, die allesamt an Bord geblieben seien. In Zeiten sich verschärfenden Fachkräftemangels gab das Andreas Carnott genauso eine Perspektive wie die Tatsache, dass sich sein ältester Sohn Jakob ebenfalls für die Gastronomie entschieden hat. Der 18-Jährige absolviert eine Ausbildung als Koch im renommierten Haus bei Franz Keller im Breisgau. Mit Blick auf die Zeit, wenn Jakob Carnott seine Lehr- und Wanderjahre hinter sich haben wird, hat wird das Hotel-Restaurant Ruland wiederaufgebaut – mit zahlreichen Neuerungen, aber auch Altbewährtem.

Die Ausrichtung auf ländlich-leckere Speisen, auf regionales Fleisch, Wild und Fisch bleibt. Im Restaurant gehören zum Ambiente auch weiterhin die weitgehend unbeschadeten Ahnenporträts, die davon zeugen, dass in dem Drei-Sterne-Superior-Hotel bereits die vierte Generation am Start ist, sowie ein Weinklimaschank, weil unter anderem die guten Ahr-Tropfen zum Herzstück des Hauses gehören. „Holz dominiert weiter und wird die Akustik der großen Gasträume sogar noch verbessern“, sagt Carnott.

Im Untergeschoss mit den früheren Lager- und Kühlräumen, das komplett geflutet war, soll nur noch der Weinkeller bleiben und werden Sanitäranlagen für den Biergarten entstehen. Dieser wird separat zugänglich und autark sein und mit Besonderheiten wie einem neuen Pizzaofen aufwarten. Die Restaurantterrasse wird etwas mehr zur Sonne ausgerichtet und erhält eine automatische Beschattung, die bei Bedarf auch vor Regen schützt.

Die Küche im Erdgeschoss, in dem das Wasser fast bis zur Decke stand, wird umgestaltet: Kompakter und mit Kühlräumen und Lager aber ohne Tiefkühl-Bereich: „Wir werden künftig ständig mit neuer Ware beliefert. Das bedeutet auch einen Qualitätsvorteil für die Gäste. Wir arbeiten noch mehr mit der Frische.“

Im neuen Loungebereich können die Gäste den Tag bei einem erweiterten Getränkeangebot ausklingen lassen. Dreh- und Angelpunkt bleibt eine noch etwas großzügigere Rezeption. Schon vor der Flut war ein Wellness-Areal im vierten Stock des Stammhauses in Planung: mit Finnischer Sauna, Dampfsauna und Infrarotkabine und Ruhebereichen hinter verglaster Giebelfront mit Ausblick auf Engelsley, Steinerberg und Schwarzes Kreuz sowie einem freitragenden Austritt mit Aussicht.

In kleinen Schritten geht es weiter im Hotel-Restaurant Ruland, auch wenn trotz mancher Anfragen noch keine Buchungen möglich sind und noch kein Wiedereröffnungstermin feststeht. „Sommer 2022“ steht auf dem Banner draußen. Das soll für Hotel und Restaurant gemeinsam gelten: „Wenn wir öffnen, dann wieder zu 100 Prozent“, erklärt der Chef. sim

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